ETFs gehen im ersten Quartal knapp zehn Milliarden Euro zu

Abflüsse bei Aktien-ETFs, stabile Zuflüsse auf der Bond-Seite, und einige Aktivität bei Strategic Beta: Die europäische Morningstar ETF-Mittelflussbilanz für das erste Quartal.

Jose Garcia Zarate 15.04.2016
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Der europäischen ETF Industrie sind im ersten Quartal 9,94 Milliarden Euro netto zugegangen. Nach den Rekordzuflüssen von knapp 72 Milliarden Euro im vergangenen Jahr könnte das als unterdurchschnittlich bezeichnet werden. Werden die Zahlen jedoch in den Kontext der volatilen Märkte seit Januar gesetzt, können diese Zuflüsse indes als respektables Ergebnis gewertet werden. 

Wie die Absatzschätzungen von Morningstar für die ersten drei Monate 2016 zeigen, mussten Aktien-ETFs europaweit Abflüsse in Höhe von 3,7 Milliarden Euro hinnehmen. Bond-ETFs gingen indes knapp acht Milliarden Euro zu. Bemerkenswert sind die Zuflüsse in Rohstoff-Indexprodukte in Höhe von 4,6 Milliarden Euro. Hier machten sich vor allem die Investments in Gold-Produkten bemerkbar. Insgesamt sank das in europäischen Indexprodukten investierte Vermögen gegenüber dem Vorjahresquartal leicht um 1,4% auf 462,8 Milliarden Euro. 

Tabelle: ETF-Mittelflüsse im ersten Quartal nach Asset Klasse

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Ein Blick auf die Bilanz von Aktien-ETF-Kategorien zeigt ein Abverkauf etlicher Gewinner des Vorjahres: Vor allem Eurozonen-ETF für Standardwerte, Europa Standardwerte und DAX-ETFs mussten in den ersten drei Monaten Mittelabflüsse hinnehmen.

Indes konten globale Standardwerte-ETFs und, bemerkenswerterweise eingedenk der Brexit-Debatte, britische Standardwerte ETFs mit einer Absatzbilanz von 1,4 Milliarden bzw. 1,05 Milliarden Euro die höchsten Zuflüsse verbuchen. Mit einigem Abstand folgten Schwellenländer-ETFs mit Zuflüssen von 760 Millionen Euro. 

Tabelle: Aktien-ETF Mittelflüsse im ersten Quartal

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Die Top- und Flop-Kategorien auf der Bond-Seite standen ganz im Zeichen der Zentralbank-Aktivitäten. Insgesamt konnte diese Asset-Klasse mit Zuflüssen von knapp acht Milliarden Euro die zweitbeste Quartalsbilanz verzeichnen. EUR- und USD-Unternehmensanleihen, EUR-Hochzins-ETFs und USD-Treasury ETFs sammelten am meisten frisches Geld ein. Auf der Verliererseits befanden sich EUR- und GBP-Kurzläuferprodukte. 

Tabelle: Bond-ETF Mittelflüsse im ersten Quartal

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Unter den großen Providern stachen iShares und der Rohstoff-Spezialist ETF Securities hervor. Db X-trackers ETFs mussten Abflüsse von gut 800 Millionen Euro hinnehmen. Allerdings machten Rohstoff-ETCs unter dem Brand db X ETC mit Zuflüssen von gut 520 Millionen Euro einiges wieder an Boden gut, sodass das ETF-Geschäft der Deutsche Bank mit einem Minus von rund 300 Millionen Euro im ersten Quartal mit einem blauen Auge davon kam. UBS ETFs mussten ebenfalls leichte Abflüsse hinnehmen. 

Tabelle: Mittelflüsse der größten ETF-Anbieter in Europa

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Kommen wir zum Schluss zu Strategic Beta ETFs. Diese semi-aktiven Produkte sammelten im ersten Quartal rund 2,7 Milliarden Euro ein, was 27% der gesamten ETF-Zuflüsse entspricht. Das war deutlich mehr als es dem Marktanteil dieser Produkte von 7,2% am verwalteten ETF-Vermögen in Europa entspricht.

Tabelle: Strategic Beta versus Plain Vanilla ETFs

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Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

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Über den Autor

Jose Garcia Zarate  ist Senior ETF Analyst bei Morningstar