Halliburton gehört zu den größten Öldienstleistern und ist führend im Bereich der unkonventionellen Fördermaßnahmen wie Fracking. Durch die geplante Fusion mit Baker Hughes würde der weltweit zweitgrößte Dienstleister im Bereich Ölförderung entstehen. Gerade in Nordamerika hat das Unternehmen eine starke Stellung in der Druckförderung.
Die internationale Präsenz beruht hauptsächlich auf dem Engagement in der Tiefseebohrung. Rückläufige Fördermengen in diesem Bereich kann Halliburton durch den Einsatz neuer Technologien kompensieren, die auf ihren Einsatz warten. Die Produktionssteigerung ist ein margenträchtiges Geschäft wobei durch eine entsprechende Vertragsgestaltung Einnahmen über Lizenzgebühren auf die Erdölproduktion erzielt werden können. Langfristig sind so auch Preiserhöhungen möglich, auch wenn das Unternehmen im Moment noch keine Marktbeherrschende Stellung hat und keine Kontrolle bei Preisgestaltung im Markt ausüben kann.
Der Schatten, der momentan über dem gesamten Energiesektor liegt, ist das Ungleichgewicht bei Angebot und Nachfrage. Die Disbalance ist hier so groß wie in den letzten 20 Jahren nicht mehr. Zudem könnte bald der Iran wieder verstärkt Erdöl exportieren. Die Schätzungen reichen für Ende 2016 von 500.000 bis 800.000 Barrel pro Tag zusätzlich auf den Weltmarkt. Kurzfristig dürfte das den Ölmarkt belasten und der Branche ungemütliche Zeiten bescheren, die Margen belasten und letztlich auch das Investitionsvolumen negativ beeinflussen.
Mittel bis Langfristig sehen wir den Preis für Rohöl allerdings bei 75 USD bzw 69 USD je Barrel für Brent bzw. WTI. Auch eine Anhebung der Einschätzung der iranischen Erdölproduktion würde unsere Erwartungen hinsichtlich der Grenzkosten nicht ändern.
Wir schätzen daher den Fairen Wert je Halliburton-Aktie auf 58 USD. Zum Ende des Handels am 21. Juli in New York notierte die Halliburton-Aktie bei USD 41,86.
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