Eine vergleichende Analyse zum Investitionsverhalten von Fonds wäre zwingend unvollständig ohne eine entsprechende Messung der Erfolgsbilanz dieser Fonds. Wir haben uns die Ausrichtung der großen global anlegenden Fonds vorgenommen (lesen Sie hier weiter), jetzt wollen einen Blick auf ihre Bilanz werfen. Dabei haben wir neben der Performance über diverse Zeiträume (3 Monate, 6 Monate, 12 Monate, 3 Jahre und 5 Jahre) auch die relative Positionierung der Fonds in ihrer jeweiligen Vergleichsgruppe aufgeführt.
Angesichts der Masse an global anlegenden Fonds – 818 sind derzeit im deutschsprachigen Raum zum Vertrieb zugelassen -, haben wir die Rangliste nach Perzentilen gestaltet. Die besten Fonds finden sich im 1. Perzentil, die schlechten im 100. Perzentil. Je kleiner die Zahl in der jeweiligen Spalte zu den Ranglisten, desto besser.
Tabelle: Die Performance-Bilanz der größten global investierenden Aktienfonds
Mit Ausnahme des MFS Meridian Global Equity Fund verfügen alle Fonds unserer Auswahl über ein Morningstar Analyst Rating. Das veranschaulicht unseren Anspruch, möglichst lückenlos die größten Fonds am Markt, die das meiste Anlegergeld auf sich vereinen, qualitativ, also im Rahmen eines ausführlichen Managerinterviews, zu bewerten (lesen Sie hier mehr zu unseren Morningstar Analyst Ratings).
Der UniGlobal bleibt langfristig ein sehr solides Investment
Der größte global investierende Aktienfonds im deutschsprachigen Raum ist der Uniglobal. Er weist ein Morningstar Analyst Rating Bronze auf; er wurde im Zuge des Fondsmanagerwechsels 2012 um einen Rang abgestuft. Im Oktober 2012 folgte Gunther Kramert auf Andre Köttner, der das Flaggschiff der genossenschaftlichen Gesellschaft Union Investment seit 2007 verantwortete. Er ging zur DWS und übernahm dort im Februar 2013 die vormals von Klaus Kaldemorgen verantworteten Flaggschiffe DWS Akkumula und DWS Vermögensbildungsfonds I.
Angesichts der sprunghaften Entwicklung der Aktienmärkte in den vergangenen 12 Monaten, die so manchem aktiven Fonds zu schaffen machte, ist die leicht unterdurchschnittliche Performance des UniGlobal kein Beinbruch. Seine Stärken spielt der Fonds, der in Unternehmen mit hoher Qualität und moderater Bewertung investiert, langfristig aus, wie die hervorragende Drei- und Fünfjahresbilanz zeigt.
Carmignac leidet unter Emerging Markets-Ausrichtung
Der zweitgrößte Fonds, der Carmignac Investissement, hat deutlich turbulentere Zeiten hinter sich. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres findet er sich im 86. Perzentil der Fonds seiner Vergleichsgruppe wieder. Dass sich die zwei großen Themen dieses mit Gold bewerteten Fonds nicht ausgezahlt haben, hat sich inzwischen auch in die Dreijahres-Ratings gefressen. Gold- und Emerging-Markets-Aktien haben deutlich underperformt, und es bleibt abzuwarten, wie sich die nunmehr neuen Akzente von Fondsmanager Edouard Carmignac in Zukunft auswirken werden.
Einen deutlich besseren Lauf hatte in den vergangenen drei Jahren dagegen der Templeton Growth. Auch in diesem Jahr hat er sich ordentlich geschlagen, was vor dem Hintergrund, dass sich Norman Boersma über lange Zeit vom japanischen Aktienmarkt weitgehend ferngehalten hat, bemerkenswert ist. Das war eine bewusste Entscheidung und kein Timing-Faux-Pas: Japanische Aktien waren dem Templeton-Team schlicht nicht günstig genug. Das Neutral Rating spiegelt indes die lange Schwäche-Phase wider, unter welcher der Fonds zwischen 2003 und 2010 zu leiden hatte.
Ungeachtet einer höchst durchwachsenen Performance in diesem Jahr ist der SKAGEN Global ein Favorit unserer Fondsanalysten. Da der Fonds häufig auf unterbewertete und von Analysten wenig beachtete Unternehmen setzt, sind schwache Phasen kein untypisches Bild. Aktuell zählen russische Aktien (Gazprom) und andere Schwellenländer-Titel zu den Favoriten. Insofern weist der SKAGEN, der in der Schweiz (nicht in Deutschland und Österreich) zum öffentlichen Vertrieb zugelassen ist ein ähnliches Performance-Bild in diesem Jahr auf wie der Carmignac Investissement. Deutlich besser sieht die längerfristige Bilanz des mit Silver bewerteten Fonds aus.
DWS-Fonds unter neuer Leitung
Zu früh für ein abschließendes Urteil ist es dagegen für den DWS Vermögensbildungsfonds I und DWS Akkumula. Andre Köttner, der von Union Investment kam und im Februar 2013 die Verantwortung für die beiden globalen Aktienflaggschiffe der DWS übernahm, zählt zwar zu den sehr erfahrenen Fondsmanagern für globale Aktien in Deutschland. Es muss sich allerdings noch zeigen, wie er sich in die Team-Struktur seines neuen Arbeitgebers einfügt. Beide Fonds, die sich 2013 eher unauffällig verhalten haben und langfristig deutliche Schwächen aufzeigen, sind derzeit „Under Review“, also unter Beobachtung.
Von einer stärkeren Ausrichtung auf US-Wachstumstitel und einer Untergewichtung von Schwellenländern konnte der MFS Meridian Global Equity profitieren, der einen klaren Wachstums-Stil (Growth) aufweist. Sowohl kurz- wie auch Langfristig konnte der Fonds überzeugen, auch wenn er in den vergangenen 3 Monaten etwas zurückfiel.
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