Die Fondsgesellschaft First State Steward hat zum 1. Juli 2015 ihre Gesellschaftsstruktur geändert. Sie wird in zwei unabhängige Bereiche geteilt: First State Stewart Asia und Stewart Investors. Die nachfolgenden Fonds werden künftig von Stewart Investors wie bisher vom schottischen Edinburgh aus verwaltet; sie behalten ihre Manager, und auch mit Blick auf den Investmentprozess soll alles beim alten bleiben. Allerdings impliziert die Team-Aufspaltung in zwei Teile, dass den Managern künftig weniger Ressourcen von den Asien-Experten zur Verfügung stehen werden. Damit werden die Kontakte des Teams zu den Firmen geringer. Folgende Fonds werden aus diesem Grund von „Gold“ auf „Silver“ zurückgestuft:
- First State Asia Pacific
- First State Asia Pacific Leaders
- First State Global Emerging Markets
- First State Global Emerging Markets Leaders
Der First State Asia Pacific Leaders verwaltet über 8,4 Milliarden Britische Pfund. Beim First State Asia Pacific sind es gut 820 Millionen Pfung. Beide Fonds werden weiterhin von Angus Tulloch verwaltet, der über 30 Jahre Erfahrung mitbringt, vornehmlich mit Asien-Aktien. Unterstützt wird er ab Juli von Co-Manager David Gait.
Bei Investmentansatz steht die Nachhaltigkeit bei langfristigem Ertragswachstum im Vordergrund. Die Fonds haben einen hohen Active Share im Vergleich zur Benchmark MSCI Asia Pacific ex Japan. Aktien werden für gewöhnlich langfristig gehalten. In fallenden Märkten tendierten die Fonds dazu, weniger nachzugeben als andere Produkte der Vergleichskategorie, dafür können sie mitunter in zyklischen Rallys hinten liegen. Über einen längeren Zeitraum sind die Renditen für Anleger sehr zufriedenstellend. Dazu haben auch das Jahr 2014 und das laufende Jahr beigetragen, in denen beide Fonds Vergleichskategorie und Benchmark deutliche outperformt haben.
Morningstar Analyst Simon Dorricott ist der Ansicht, dass trotz der neuen Backoffice-Strukturen und dem verminderten Research-Support die Ressourcen ausreichen sollten, im das hochwertige Investmentuniversum abzudecken. Positiv stimmen auch die reichhaltige Erfahrung des Managements und die zusätzliche Unterstützung des erfahrenen Fondsmanagers John Asante, der mit im Team ist.
Für den First State Global Emerging Markets (780 Milliarden Pfund) und den zwischenzeitlich für Neuanleger geschlossenen First State Global Emerging Markets Leaders (2,9 Milliarden Pfund) ist es ähnlich wie bei den beiden Asien-Pazifik-Fonds. Das Management bleibt auch hier das gleiche: Seit 2013 verantwortet Tom Prew den Fonds mit Unterstützung von Jonathan Asante. Beide sind seit gut zehn Jahren bei First State im Bereich Emerging Markets tätig. Zusätzliche Emerging Markets-Erfahrung bringen Angus Tulloch und David Gait mit ein.
Die Manager bevorzugen vernünftig bewertete Unternehmen mit nachhaltigem Gewinnwachstum, klaren Geschäftsmodellen, eine guten Unternehmensführung und hohe Corporate Governance Standards. Mit einigen Positionen können die Manager deutlich von der Benchmark abweichen, was sich aber langfristig für Anleger ausgezahlt hat.
Downgrades nach Veränderungen im Rohstoff-Team bei Investec
Personelle Änderungen gibt es bei Investec: Bradley George hat sein Amt niedergelegt und verantwortet als Managing Director das Nordamerika-Geschäft. Seit Auflage 2008 war Bradley George für den Investec GSF Global Natural Resources A verantwortlich. In Sachen Rohstoffe ist er ein sehr erfahrener Manager, und er konnte auf eine gute Unterstützung bauen. Seine Erfahrung war auch für unsere Analystin Fatima Khizou ein wesentlicher Anlass für die Überzeugung unserer Analysten in den Fonds. Mit dem Abgang von George ist diese geringer geworden, wie die Abstufung von „Bronze“ auf „Neutral“ zeigt.
Der Investmentansatz soll sich nicht ändern. Grundlage der Strategie ist eine detaillierte Angebots- und Nachfrage-Analyse nach Rohstoffen. Die Ergebnisse fließen anschließend für das Aktienresearch und die letztliche Titelauswahl zu einem wesentlichen Teil mit ein. Das Ruder übernimmt nun Tom Nelson, Co-Manager ist Geoge Cheveley, der schon seit 2008 den Fonds mit verwaltet. Seit Beginn seiner Karriere ist im Investmentbanking ist er Bereich Energie tätig.
Langfristig liegt der Fonds vor seiner Morningstar Vergleichskategorie Branchen: Rohstoffe. Auf kürzere Sicht ist die Performance jedoch enttäuschend, was primär an der schlechten Aktienauswahl liegt.
Auch beim Investec GSF Enhanced Natural Resources dreht sich das Personalkarussell, und auch dieser Fonds wurde auf „Neutral“ abgestuft. Seit Auflage 2010 war auch hier Bradley George verantwortlich, und auch hier übernehmen Nelson und Cheveley das Ruder. Sie führen den bisherigen Investmentansatz fort: Ziel ist es, attraktive Renditen bei zugleich geringerer Volatilität als klassische long-only Rohstoff-Fonds zu erzielen.
Wie beim GSF Natural Resources ist die Performance seit Auflage besser als in der Morningstar Vergleichskategorie Alt Long/Short Aktien – Weltweit. Auf Kurze Sicht ist das Bild jedoch nicht befriedigend was an der unglücklichen Asset Allocation in Rohstoff-Titeln liegt.
Beim Investec GSF Global Gold haben in den vergangenen Jahren einige Experten ihre Verantwortung abgegeben: Zunächst Scott Winship, 2013 dann Daniel Sacks und im April 2015 legte Bradley George sein Mandat nieder. Die Geschicke leiten nun George Cheveley und Hanré Russouw, die deutlich weniger Erfahrung für diesen Fonds mitbringen. Diese Personalpolitik ist enttäuschend, so Morningstar Analystin Fatima Khizou, auch wenn der Top-Down Investmentansatz zunächst unverändert bleibt. Anleger sollten sich bewusst sein, dass der Fonds einen Schwerpunkt auf mittelgroße Unternehmen legt, was über längere Zeit zu einer Underperformance führen kann, insbesondere wenn Investoren– so wie im Jahr 2011 – Standardwerte bevorzuge.
Was für den Fonds spricht, sind seine unterdurchschnittlichen Kosten im Vergleich zu seiner Morningstar Kategorie Branchen: Edelmetalle. Der Investec GSF Global Gold wird ebenfalls herabgestuft auf „neutral“.
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