Die Namen der Bankenskandale sind mittlerweile Legende: „Lord Voldemort“, „Wal von London“ oder einfach nur „der Fall Kerviel“. Sie alle stehen für eine scheinbar entfesselte Bankenwelt, die im Eigenhandel Derivategeschäfte in schier unermesslichen Ausmaßen dreht. Die erschreckte Öffentlichkeit nimmt diese Geschäfte dann zur Kenntnis, wenn etwas schief geht und Milliarden-Verluste entstanden sind.
Und was ist mit der Re-Regulierung als eine wichtige Konsequenz der Banken- und Finanzkrise? Auch wenn viele Banken den riskanten Eigenhandel zurückgefahren bzw. teilweise sogar ganz aufgegeben haben, ist noch längst nicht alles gut. Erst im vergangenen Jahr – knapp vier Jahre nach dem Fall Lehman - machte JP Morgan von sich reden. Mit Geschäften auf Kreditausfallderivaten, die einen Umfang von rund 100 Milliarden US-Dollar hatten, häufte die Bank Verluste von mindestens zwei, möglicherweise bis zu sechs Milliarden Dollar auf.
Auf der Morningstar Investment Conference Europe am 15. März in Wien werden wir einen Insider begrüßen. Mit Nick Leeson referiert gewissermaßen einer der Vorgänger Kerviels über die allfälligen regulatorischen Veränderungen in der Finanzindustrie – und wie es gelingen kann, das Vertrauen in die Banken wiederherzustellen.
Leeson weiß wovon er spricht. Vor rund 20 Jahren, Mitte der 1990er Jahre, ruinierte er die traditionsreiche britische Barings Bank mit Eigenhandelsgeschäften im Alleingang. Dabei muten seine damaligen Verluste von knapp einer Milliarde Euro im Vergleich zu den fünf Milliarden Euro, die Jérome Kerviel bei der Société Générale verzockte, aus heutiger Sicht schon fast bescheiden an.
Mehr über den Vortrag Nick Leesons und der Agenda unserer Morningstar Investment Conference Europe finden Sie hier.
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