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Ein Hoffnungsschimmer für Schwellenländer-Fonds

Die Stimmung der Anleger wendet sich in Sachen Emerging Markets möglicherweise zum Schlechten, und das ist auch gut so.*

John Rekenthaler 05.08.2013
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Um Fonds, die gerade angesagt sind, sollten Anleger lieber einen Bogen machen, denn häufig laufen gerade die Anlageklassen, in die viel Geld investiert wird, in den folgenden Jahren relativ schlecht - im Gegensatz zu Produkten, aus denen Geld abgezogen wird. Das trifft auf Fonds der ganzen Welt zu. Insofern ist die Stimmung der Anleger ein guter Kontraindikator für die weitere Entwicklung. 

Zuletzt stand es mit Aktienfonds mit Fokus auf Schwellenländer nicht gerade zum Besten. Die Performance fiel deutlich hinter die in Industrieländer investierenden Fonds deutlich zurück. In den vergangenen drei Jahren erreichte der Durchschnitt der Schwellenländerfonds in Europa per Ende Juni gerade einmal mikrige 0,19% pro Jahr. Im Vergleich dazu legten globale Standardwertefonds, die in erster Linie in die Märkte der Industrieländer anlegen, um satte 7,6% pro Jahr zu.

Doch trotz dieser schleppenden Entwicklung wurde nicht nur kein Geld aus Schwellenländer-Fonds abgezogen. In den vergangenen drei Jahren wurden europaweit gut 45 Milliarden Euro in globale Schwellenländeraktienfonds investiert. Nicht zuletzt Dank dieser immensen Neuinvestitionen mutierte diese Morningstar Kategorie zur zweitgrößten Wertpapierfondsgattung europaweit mit einem Vermögen von 166 Milliarden Euro. Das war der Stand per Ende Mai. Die Marketing-Botschaften der Fondsanbieter, die Emerging Markets seit einigen Jahren als die Investoren-Story lobpreisen, haben also ganze Arbeit geleistet!

Da wir bei Morningstar mit dem antizyklischen Virus infiziert sind, finden wir es im Gegensatz zu den meisten Investoren und Auguren nur logisch, dass die Performance von Schwellenländerfonds der anderer Aktienfonds-Kategorien deutlich hinterherhinkt. Solange Investoren einer Anlageklasse in großem Stil die Treue halten, sollte man von diesen Fonds nicht zu viel erwarten!

Doch Hoffnung ist in Sicht: Im Mai tröpfelten bereits leichte Abflüsse von rund 50 Millionen Euro aus der Lieblings-Aktienfondskategorie europäischer Investoren. Diese Miniabflüsse schwollen dann zu einer regelrechten Flut an: Nach unseren Zahlen brachen im Juni die Dämme - 2,6 Milliarden Euro wurden aus Emerging Markets-Aktienfonds abgezogen

Was für ein schöner Gedanke: Nach den langen Jahren unterdurchschnittlicher Renditen und überdurchschnittlichen Zuflüssen folgt ein fullminantes Comeback von Emerging Markets Aktien. Mögen die antizyklischen Investoren jetzt handeln!

* Die deutschsprachige Version dieses Kommentars wurde von Ali Masarwah, Chefredakteur der deutschsprachigen Websites von Morningstar, erweitert.

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

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Über den Autor

John Rekenthaler  is vice president of research for Morningstar.