Die Schlacht der Mid-Term-Wahlen ist geschlagen, die Unternehmenszahlen für das dritte Quartal sind verdaut, und dennoch haben Anleger in den vergangenen Tagen nicht unbedingt mehr Klarheit über die Richtung der Rentenmärkte in den USA erhalten. Auch wenn erst heute Abend die Ergebnisse der Notenbanksitzung feststehen werden, so ist nicht mit gravierenden Änderungen zu rechnen: Im Dezember könnte es einen weiteren Zinsschritt der US-Notenbank geben, und im kommenden Jahr dürften drei weitere Zinserhöhungen anstehen.
Einerseits sprechen die fundamentalen Faktoren, etwa das BIP-Wachstum, die Robustheit des Arbeitsmarkts, die soliden Unternehmensgewinne sowie die Inflationsentwicklung dafür, dass die US-Notenbank gut daran tut, weiter forsch mit der Straffung der Geldpolitik voranzuschreiten. Andererseits befürchten viele Experten, dass gerade diese Zinserhöhungen dazu führen werden, dass die Konjunktur, die sich den allgemeinen Einschätzungen auf einem spätzyklischen Hoch befindet, kippt. Genau das spiegelt auch die derzeit prekäre Balance zwischen den Renten- und Aktienmärkten wider.
Volatile Aktien und steigende Bond-Renditen bringen Anlegern neue Alternativen
Die Volatilität bei Aktien ist gestiegen, was US-Treasuries stützt. Dennoch ist die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen in den vergangenen Monaten geklettert - zuletzt auf über die Marke von 3,2 Prozent, und die Renditen von zweijährigen Papieren nähern sich der Drei-Prozent-Marke, was Treasuries insgesamt für viele Anleger zu einer ernstzunehmenden Anlagealternative zu Aktien macht. Wobei die stark gestiegenen Aktienkurse im Zuge der Mid-Term-Wahlen gezeigt haben, dass Anleger mit dem Kapitel Aktien keinesfalls abgeschlossen haben. Gerade in der Spätphase einer Hausse können Aktienkurse stramm nach oben marschieren. Das Aktienglas ist also nicht unbedingt halbleer.
Dieses instabile Equilibrium führt wiederum dazu, dass Investoren höhere Risikoprämien für Unternehmensanleihen fordern. In der vergangenen Woche sanken die Spreads von Investment Grade Corporates und High Yields zwar leicht, bleiben aber nahe des oberen Rands des Durchschnitts der vergangenen zwei Jahre. Der Spread des Morningstar Corporate Bond Index, unser Proxy for the US-Investment-Grade Anleihen, lag zuletzt bei 122 Basispunkten, der Spread des BofA Merrill Lynch High Yield Master Index belief sich auf 372 Basispunkte.
Vor diesem Hintergrund stellen wir Ihnen als Investment-Ideen einige gut bewertete US-Rentenfonds vor, die sich an Anleger mit unterschiedlicher Risikoneigung richten. Fonds für Inflationsschutz-Anleihen eignen sich für Anleger, die reale Renditen im Blick haben und mit steigenden Teuerungsraten (und vermutlich steigenden Zinsen) rechnen. Diversifizierte USD-Rentenfonds bilden dagegen den breiten US-Markt ab. Sie investieren primär in Staatsanleihen und Investment-Grade Bonds.
Eine Nummer sportlicher geht es bei flexiblen USD-Rentenfonds zu. Diese Fonds streuen ihre Assets zwar zumeist breit, können aber signifikante Konzentrationsrisiken aufweisen – etwa mit Blick auf schlechtere Ratings oder auch Exposures zu Emerging Markets Anleihen. Für die noch risikobereiteren Anleger sind wiederum Hochzinsbonds geeignet. Diese Investorengruppe sollte freilich auf das Szenario von der Fortsetzung des so genannten Goldilocks-Szenario setzen, wonach die Fed alles unter Kontrolle halten und die Konjunktur nicht von den steigenden Zinsen abgewürgt wird, was für hoch gehebelte Geschäftsmodelle Gefahren brächte.
Apropos risikobereite Investoren: Anleger aus der Eurozone müssen die Währungsrisiken beachten, die das Risiko eines USD-Investment gegenüber heimischen Bond-Pendants deutlich steigern kann. Wer also derartige Fonds ins Auge fasst, muss bereit sein, das Währungsrisiko zu tolerieren. Doch das erscheint nicht als hasardeurhaft, wird die US-Notenbank doch die Zinsen etliche Male erhöhen, bevor die EZB in der zweiten Jahreshälfte erste Zinsschritte unternehmen wird. Und aufgrund der hohen Absicherungskosten, die ein Währungshedge mit sich brächte, empfehlen wir ausdrücklich keine EUR-abgesicherte Tranchen für US-Rentenfonds, welche aus heutiger Sicht das Gros des Rendite-Vorsprungs des US-Rentenmarkts zunichtemachen würden.
Im Folgenden präsentieren wir Ihnen eine Auswahl an USD-Rentenfonds aus den o.g. Kategorien. Sie halten positive Morningstar Analyst Ratings. Die Liste umfasst vor allem aktiv verwaltete Fonds, aber auch einen Indextracker. In der unteren Tabelle haben wir die Fonds und die wesentlichen Kennzahlen aufgeführt. Die Sortierung erfolgt absteigend nach verwaltetem Vermögen. Der Hyperlink hinter dem Fondsnamen führt zum Fondsportrait auf morningstar.de.
Tabelle: Eine Auswahl an USD-Rentenfonds
Dieser diversifizierte Rentenfonds hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Lange Jahre war der PIMCO Total Return das PIMCO-Flaggschiff schlechthin. Der Fonds wurde bis September 2014 von dem oft als „König der Bonds“ titulierten PIMCO-Gründer Bill Gross gemanagt. Er verließt Ende 2014 PIMCO, und Investoren sehr schnell sehr viel Geld aus diesem Fonds ab. Wir waren zeitweilig besorgt, dass Gross' Weggang und Veränderungen im Geschäft von PIMCO die Fähigkeit des Unternehmens, Talente zu halten, beeinträchtigen könnten. Aber PIMCO hat die Mittelabflüsse des Fonds gut verkraftet. Das Vermögen der Firma ist seit 2016 gewachsen, und es gab nur wenige Personalabgänge nach dem Abschied von Gross. Das PIMCO-Personal wurde ebenfalls erweitert, in einigen Fällen durch erfahrene Rückkehrer.
Das Team dieses Fonds hat sich eindeutig gefunden. Die Manager Scott-Mather, Mihir Worah und Mark Kiesel (Morningstar Bond Manager des Jahres 2012) – arbeiten gut zusammen. Und sie profitieren weiterhin von den beeindruckenden Ressourcen von PIMCO und der Führung von CIO Dan Ivascyn, der dem Investmentkomitee vorsteht. Diesem Gremium kommt eine herausragende Bedeutung für die Entscheidungen auf der Makroebene zu. Heute wird deutlich, dass dieses Leitungsgremium von der Umstrukturierung der Führungsebene nach dem Weggang von Bill Gross profitiert hat. Neu ist etwa das gestiegene Input von der Bottom-up-Ebene der Sektorspezialisten.
Der Fonds hatte allerdings auch gelegentlich Performance- Probleme, etwa als PIMCO die Reaktion der US-Notenbank mit Blick auf die globalen Marktveränderungen Ende 2015 und Anfang 2016 falsch taxierte. Im Jahr 2017 konnte der Fonds indes fast 80 Prozent der Konkurrenz und den Bloomberg Barclays US Aggregate Bond Index schlagen. Die Zinswetten des Teams zahlten sich aus, darunter die rechtzeitige Umstellung bei der Duration und die Antizipation der abflachenden Zinskurve. Auch die Allokation Hypotheken war hilfreich, und die Untergewichtung von Unternehmensanleihen erwies sich nicht als zu kostspielig, da im Gegenzug die Wette auf Financials aufging. Dies alles hat dazu beigetragen, dass der Fonds auf Sicht von drei und fünf Jahren im Top-Quintil der Kategorie liegt.
Andererseits bemängeln wir weiterhin die hohen Gebühren, die europäischen Anlegern für diese Strategie berechnet werden. Dennoch verdient dieses Angebot weiterhin das Vertrauen der Anleger und hält deshalb das Morningstar Analyst Rating „Silver“.
Das erfahrene Team, das JPM US Aggregate Bond (und das US-Pendant JPMorgan Core Bond) managt, zeichnet sich durch einen disziplinierten Prozess aus. Die sehr breiten Ressourcen des Teams, die niedrigen Gebühren und die langfristig überzeugende risikoadjustierte Performance führen zum Morningstar Analyst Rating „Silver“. Barb Miller, seit gut 20 Jahren in der Industrie tätig, verantwortete institutionelle Mandate, bevor sie nach dem Ausscheiden ihres langjährig Vorgängers Doug Swanson im Jahr 2015 die Leitung des Fonds übernahm. Miller wird von Richard Figuly unterstützt, einem weiteren langjährigen Portfoliomanager für die institutionelle Variante der Strategie.
Miller und ihr Team fahren keine großen Durationswetten – der Fonds bleibt in einer zehnprozentigen Bandbreite der Duration des Index des Bloomberg Barclays U.S. Aggregate Bond. Stattdessen konzentrieren sie sich auf Investments in verbrieften Assets; der Schwerpunkt des Fonds liegt auf Hypotheken und anderen verbrieften Vermögenswerten, die typischerweise weitaus höher als in der Benchmark und dem durchschnittlichen diversifizierten USD-Rentenfonds gewichtet sind. Der Fonds setzt auch auf Investment-Grade-Anleihen, begrenzt die High Yield Quote indes auf ein Minimum. Diese vorsichtige Haltung gegenüber Kreditrisiken hat der Wertentwicklung des Fonds im Vergleich zu anderen Fonds in den vergangenen Jahren geschadet. Spiegelbildlich hat er sich aber dann gut entwickelt, wenn diese riskanten Bonds abverkauft wurden. Langfristig brachte die hohe Sharpe Ratio in den vergangenen zehn Jahren den Fonds ins Top-Quartil der Kategorie.
AXA World Funds - US High Yield Bonds
Wir kommen nun zum riskanten High Yield Bereich und starten mit dem AXA US High Yield Bonds. Anleger in diesem Fonds profitieren von einem Manager mit mehr als 15 Jahren Erfahrung in US-Hochzinsanleihen. Carl "Pepper" Whitbeck übernahm 2011 das Ruder, und, abgesehen von einem Abgang im April 2018, ist das jetzt vierköpfige Team seit rund einem Jahrzehnt zusammen. Die Manager teilen sich die Verantwortung für Research zusammen mit einer Gruppe von acht Kreditanalysten. Der Ansatz dieses Fonds basiert in erster Linie auf der Bottom-up-Emittentenanalyse und wird durch eine Philosophie gestützt, Coupons aus Hochzinsanleihen unter Vermeidung von Kapitalverlusten zu kombinieren.
Der Fondsmanager scheut sich daher nicht, einen wesentlichen Teil des Portfolios in „CCC“-gerateten Papieren mit höheren Renditen zu investieren, wenn sie als stabil genug angesehen werden, um einen Ausfall über die Restlaufzeit bis zur Fälligkeit zu vermeiden. Indes hat mehr als die Hälfte der „CCC“-Bestände des Portfolios eine Laufzeit von weniger als zwei Jahren, was das Risiko mindert. Der Erfolg dieses Ansatzes hängt in hohem Maße von der Fähigkeit des Managers ab, die richtigen Emittenten auszuwählen und Ausfälle zu vermeiden, was langfristig gelungen ist.
Zwischen dem Amtsantritt von Whitbeck bis Ende Mai 2018 entwickelte hat sich der Fonds risikoadjustiert überdurchschnittlich gut, auch wenn die absolute Performance im Vergleich zum Index weniger beeindruckend war. Die erfolgreiche Auswahl von Namen mit höherer Rendite in Verbindung mit der Kurzfristigkeit haben es dem Fonds ermöglicht, sowohl in Aufwärts- als auch in Abwärtsmärkten gut zu bestehen, was die Effektivität des Investmentansatzes verdeutlicht. Insgesamt sind wir weiterhin zuversichtlich, dass das Team in der Lage ist, den Investmentprozess über einen vollständigen Marktzyklus effektiv durchzuführen. Der Fonds hält das Morningstar Analyst Rating „Bronze“.
Fondsmanager Jimmy Keenan und sein Team haben ihre Fähigkeiten unter Beweis gestellt, den Vorsprung gegenüber der Konkurrenz zu behaupten. Das gelang durch eine gute Performance-Bilanz in verschiedenen Marktphasen. Die Gebühren des Fonds sind im vergangenen Jahr leicht gesunken, was ein Schritt in die richtige Richtung ist, obwohl sie noch nicht günstig genug sind, um diesem Fonds einen entscheidenden Vorteil gegenüber der Konkurrenz zu geben. Das führt zum Morningstar Analyst Rating „Bronze“.
Der Ansatz zeichnet sich nicht dadurch aus, in einer bestimmten Nische des Marktes zu agieren, sondern dadurch, dass er flexibel und opportunistisch vorgeht. Die Manager werden dann vorsichtig, wenn riskantere Anleihen eine geringe Kompensation für das eingegangene Risiko bieten, und sie werden dann mutig, wenn sich Risikobereitschaft lohnt.
Um die Tücken des begrenzt liquiden Hochzinsmarkts zu begrenzen, kann das Team auch in Investment-Grade-Anleihen und besicherte Kredite auf der defensiven Seite und auf der aggressiven Seite bis zu zehn Prozent in Aktien investieren. Für ein schnelles Marktexposure hat der Fonds in den letzten Jahren auch ETFs, Credit Default Swaps und Total Return Swaps eingesetzt. Auch wenn die Manager den High Yield-Markt 2018 noch als attraktiv betrachteten und keinen Abschwung erwarteten, liegt er Fokus heute auf das Management von Risiken. Zwischen Juni 2007 und September 2018 konnte der Fonds unter der Leitung von Keenan eine annualisierte Rendite von sechs Prozent erzielen, was den Kategoriedurchschnitt - 4,4 Prozent - ohne übermäßige Volatilität deutlich übertraf.
Dieser börsennotierte Indexfonds bietet Anlegern ein Engagement in inflationsgeschützten US-Staatsanleihen, allgemein bekannt als Treasury Inflation-Protected Securities oder TIPS. Dies ist eine klassische Buy-and-Hold-Strategie für US-zentrierte Investmentportfolios, die in passiver Form gut funktioniert. Aus Sicht der europäischen Investoren wäre dieses Vehikeln zumeist eine eher taktische Wette.
Der ETF bildet einen Index ab, der die Chancen eines kleinen und liquiden Anleihemarktes umfassend nutzt. Der Fonds hat ordentliche risikoadjustierte Renditen erzielt, die kontinuierlich über dem Median der Morningstar-Kategorie „US Inflationsschutz Anleihen“ und typischerweise im oberen Bereich des ersten Quartils liegen. Die Performance über mehrere Zeiträume hinweg wird von den Unwägbarkeiten der US-Geldpolitik bestimmt. Der Fonds hat eine mittlere bis hohe Duration, so dass wir erwarten würden, dass er in Zeiten steigender Zinsen der Kategorie hinterherhinkt. Indes dürfte er bei einer Konjunkturwende deutlich besser abschneiden. Auf jeden deckt der Fonds einen Markt ab, in dem es offenbar wenig Spielraum gibt, um mit aktiven Strategien einen Mehrwert gegenüber dem Benchmark zu schaffen.
Der Fonds profitiert stark von der Verleihung von Wertpapieren, die beträchtliche Einnahmen generiert und dem ETF hilft, routinemäßig die Tracking-Differenz auf deutlich unter die – hohen - Gebühren von 0,25 Prozent zu drücken.
Aus unserer Sicht wird das Wertpapierleiheprogramm von iShares gut verwaltet und hinsichtlich des Gegenparteirisikos streng kontrolliert, einschließlich der vollständigen Besicherung gegen den Ausfall von Kontrahenten. Einige Anleger könnten sich jedoch über das erhöhte Niveau der Leihe verunsichert fühlen.
Insgesamt erkennen wir trotz potenzieller Bedenken hinsichtlich der starken Nutzung von Wertpapierleihe an, dass ein passiver Ansatz für den US-TIPS-Markt langfristig gut funktionieren dürfte. Der Fonds hält das Morningstar Analyst Rating „Silver“.
Neuberger Berman Strategic Income Fund
Wir kommen jetzt zu den flexibel investierenden Fonds. Der Fonds von Neuberger Berman profitiert von einem gut ausgestatteten Team und einem strukturierten Prozess, der für die Anleger eine wettbewerbsfähige Performance erbracht hat. Er hält das Morningstar Analyst Rating „Silver“. Auch wenn der Fonds erst 2013 aufgelegt wurde, existiert die US-Version seit 2003. Andy Johnson managt den Fonds seit 2009. Er wird im Dezember 2018 in den Ruhestand zu gehen. Dies ist ein Verlust für Neuberger Berman, aber angesichts des kollegialen Ansatzes erwarten wir nicht, dass dies einen Bruch mit sich bringt. Die Aufgaben werden Johnsons langjähriger Co-Manager David Brown und Ashok Bhatia, der zuvor bei Wells Fargo war und Ende 2017 zu Neuberger stieß, übernehmen.
Die Fondsmanager werden von einem der größten Research-Teams der Branche unterstützt, das die verschiedenen Anlageklassen, in die der Fonds investiert, glaubwürdig abdecken kann. Es beginnt mit Annahmen zur Wirtschaft, zum Konjunkturzyklus und zu Bewertungsfragen, die in die Formulierung von Rendite-Prognosen für die einzelnen Kapitalmarktsegmente einfließen. Diese werden dann in ein Quant-Modell eingespeist, das auf der Grundlage dieser Inputs einen Efficient Frontier ergibt. Über die Positionierung des Fonds entscheidet indes das Managementteam nach einer qualitativen Analyse. Der Fonds soll etwas konservativer sein als sein durchschnittlicher Konkurrent, was sich in den langfristig attraktiven, risikoadjustierten Renditezahlen bestätigt hat. Seit der Auflegung des Fonds liegt die annualisierte Performance (bis August 2018) um 72 Basispunkte über dem Kategoriedurchschnitt. Die niedrigen Gebühren des Fonds erhöhen die Attraktivität dieses Fonds.
Loomis Sayles Multisector Income Fund
Dieser flexible USD-Rentenfonds hält das höchste Morningstar Analyst-Rating „Gold“ Das geht auf die Qualitäten des erfahrenen Teams, die disziplinierte Strategie und die überzeugenden langfristigen Renditen zurück. Als einer der aggressivsten Fonds der Kategorie kann er Anlegern jedoch viel Geduld abverlangen. Die Attraktivität beruht vor allem auf dem Value-Ansatz. Das Team um Manager Dan Fuss und seine Co-Manager Elaine Stokes, Matt Eagan und Brian Kennedy hat ein gutes Auge für günstige Gelegenheiten, wenn die Märkte schwierig werden. So kaufte das Team etwa irische Staatsanleihen, als Irland Ende 2010 in seiner schwersten Krise steckte. Als Anleihen aus dem Energiesektor Ende 2014 Verluste schrieben, kaufte das Team Papiere von als überlebensfähig eingestuften Unternehmen, die dem Fonds 2016 und 2017 einen starken Aufschwung bescherten.
Allerdings kann das Risiko des Fonds durch die historisch hohe Allokation in Unternehmensanleihen (inkl. Hochzinstitel) und Positionen in Aktien (etwa fünf Prozent) erhöht sein. Hinzu kommen erhebliche Engagements außerhalb des USD-Raums. So verdient das Team zwar Lob für seine vorsichtige Einschätzung von Kreditwerten Mitte 2014. Durch den später einsetzenden Abverkauf von Rohstofftiteln wurde der Fonds jedoch dennoch überproportional getroffen. Ein Grund war die mit 29 Prozent hohe Allokation in High Yield Anleihen. Die Probleme des Fonds wurden durch die starke Aufwertung des USD gegenüber rohstoffempfindlichen Währungen zusätzlich verstärkt. Besonders hart traf es die große Position des Fonds in kanadischen Staatsanleihen.
Treue Anleger wurden jedoch langfristig mit hohen Renditen belohnt. Trotz der Probleme der Jahre 2014/15 übertrifft der Fonds mit einem Plus von fünf Prozent p.a. in den letzten zehn Jahren per Anfang 2018 85 Prozent seiner Vergleichsgruppe. Angesichts der historisch hohen Korrelation mit den Aktienmärkten ist der Fonds jedoch nicht für Anleger geeignet, die ein Kerninvestment für Anleihen suchen. Für geduldige Anleger bleibt der Fonds aber eine gute Wahl.
Die Analysen in diesem Artikel basieren auf unserem Tool für professionelle Anleger. Weitere Informationen zu Morningstar Direct erhalten Sie hier.
Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.