Die Diskussion um passiv oder aktiv hat mittlerweile an Schärfe gewonnen. Dabei argumentieren die Anhänger des passiven Investierens, dass Märkte nun einmal effizient sind. Aufgrund der niedrigen Kosten seien Indexfonds unschlagbar.
Die Vernünftigen investieren also in passive Mandate. Gleichzeitig versucht der Mensch die Ratio zu schlagen und mit einer Strategie besser zu sein als der Markt. Dem Effizienten steht das Emotionale gegenüber – der Versuch, mit Leidenschaft und Herz dem Beta zu entkommen. Die Emotionalität stellt allerdings höhere Kosten in Rechnung: Managementvergütung und Handelskosten.
Gleichzeitig haben sich in der letzten Jahren zwei weitere Spielarten an den liquiden Investmentmärkten herausgebildet: Strategic Beta und die alternativen Strategien, die auch gerne als Hedgefonds light tituliert werden. Smart Beta Ansätze weichen von marktkapitalisierungsgewichteten Indizes ab, sind regelbasiert und weisen Gebühren zwischen Beta-Strategien und aktiven Fonds auf. Sie versöhnen die passive mit der aktiven Welt. Vernunft trifft hier mit Leidenschaft zusammen und kann, richtig eingesetzt, zum Anlagerfolg beitragen.
Alternative Fonds im UCITS-Mantel können dagegen zumeist ihre Diversifikationsversprechen nicht halten. Und wenn sie das Leistungsversprechen einmal erbringen, dann greifen die hohen Gebühren diese Vorteile schnell wieder ab.
Anleger und Berater können heute auf eine Vielfalt von Investmentmöglichkeiten zurückgreifen. Es gibt aber keinen Grund, die Emotionalen von den Märkten zu verbannen. Ein Anlageerfolg kann unterschiedliche Quellen haben und beides in uns ansprechen: unseren Verstand und unsere Herzen.
Wenn das Zusammenspiel von passiven und aktiven Strategien Anlegern Nutzen stiftet und sie beim langfristigen Vermögensaufbau bei der Stange hält, dann profitieren beide Seiten: Anleger und Berater. “And when investors win, we all win“, pflegte schon der erste Morningstar Fondsanalyst, Don Philips, vor 25 Jahren zu sagen.
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