Wie Sie mit Ihren Finanzen umgehen, wenn Sie mit Ihren Kindern zusammen sind, ist möglicherweise noch wichtiger als das, was Sie ihnen mit Worten über Geld beibringen können. Putz dir die Zähne zweimal am Tag, überquere die Straße nicht bei Rot, iss Dein Gemüse – dies klappt besser, wenn Sie dies Ihren Kindern auch vorleben. Beim Geld ist das nicht anders. Wenn Sie also möchten, dass Ihre Kinder gute Gewohnheiten in Sachen Geld entwickeln, hilft es, wenn sie sehen, wie Sie kluge Entscheidungen treffen.
Mit anderen Worten: Praktizieren Sie, was Sie predigen. Wie bei so vielem in Sachen Erziehung gilt dabei: Steter Tropfen hölt den Stein.
Aber wenn Sie konsequent klare Botschaften kommunizieren, werden Sie gute Gewohnheiten vermitteln, die Ihren Kindern helfen, finanziell versiert zu werden. Hier sind fünf Tipps, die ihnen dabei helfen.
1. Überlege dir gut, was du mit Omas Geburtstagsgeschenk machst
Ihren Kindern auszureden, das Geburtstagsgeld nicht spontan auf einmal auszugeben, kann nervenaufreibend sein. Seien Sie versichert, Sie sind nicht allein. „Bist du sicher, dass du das Geld dafür ausgeben willst?“ ist wahrscheinlich ein Satz, den alle Eltern irgendwann sagen werden.
Erinnern Sie Ihre Kinder daran: Nur, weil sie es sich leisten können, Tigerente, Tennisschläger oder Tesla zu kaufen, heißt das noch lange nicht, dass sie es auch kaufen sollten.
Ihre Kinder werden lernen, dass die Kontrolle dieser kleinen Kaufimpulse später zu größeren Dingen führen kann – in der Psychologie spricht man von Gratifikationsaufschub. Im Laufe der Zeit werden die Kinder die Erfahrung, wie ihre Ersparnisse wachsen, anstatt zu verschwinden.
2. Der Klassiker: Taschengeld
Durch das Taschengeld lernen Kinder den Wert des Geldes kennen. Sie machen schon in jungen Jahren Erfahrung mit finanziellen Erfolgen und Missgeschicken. Kindern ein Budget zu geben, hilft ihnen dabei, intelligente Entscheidungen zu treffen und zu lernen, wie sie ihre eigenen Kosten-Nutzen-Entscheidungen treffen können. Gleichzeitig lernen sie, im Rahmen ihrer Verhältnisse zu leben.
3. Die langfristige Planung
Bei Morningstar dreht sich alles um langfristiges Investieren. Das mag Ihrem Teenager schwer zu verkaufen sein - in dem Alter erscheinen einem ja 10 Tage schon als „langfristig“. Aber wenn sie erkennen, dass Planung ermöglicht, die Ersparnisse zu mehren, werden sie zuhören. Schlagen Sie vor, dass sie ihre eigenen Portfolios modellieren, wenn sie älter sind. Ihre Sprösslinge werden feststellen, dass es sich lohnt, etwas über Investitieren und Finanzen zu lernen – und über die Vorteile der jeweiligen Strategien.
Gleichzeitig gilt es, realistische Erwartungen zu haben. Und eine Strategie zu finden, die bei hoher Marktvolatilität funktioniert. Den Kontostand nicht jeden Tag zu überprüfen, könnte eine gute Entscheidung sein, sagt Carole Hodorowicz von Morningstar.
„Wenn Sie mit Ihrem Portfolio die Finger lassen, ist es weniger wahrscheinlich, dass Sie Änderungen vornehmen, die Sie später bereuen könnten", rät Christine Benz, Morningstars Director Personal Finance. Und denken Sie daran: In den 152 Jahren der US-Marktgeschichte sind die Renditen übersät mit Bärenmärkten. In jedem Fall erholte sich der Markt aber schließlich und erreichte neue Höhen.
4. Vergleiche Dich nicht mit anderen, sondern mit Dir selbst,
rät Christine Benz zudem. Nicht alle kommen aus den gleichen Verhältnissen. Und selbst wenn vielleicht Mitschüler einen schnelleren Start an den Tag legen, bedeutet das nicht unbedingt, dass sie auf lange Sicht die Nase vorn haben. Zugegebenermaßen ist das schwer zu bewerkstelligen, und auch Social Media hilft da nicht wirklich. Snapchat, Instagram oder TikTok sind voll von Influencern, die ihren extravaganten Lebensstil posten – und übrigens auch immer mal wieder etwas, nunja, zweifelhafte Anlageberatung.
Viel besser ist es da schon, sich mit sich selbst zu vergleichen - also die eigene Performance zu betrachten.
5. Warum Spenden so wichtig ist
Sobald Kinder alt genug sind, um ihr eigenes Geld zu verdienen, sollten sie auch ans Spenden denken. Eine Wohltätigkeitsorganisation oder einen Verein auszuwählen, kann an sich schon eine gewinnbringende Erfahrung sein. Kinder machen die Erfahrung, das Geben nicht nur den Empfänger glücklich macht, sondern auch den Gebenden.
Benz ermutigt ältere Kinder, auf das zu achten, was sie als "Zeit-auf-Erden-Allokation" nennt. Es geht darum, ein Gleichgewicht zu finden, wie man seine Zeit und sein Geld einteilt, damit es zum einen Freude bereitet, und auch etwas Gutes tut.
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