Verschiedenen Medienberichten zufolge hat Elon Musk Twitter (TWR) mitgeteilt, dass er den Kauf des Unternehmens für 54,20 US-Dollar durchziehen will. Dieser Betrag liegt über unserer Schätzung des fairen Wertes von 44 US-Dollar (und über der FactSet-Konsensschätzung von 40 US-Dollar).
Die Berichte wurden später durch ein offizielles Filing von Musk bei der U.S. Securities and Exchange Commission SEC (13D Filing) bestätigt. Der Handel mit der Aktie wurde für einige Zeit unterbrochen.
Wir erhöhen unsere Twitter-Bewertung auf 54,20 US-Dollar, da die Wahrscheinlichkeit, dass eine der beiden Seiten jetzt von der Transaktion zurücktritt, minimal ist. Laut CNBC könnte die Transaktion bereits Ende dieser Woche abgeschlossen werden.
Wie wir im Juli schon bemerkt haben, gibt es unserer Meinung nach verschiedene Gründe, warum Musk an den Verhandlungstisch zurückgekehrt ist und an seinem ursprünglichen Angebot festgehalten hat. Vermutlich betrachteten er und sein Anwaltsteam ein bevorstehendes Gerichtsverfahren gegen das Unternehmen als nicht gewinnbar und/oder sehr kostspielig.
Auch wenn sich Twitter von den meisten Social Media-Plattformen unterscheidet, zeigt dieser Deal, dass die Abschläge, bei denen Aktien wie Meta, Pinterest und Snap gegenüber unseren Fair Value-Schätzungen gehandelt werden, nicht gerechtfertigt sind. Auf der Grundlage der FactSet-Konsensschätzungen kauft Musk Twitter für das 7,4-fache bzw. 34,1-fache des Umsatzes bzw. bereinigten EBITDA im Jahr 2023.
Das mit fünf Sternen bewertete Meta wird mit einem Umsatz- und bereinigten EBITDA-Multiplikator für 2023 von 2,6 bzw. 6 gehandelt. Das schneller wachsende Pinterest wird mit dem 4,1- bzw. 25,2-fachen gehandelt, Snap mit dem 2,9- bzw. 19,4-fachen. Unsere Fair Value-Schätzungen für Meta, Pinterest und Snap liegen weiterhin bei 346 USD, 46 USD respektive 27 USD, was einer Kurs/Fair Value-Schätzung von 0,41, 0,54 bzw. 0,39 entspricht.
Zankapfel Anzahl der Spam-User
Wir sind der Meinung, dass die Firma starke Argumente gegen Musk hatte, vor allem aufgrund der Schwierigkeiten, die wir Musk und seinem Anwaltsteam in Bezug auf den Streit um die Anzahl der Spam-User unterstellten. Sie hätten ihre vollständigen Ergebnisse und den dahinter stehenden Prozess vor Gericht detailliert darlegen mussten, was wir für eine große Unsicherheit hielten. Außerdem hatte Twitter unserer Ansicht nach wahrscheinlich ein solides Argument, dass seine verschiedenen operativen Entscheidungen einen normalen Geschäftsverlauf darstellen.
Wir denken, dass die Plattform unter Musk gemischte Reaktionen von großen Werbekunden erleben dürfte. Sie könnten der Meinung sein, dass die Inhalte auf der Plattform noch stärker auf die Politik ausgerichtet sein werden. Man bedenke, was Musk auf der Plattform postet - und, dass die Zwischenwahlen in den USA bevorstehen.
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