Es wird oft gesagt, dass man einem alten Hund keine neuen Tricks beibringen kann - stattdessen sollte man in seinen jungen Jahren ansetzen. Und das ist auch im Umgang mit Finanzen der Fall. Wenn Sie möchten, dass sich Ihre Kinder oder Enkel für das Sparen und Investieren interessieren, sollten Sie sie am besten schon früh damit vertraut machen.
Aber wie macht man Geld für einen jungen Menschen interessant? Dazu einige Ideen:
Verdoppeln Sie den Einsatz!
Jeder, der schon einmal vom berühmten "Marshmallow-Test" gelesen hat, weiß, dass viele Kinder Probleme damit haben, auf kurzfristige Belohnungen zu verzichten, auch wenn sie wissen, dass ihnen dieser Verzicht langfristig einen viel größeren Nutzen bringt (damit haben auch viele Erwachsene ihre Probleme!).
Sparen bedeutet, auf das zu verzichten, was man jetzt möchte, in der Hoffnung, dass man später mehr davon hat. Christine Benz, Verantwortlich für Personal-Finance bei Morningstar, sagt, dass Anreize der Schlüssel sind. „Richten Sie eine Art hauseigenes Matching-Programm ein“, schlägt sie vor. „Bieten Sie Ihrem Kind an, jeden gesparten Geldbetrag, ob vom Taschengeld oder einem Geburtstagsgeschenk, zu verdoppeln.“ Natürlich könnte dies für die Eltern sparwütiger Kinder teuer werden, aber diese Methode ist eine großartige Möglichkeit, um zu zeigen, dass sich Sparen für die Zukunft wirklich auszahlt.
Ziele anstreben
Als Erwachsene sparen wir normalerweise mit einem Ziel vor Augen, sei es Geld für den nächsten Urlaub, das Haus abzuzahlen oder für die Rente. Ein Ziel zu haben, auf das man hinarbeitet, kann einen motivieren, weiter zu sparen, auch wenn es sich nicht so anfühlt, als stünde es ganz oben auf der Prioritätenliste.
Es ist natürlich unwahrscheinlich, dass Kinder durch Gedanken an eine bequeme Rente oder eine Hypothekentilgung zum Sparen motiviert werden können, aber es gibt normalerweise etwas auf ihrer Wunschliste, auf das sie hinsparen möchten - zum Beispiel ein neues Fahrrad oder ein Handy. Benz sagt, dass dies eine perfekte Gelegenheit ist, um das Konzept des Zeithorizonts anzusprechen. Sie fügt hinzu: „Sie könnten auch erklären, dass Geld für kurzfristige Ausgaben irgendwo sicher aufbewahrt werden muss, wo sie ihr Geld nicht verlieren können.
Machen Sie das Investieren interessant
Um Kinder zu inspirieren, geht es nicht darum, ein ausgewogenes Wertpapierportfolio zu erstellen, rät Dan Kemp, Chief Investment Officer bei Morningstar Investment Management: „Es geht darum, den Lerneifer zu entfachen. Das bedeutet, dass hier andere Regeln gelten als bei Investments von Erwachsenen."
In der Praxis wird es deshalb mäßig spannend sein, den Investor in Ihrem Kind zu wecken, indem Sie ihn zu einem vernünftigen, diversifizierten, globalen Aktienfonds hinlenken. Das wäre zu abstrakt. (Den Sparplan sollten Sie für ihr Kind besparen, weil die Finanzierung der Ausbildung Ihr To-do ist!). Stattdessen sollte man sich mit seinem Kind einzelne Aktien-Stories konzentrieren und sich dabei für Unternehmen entscheiden, die Ihr Kind kennt (und schätzt).
Durch den Besitz einiger weniger Aktien eines Unternehmens werden Kinder auf natürliche Weise beginnen, sich eine Meinung über die Qualität des Unternehmens und seine Zukunftsaussichten zu bilden. „Einen Teil eines Unternehmens zu besitzen, regt an und kann zu einem lebenslangen Interesse führen", sagt Kemp. „Fangen Sie nicht überstürzt an, Konzepte wie Bilanz-Kennzahlen oder Bewertungsfrage zu lehren, sondern vermitteln Sie den Spaß, den es machen kann, ein paar Unternehmen eine Weile zu verfolgen und zu sehen, wie sich der Kurs im Junior-Depot entwickelt.“
Aber werfen Sie nicht alle Grundsätze über Bord
Während es Spaß machen kann, sich mit einzelnen Aktien zu beschäftigen, weist Benz darauf hin, dass nach den ersten Erfolgen beim Einzelaktien-Investment Fonds oder ETFs durchaus ins Spiel kommen könnten.
Wer bereits den Glamour-Faktor der Einzeltitelauswahl genossen hat, kann sich durchaus im zweiten Schritt mit einem Fonds oder ETF auf den MSCI World vertraut machen. Es ist vielleicht nicht so glamourös wie ein Einzelinvestment in Tesla, aber die Chancen stehen gut, dass in einem breit streuenden Fonds oder ETF einige der Lieblingsaktien Ihres Kindes dabei sind. „Wenn Sie im MSCI World investiert sind, sind Apple, LVMH, Toyota, Nestle und Sony mit von der Partie“, sagt Benz.
Heben Sie die Relevanz hervor
Viele junge Menschen verbringen einen großen Teil ihrer Zeit online mit Geräten, mit denen sie vermutlich auch ihr Geld im Laufe ihres Lebens verwalten werden. Das Sparschwein-Konzept hat sich überlebt. Es mag allenfalls für die Eltern oder Großeltern einen nostalgischen Wert haben, aber Ihr Kind wird es viel interessanter finden, eine App zu benutzen, um seine Ersparnisse im Blick zu behalten.
Es gibt viele kinderfreundliche Apps, die dabei helfen, und Sie Ihrem Kind sogar eine Prepaid-Debitkarte besorgen, die Kinder zum Einkaufen verwenden können - mit diesen kann das Konto nicht überzogen werden. Es gibt auch die Option, den Wert der Transaktionen zu begrenzen oder auch die Art des Einkaufs.
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