Trotz ihres recht risikoreichen Profils verwalteten in Europa und Offshore domizilierte Technologiefonds zum 31.Oktober 2021 Kundengelder in Höhe von mehr als EUR 190 Milliarden. Damit waren sie die achtgrößte Morningstar-Kategorie unter den 133 Aktien-Kategorien, in die Anleger insgesamt EUR 6 Billionen investiert haben. Darüber hinaus haben Anleger im Jahr 2021 bisher fast EUR 23 Milliarden an neuem Geld in Technologiefonds angelegt, was einer gesunden organischen Wachstumsrate von 17% entspricht.
US-amerikanische Technologiefonds können in den Portfolios deutscher Anleger eine unterstützende Rolle spielen. Fast alle Tech-Fonds halten in der Regel Positionen in so genannten FAANG-Aktien wie Microsoft, Apple, Facebook oder Google. Von ihren Wettbewerbern unterscheiden sie sich durch ihre Wetten auf Mid und Small Cap-Unternehmen.
Es gibt viele Technologiefonds, die deutsche Anleger in Betracht ziehen können. Während die Wahl eines passiven Fonds (ETF) einfach ist und keine Überraschungen birgt, gibt es eine Handvoll aktiv verwalteter Strategien, die eine Überlegung wert sind.
In der untenstehenden Tabelle haben wir Fonds aufgelistet, die im Vergleich zu ihren Wettbewerbern eine starke risikobereinigte Erfolgsbilanz vorweisen können, was ihre Vier- und Fünf-Sterne-Morningstar-Ratings belegen. Das Morningstar Analyst Rating für Fonds und das Morningstar Quantitative Rating für Fonds sollen Anlegern einen Hinweis darauf geben, ob wir erwarten, dass der Fonds seine Wettbewerber und seine Benchmark in Zukunft schlagen wird. Wir gehen davon aus, dass diese Fonds durch einen ganzen Marktzyklus hindurch eine Outperformance erzielen werden.
US-Technologiefonds mit hohem Rating für deutsche Anleger
[Auswahlkriterien: Alle Fonds der Kategorie Technologieaktien, die in Deutschland zum Vertrieb zugelassen sind; in Europa oder Offshore domiziliert; mehr als 50% des Vermögens in Unternehmen, die in den USA gelistet sind; die größte Anteilsklasse jedes Fonds; Basiswährung USD; Morningstar-Rating von vier oder fünf Sternen; Track Record von drei oder mehr Jahren. Anmerkung: Etwa 69% der Gelder der in Europa und Offshore domizilierten Technologiefonds sind in Anteilsklassen investiert, die auf USD lauten, 31% in solchen, die auf EUR lauten, was auf lange Sicht eine vernünftige Wahl ist, da Währungsabsicherung Kosten verursacht und viele der Unternehmen in den Portfolios ihre Geschäfte vor allem in USD abwickeln.]
Drei der Fonds auf der Liste werden von Manager Research Analysten von Morningstar analysiert und zeichnen sich durch ihre nicht-neutralen Ratings aus: der Polar Capital Global Tech hat ein Silber-Rating, der BGF World Technology ein Bronze-Rating und der T. Rowe Price Global Technology Equity I USD ebenfalls ein Bronze-Rating. Alle drei Fonds werden aktiv gemanagt.
Der Polar-Fonds ist auf Large Caps fokussiert; er hält viele der globalen Mega Caps, darunter Microsoft, Alphabet und Apple, aber auch Chiphersteller wie NVIDIA und AMD sowie das Cloud-Unternehmen ServiceNow. Die Top-Holdings des BGF-Fonds ähneln denen von Polar, mit der bemerkenswerten Ausnahme von Tesla, wo der BGF-Fonds eine Position von 3% hält. Die Unternehmen im Portfolio von T. Rowe Price unterscheiden sich jedoch deutlich von denen von Polar oder BGF. Dort finden man Namen wie Atlassian, Shopify, Hubspot und Roblox.
Unsere Analysten decken keine der passiv verwalteten Fonds ab, trotzdem stechen der SPDR- und der iShares-ETF mit ihren Morningstar Quantitative Ratings in Gold und ihren 5-Sterne-Morningstar-Ratings hervor.
Beim iShares-ETF sind satte 42% des Vermögens in Microsoft und Apple investiert. Das ist selbst für einen Tech-Fonds ungewöhnlich viel. Und es zeigt beispielhaft eine mögliche Schwachstelle bei der Wahl eines passiven Vehikels in einem relativ engen Bereich wie Technologieaktien. Auch wenn der SPDR-ETF einen anderen S&P-Index nachbildet, ist sein überdurchschnittliches Engagement in Apple und Microsoft fast identisch mit dem des iShares-ETFs.
Zwei Drittel der Technologiefonds werden aktiv verwaltet und kontrollieren 85% der Vermögenswerte. Dies steht im Gegensatz zu den diversifizierten US-amerikanischen Large Cap-Fonds, bei denen die meisten Vermögenswerte in passiven Fonds und ETFs stecken. Der Grund für den Unterschied ist die größere Chance, die Benchmark zu übertreffen, da die Tech-Portfolios im Durchschnitt viel kleinere Unternehmen halten. Je kleiner die Unternehmen sind, desto teurer und schwieriger ist es, sie zu analysieren, was zielstrebigen, gut ausgestatteten Portfoliomanagern die Möglichkeit gibt, sich einen Vorteil zu verschaffen.
Tech-Fonds sollten eine unterstützende Rolle spielen
Es besteht kein Zweifel, dass US-Tech-Fonds im Vergleich zu diversifizierten US-Core-Strategien riskant sind. Aber mit diesem Risiko können sie im Laufe der Zeit ansehnliche Renditen erzielen. Mehr als sonst ist allerdings Geduld, Risikotoleranz und eine sorgfältige Prüfung erforderlich.
Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.