Der zweite Teil unserer Analyse zeigt die Rating-Bilanz der ETF-Anbieter per Ende des ersten Quartals. Mit Blick auf das Fondsvermögen, dem Sortierkriterium des Rankings, dominiert die BlackRock-Tochter iShares unverändert deutlich. Allerdings ist das bewertete Vermögen des Marktführers deutlich gesunken, und zwar von 351 Milliarden per Ende 2019 auf 286 Milliarden Euro per Ende März. Das stellt einen erheblichen Rückgang dar, der in allererster Linie auf marktbedingte Verluste zurückging.
Es folgen die Deutsche-Bank-Tochter Xtrackers und Lyxor auf Rang zwei bzw. drei mit einem bewerteten Vermögen von 63 Milliarden Euro (77 Milliarden Euro per Ende 2019) bzw. gut 48 Milliarden Euro (60 Milliarden Euro).
Die erfolgsverwöhnte ETF-Branche machte im ersten Quartal eine ungewohnte Erfahrung: Statt wie bei vorherigen Krisen, etwa während der Euro-Krise 2011 und der Finanzkrise 2008, Mittelzuflüsse zu verbuchen, strebten auch bei ETFs Anleger dem Ausgang entgegen und zogen Geld in großem Stil aus börsennotierten Indexfonds ab. Allein im März flossen aus ETFs knapp 22 Milliarden ab. Vor allem kursbedingt sank das in bewerteten ETFs verwaltete Vermögen in Europa von 700 Milliarden Euro per Ende 2019 auf 571 Milliarden Euro per Ende März. Die Branche ist reifer geworden, und das äußert sich auch darin, dass sie sich allgemeinen Markttendenzen nicht entziehen kann, ja, mit dem ETF-Wachstum werden ETF-Anleger immer mehr zu kursprägenden Akteuren.
BNP Paribas hat noch immer die beste ETF-Auswahl in Europa
Kommen wir nun zu den besten Produktanbietern. Unter den ETF-Anbietern in Europa mit einem Vermögen ab einer Milliarde Euro blieb BNP Paribas im ersten Quartal auf Platz eins. Das Durchschnitts-Rating sank per 31. März gegenüber dem Ende des Vorquartals allerdings deutlich von 3,93 Sterne auf 3,75 Sterne. Auch kapitalgewichtet hat die Konkurrenz aufgeholt. BNP Paribas weist ein gewichtetes Rating von 4,34 Sternen auf nach 4,48 Sterne per Ende 2019. Nach 94 Prozent Ende 2019 steckten per Ende März nur noch 80 Prozent der Assets von BNP Paribas ETFs in Produkten mit Vier- oder Fünf-Sterne-Ratings. So büßte der BNPP Easy ETF CAC 40 ETF sein Fünf-Sterne-Rating ein - wie auch drei weitere europäische Aktien-ETFs.
PIMCO konnte sich vor Vanguard auf Rang zwei im Durchschnitts-Rating schieben. Die Allianz-Tochter legte im Rating deutlich von durchschnittlich 3,27 Sterne auf 3,73 Sterne zu, während Vanguard unverändert ein Durchschnitts-Rating von 3,71 Sterne aufweist. Dass die Allianz-Tochter, die nur acht ETFs mit Rating anbietet, so weit aufrückte, liegt an den neuen Fünf-Sterne-Ratings für den PIMCO Emerging Markets Advantage Local Bond ETF und den PIMCO Covered Bond Source ETF.
Handelsbanken aus Schweden machte einen großen Sprung von Rang 15 auf Rang vier. Aus dem Stand kam ein zuvor nicht bewerteter Dividenden-Aktien-ETF mit Low Volatility Ansatz auf ein Fünf Sterne Rating, und zwei weitere Aktien-ETFs verbesserten sich von drei auf vier Sterne. Handelsbanken ETFs sind nicht im deutschsprachigen Raum zum Vertrieb zugelassen.
Das schwächste Angebot hat unverändert Legal & General. Von den sechs ETFs mit Sterne-Rating hält nur der L&G Gold Mining ETF ein überdurchschnittliches (Vier-) Sterne Rating.
Mit Blick auf die größten drei Anbieter liegt Xtrackers mit einem ungewichteten Rating von 3,56 Sternen vor iShares (3,34) und Lyxor (3,27).
Tabelle: Rating-Bilanz der größten ETF-Anbieter in Europa
Daten per 31.3.2020, Quelle: Morningstar Direct
Die vollständige Morningstar Rating Analyse finden Sie als pdf hier.
Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick erhalten Sie wie folgt:
Einführung in die Morningstar Rating Analyse für Fonds in Europa
Bilanz der größten europäischen Fondsanbieter (ohne ETFs)
Bilanz der größten europäischen ETF-Anbieter
Bilanz der besten großen europäischen Fondsanbieter (ohne ETFs)
Bilanz der besten kleinen europäischen Fondsanbieter (ohne ETFs)
Bilanz der besten europäischen Fondsstandorte (ohne ETFs)
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