PIMCO und Franklin Templeton müssen 2014 leiden

Keine Atempause für die Allianz-Tochter nach Horrorjahr 2013 – PIMCO Total Return Bond verliert im Januar fünf Prozent seiner Mittel. Auch Templeton-Flaggschiffe im Januar mit hohen Abflüssen.

Ali Masarwah 03.03.2014
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Kein Ende der Absatzmisere bei PIMCO in Europa. Wie die Morningstar-Absatzdaten für die in Europa domizilierten Fonds im Monat Januar zeigen, musste die Allianz-Tochter auch im Januar hohe Mittelabflüsse hinnehmen. Der Bond-Spezialist verbuchte Abflüsse in Höhe von 2,37 Milliarden Euro. Kein Fondsanbieter musste europaweit im Januar höhere Rückgaben verkraften (lesen Sie die großen Januar-Absatztrends hier). 

Von dem zu Jahresbeginn gemessenen Fondsvermögen ging PIMCO im Januar 2,5 Prozent des Volumens durch Anteilsscheinrückgaben verloren. In den vergangenen 12 Monaten waren es sogar 10,6 Prozent. Ende Januar betrug das verwaltete Vermögen von PIMCO in Europa bei 93 Milliarden Euro nach 106 Milliarden Euro per Anfang 2013. 

Bill-Gross-Flaggschiff der große Verlierer

Erneut stand der PIMCO GIS Total Return Bond Fund im Fokus. Das Bill-Gross-Flaggschiff, das noch immer der mit einem Vermögen von 15,06 Milliarden Euro der größte Publikumsfonds von PIMCO in Europa ist, musste mit 779 Millionen Euro die höchsten Abflüsse im Januar hinnehmen. In den vergangenen 12 Monaten verlor der Fonds 9,97 Milliarden Euro durch Rückgaben. Das entspricht knapp 40 Prozent des vor 12 Monaten gemessenen Fondsvermögens.

Auch der PIMCO GIS Unconstrained Bond Fund, der sich in den vergangenen 12 Monaten hoher Zuflüsse erfreuen konnte, musste im Januar mit 590 Millionen Euro hohe Abflüsse verkraften. Auch der PIMCO Diversified Income und der PIMCO Emerging Markets Bond mussten hohe Rückgaben verbuchen.

Bei Templeton leiden die großen Hasenstab-Fonds

Unter den großen Anbietern litt auch Franklin Templeton unter hohen Rückgaben vor allem aus seinen Rentenfonds. Insgesamt gingen der US-Fondsgesellschaft 1,87 Milliarden Euro oder 1,45 Prozent des Fondsvolumens im Januar verloren. Dies ging vor allem auf das Konto der Bond-Flaggschiffe. Europas größter Publikumsfonds, Templeton Global Bond, hatte im Januar Mittelabflüsse in höhe von 1,3 Milliarden Euro. Der von Michael Hasenstab verantwortete Fonds litt im Januar unter einer negativen Performance von minus 0,5% und verlor damit deutlich mehr als die Benchmark Barclays Global Aggregate Index sowie der Durchschnitt der global anlegenden Rentenfonds.

Noch schlimmer erwischte es den „Schwesterfonds“ Templeton Global Total Return, der mit einem Minus von 0,9% eine noch schwächere Performance verzeichnete. Der Fonds musste Mittelabflüsse von knapp 600 Millionen Euro im Januar hinnehmen.

Carmignac Patrimoine 2014 mit Abflüssen

Wie aus der unteren Tabelle der größten Publikumsfonds in Europa hervorgeht, hatten auch etliche andere Fonds keinen guten Auftakt zum Jahresanfang. Das Flaggschiff von Carmignac Gestion, der ausgewogene Mischfonds Carmignac Patrimoine, musste Abflüsse von 520 Millionen Euro verkraften.

Eine positive Absatzbilanz konnte unter den größten Fonds unterdessen der M&G Optimal Income verbuchen. Der defensive Mischfonds verzeichnet bereits seit Jahren stetige Mittelzuflüsse, die mit einer ebenfalls mehrjährigen Outperformance zusammenfällt. Auch der US-Dollar-Mischfonds BGF Allocation Fund des US-Hauses BlackRock konnte erneut substanzielle Zuflüsse verbuchen, ebenso wie der PIMCO GIS Global Investment Grade Fund, einer der wenigen Lichtblicke bei der Allianz-Tochter PIMCO im Januar.

Tabelle: Absatzbilanz der größten Publikumsfonds Europas

 

Ein letzter Blick nun auf die Absatzbilanz der anderen großen Fondsanbieter. Zu den Gewinnern zählte der Asset Manager der Schweizer Großbank UBS. Er verzeichnete mit einem Absatzplus von netto 2,79 Milliarden Euro in seinen Langfristfonds (ex Geldmarkt, ex ETFs und ex Dachfonds) die höchsten Zuflüsse in Europa. Das war zugleich das Höchste Absatzniveau der UBS seit April 2012. Dies ging vor allem auf die Nachfrage nach Rentenfonds zurück, vor allem US-Unternehmensobligationen, EUR-Hochzinsfonds sowie Schweizer Anleihefonds profitierten dabei. 

Auch BlackRock und JPMorgan Asset Management zählten im Januar zu den Gewinnern. Die beiden US-Fondsanbieter hatten auch 2013 europaweit die höchsten Zuflüsse. Während das Absatzplus von 2,17 Milliarden bei BlackRock fonds vor allem auf den BGF Allocation Fund sowie den Vertrieb von Europa-Aktienfonds zurückging, profitierte JPMorgan von der hohen Nachfrage nach US- und Europa-Aktienfonds sowie defensive EUR-Mischfonds.

Beim deutschen Anbieter DWS waren unter anderem kurzlaufende Euro-Rentenfonds, Wandelanleihefonds sowie Euroland-Fonds für den Vertriebserfolg im Januar verantwortlich.

Tabelle: Absatzbilanz der größten Publikumsfondsanbieter in Europa

 

 

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Über den Autor

Ali Masarwah

Ali Masarwah  Ali Masarwah war von 2011 bis Frühjahr 2021 als Chefredakteur für die deutschsprachigen Anleger Websites von Morningstar verantwortlich