Berkshire Hathaway (BRYN) hat diese Woche sein Form 13-F für das 1. Quartal 2022 veröffentlich. Die US Securities and Exchange Commission (SEC) verlangt in dieser quartalsweise fälligen Mitteilung von bestimmten Investoren, ihre Investmentpositionen und Beteiligungen offenzulegen.
Eine gute Gelegenheit also, das neueste Portfolio von Berkshire nach unterbewerteten Aktien zu durchstöbern.
Das erste Quartal war hart für Investoren, aber, nicht überraschend - es war auch ein arbeitsreiches für das Investmentteam von Berkshire. Denn das praktizierte, was Warren Buffett predigt: „Sei ängstlich, wenn andere gierig sind, und gierig, wenn andere ängstlich sind.“
Berkshire eröffnete in dem Quartal folgende neue Positionen: Citigroup, Ally Financial, Occidental Petroleum (OPC), HP, Markel, McKesson, Celanese und Paramount Global. Zudem erhöhte das Team unter anderem die Beteiligungen an Apple (APC), Chevron (CHV) und General Motors (8GM). Unter den Verkäufen im ersten Quartal ist bemerkenswert, dass das Team seine Positionen in AbbVie und Bristol-Myers Squibb vollständig abgebaut hat. Heraus sticht zudem, dass es seine langjährige Position in Wells Fargo verkauft hat. Auch den Anteil an Verizon wurde fast ganz abgebaut.
Die meisten der öffentlich gehandelten Aktien von Berkshire Hathaway – sowohl Neukäufe als auch bestehende Positionen – sind laut den Kennzahlen von Morningstar fair bewertet oder überbewertet.
4 Aktien nach dem Geschmack von Warren Buffett
Doch diese Aktien gehören laut dem neuen 13-F zu den Beständen von Berkshire Hathaway und sind Stand Mitte Mai unterbewertet:
Hier ein paar Details darüber, warum uns diese Aktien zu diesen Preisen gefallen. Alle Daten sind vom 16. Mai 2022.
Citigroup
- Morningstar-Bewertung: ★★★★★
- Morningstar Economic Moat Rating: Keins
- Moat-Trend: Stable
- Morningstar Capital Allocation Rating: Standard
- Branche: Banken – Diversifiziert
Eine Aktienauswahl von Warren Buffett, die im ersten Quartal dieses Jahres gekauft wurde - Citigroup - ist work in progress: Die Bank befindet sich mitten im Verkauf mehrerer Einheiten für Privatkunden. Man will sich wieder auf die Kerneinheit, das internationale Firmenkundengeschäft, und die nordamerikanische Privatkunden sowie den globalen Wealth-Bereich konzentrieren.
„Am Ende dieses Prozesses glauben wir, dass die Bank leichter zu verstehen und strukturell fokussierter sein wird und hoffentlich ein vorhersehbareres und stabileres Renditeprofil aufweisen wird“, sagt Morningstar-Aktienstratege Eric Compton. Die komplexe Geschichte der Bank hat ihren Aktienkurs belastet: Wir glauben, dass die Citigroup-Aktie 78 USD wert ist und zum jetzigen Zeitpunkt im 5-Sterne-Bereich gehandelt wird, was darauf hindeutet, dass sie deutlich unterbewertet ist.
DaVita
- Morningstar-Bewertung: ★★★★
- Morningstar Economic Moat Rating: Eng
- Moat-Trend: Stable
- Morningstar Capital Allocation Rating: Standard
- Branche: Medizinische Versorgungseinrichtungen
DaVita ist eine Mid-Cap-Aktie, die im Portfolio von Berkshire Hathaway keinen großen Platz einnimmt. Berkshire besitzt jedoch 38% der Aktien von DaVita. Das Unternehmen ist der größte Anbieter von Dialysediensten in den Vereinigten Staaten. Mit seinem großen Netzwerk, dem guten Ruf für Qualität und den umfangreichen Beziehungen zu Ärzten hat sich das Unternehmen ein enges Morningstar Economic Moat Rating erarbeitet, sagt Julie Utterback, Senior Analystin bei Morningstar.
Obwohl das Unternehmen aufgrund des erhöhten Kostendrucks und des Anstiegs der Omicron-Coronavirus-Variante schwächere Ergebnisse für das erste Quartal gemeldet hat, als vom Markt erwartet, hielt das Management an seiner Prognose für das Gesamtjahr fest. Wir weisen der DaVita-Aktie einen geschätzten fairen Wert von 116 USD zu.
Moody's
Morningstar-Bewertung: ★★★★
Morningstar Moat Rating: Breit
Moat-Trend: Stable
Morningstar Capital Allocation Rating: Vorbildlich
Branche: Finanzdaten und Börsen
Makroökonomische Volatilität und steigende Zinsen belasten die Aussichten für diesen führenden Anbieter von Kreditratings für festverzinsliche Wertpapiere. Wir glauben dennoch, dass Moody's breiter Economic Moat dank der starken Wettbewerbsposition und der soliden Marge des Unternehmens stabil ist, sagt Rajiv Bhatia, Analyst bei Morningstar. Wir denken auch, dass die Moody's-Aktie – von der Berkshire Hathaway mehr als 13% besitzt – unterbewertet ist. Wir ordnen Moody's-Aktien eine Fair-Value-Schätzung von 350 USD zu.
Paramount
Morningstar-Bewertung: ★★★★★
Morningstar Economic Moat Rating: Eng
Moat-Trend: Negativ
Morningstar Capital Allocation Rating: Standard
Branche: Unterhaltung
Das Unternehmen hatte einen soliden Start in das Jahr 2022 hingelegt mit einem beeindruckenden Wachstum bei Paramount+, und die Direct-to-Consumer-Expansion glich das schwache Ergebnisse in den Bereichen Fernsehen und Studio aus. Wir glauben, dass sich Paramount dank seines weltweiten Portfolios an Rundfunk- und Kabelnetzen, Produktionsstudios und Content-Bibliotheken einen engen Economic Moat geschaffen hat, sagt Neil Macker, Senior Analyst bei Morningstar. Wir glauben, dass die Paramount-Aktie heute 58 USD wert ist. Selbst nach einem Kurssprung nach Bekanntwerden des Kaufs durch Berkshire sieht die Aktie immer noch unterbewertet aus.
Warren Buffetts Taktik: Wie er seine Aktien auswählt
Buffett betont, dass er sich selbst nicht als "Stock Picker" betrachtet - er sieht sich selbst als "Company Picker". Erfahren Sie mehr darüber, wie das Orakel von Omaha Unternehmen zum Kauf auswählt: „How to Invest Like Warren Buffett" (in Englisch).
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