Vorweg gesagt: Nach unserer Einschätzung war die Produktpräsentation von Apple gestern Abend ein Erfolg. Die Neuigkeiten um das iPhone 6 und iPhone 6 Plus entsprachen unseren Erwartungen. Im Moment bleiben wir daher zuversichtlich, dass im vierten Quartal bis zu 60 Millionen i-Smartphones verkauft werden können, auch wenn uns bewusst ist, dass im Aktienkurs noch höhere Verkaufszahlen eingepreist sind.
Wir werden sehr wahrscheinlich im Zuge der Berücksichtigung der künftigen Umsätze von Apple Watch unsere Fair Value-Schätzung für die Apple-Aktie von 87 US-Dollar auf 93 Dollar erhöhen. (Narrow Moat Einschätzung bleibt unverändert.)
Das iPhone 6 und das iPhone 6 Plus könnten sich als beste Smartphones auf dem Markt herausstellen, und der i-Konzern bleibt damit seiner Linie treu, sich im Premium-Segment des Smartphone-Marktes zu platzieren. Der Launch der beiden neuen iPhones, des Bezahldienstes Apple Pay und der Apple Watch sollte die Zweifel ausräumen, dass das Managementteam in Cupertino seine Innovationsfähigkeit nach dem Tod von Unternehmensgründer Steve Jobs 2011 verloren hat - vorausgesetzt, es scheitert nicht an Lieferengpässen oder Ähnlichem.
Ein Unsicherheitsfaktor sollte an dieser Stelle ebenfalls hervorgehoben werden: Das künftige Wachstum könnte durch die Einführung günstigerer Modelle durch die mit Android-Software ausgestattete Konkurrenz Gegenwind bekommen.
"Apple Pay" aussichtsreich, kurzfristig aber ohne Folgen für den Gewinn
Apple Pay finden wir sehr interessant und es stimmt uns zuversichtlich, dass sich das Unternehmen viel Zeit genommen hat, damit zusammenhängende Sicherheitsprobleme zu besprechen. Gespannt sind wir darauf, ob Apple Pay tatsächlich einen Service-Mehrwert bieten kann, der die Erfahrung der Nutzer verbessert und zusätzlich die Kunden durch höhere Umstiegskosten stärker bindet. Auf lange Sicht könnte Apple durch den neuen Bezahldienst seine Einnahmen stufenweise erhöhen. Aktuell sehen wir aber kein Potential, dass durch Apple Pay der Gewinn des Unternehmens deutlich steigt.
Die Apple-Uhren sind durchaus überzeugend und bieten mehr Funktionen, als wir erwartet haben. Unser größtes Sorgenkind ist aber eine kurze Lebensdauer der Batterie, die den Spaß trüben könnte. In der Präsentation wurden dazu aber keine Details genannt. Die Preise fangen am unteren Ende bei vernünftigen 349 US-Dollar an, aber wir sind auf die Gesamterträge gespannt - Nutzer werden ziemlich sicher hochpreisiges Zubehör wie Armbänder kaufen. Diese könnten für Apple die wahre Profitquelle sein, genauso wie die Ankündigung der Gold-Edition der Uhr. (iWatch kommt allerdings erst 2015 auf den Markt und verpasst damit das Weihnachtsgeschäft.)
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