ETFs: Gewinner und Verlierer im September

Im September hatten Krptowerte, Palladium und Weizen die Nase vorne. Schlecht performten vor allem Erdgas- und Baumwoll-ETFs sowie Papiere, die in den europäischen Immobilienmarkt investieren.

Antje Schiffler 10.10.2022
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ETF

Laut Morningstar-Daten lagen im September 2022 rund 73,97 Prozentpunkte zwischen den besten und den schlechtesten börsengehandelten Produkten (ETPs) in Deutschland, wobei die Renditen zwischen 53,97% und -29% lagen.

Bei der Analyse der Trends haben wir wie immer inverse und gehebelte Fonds ausgeklammert. Da es sich bei ETPs um rein passive Produkte handelt, spiegeln sie die Marktentwicklung wider ohne die – gute oder schlechte – Voreingenommenheit eines aktiven Managers.

Ganz vorne mit Aufschlägen von 50% und mehr liegen VanEcks Terra ETN, das die Entwicklung der Terra Luna Coin abbildet, und XRPetc - ETC Group Physical XRP, das wiederum auf der Kryptowährung Ripple (XRP) basiert.

Nach dem Zusammenbruch von Terra Luna im Mai 2022 war der Wert der Coins auf nahezu 0 abgesackt. Erste Wiederbelebungszeichen gab es im September, als die Fangemeinde offenbar aufraffte, den Coin zu stützen. Ein Durchbruch war das nicht. Zurzeit liegt der Kurs bei mageren 0,00029437 USD - im April waren es noch mehr als 116 USD gewesen.

Aber auch andere Kryptowährungen konnten sich nach der monatelangen Abwärtsspirale Anfang September leicht erholen. So erlebte auch Ripple (XRP) eine Mini-Rallye, nachdem das Unternehmen, dem die Referenz-Blockchain gehört, einen weiteren Sieg im Rechtsstreit mit der Securities and Exchange Commission (SEC) in den USA errungen hatte, berichtet Moringstar-Redakteur Valerio Baselli. Alles begann im Dezember 2020, als die SEC eine Klage gegen Ripple Labs einreichte. 

Auch die Industriemetalle Palladium und das Edelmetall Silber legten im Berichtsmonat zu. Sie erhielten Anfang September Auftrieb, nachdem der größte Abnehmer China eine Reihe neuer Konjunkturmaßnahmen angekündigt hatte, um seine angeschlagene Wirtschaft nach wiederholten Lockdowns und der Krise im Immobiliensektor anzukurbeln, wie Baselli weiter ausführt.

Auch Weizen legte zu. Fehlende Exporte aus Argentinien, Russland (hier stapeln sich die Vorräte nach einer Rekordernte) sowie Unsicherheit darüber, ob die Ukraine aus dem umkämpften Hafen Odessa Getreide ausführen kann, beunruhigten den Markt. Vor allem aber verunsicherte ein Bericht des US-Landwirtschaftsminiserterium, demzufolge die US-Weizenernte 2022 deutlich kleiner ausfiel als zuvor prognostiziert. 

  

 


Die Flops

Unter den Verlierern befinden sich vor allem Erdgas-ETPs. Die Preise in Europa hatten zuletzt deutlich nachgegeben. Gut befüllte Speicher, hohe LNG-Importe, große Ausfuhrmengen aus Norwegen sorgten für eine deutliche Beruhigung am Markt. Zudem ließen Produkte, die den europäischen Immobilienmarkt abbilden, als Folge steigender Zinsen Federn.

 

 

Die Größten 

 Die monatlichen Top- und Flop-Performer sind oft sehr volatile und daher riskante Produkte, die in Ihrem Portfolio nur eine Beimischung sein sollten. Für den Privatanleger ist es sicher ratsam, große ETPs – in Bezug auf das Vermögen (Assets under Management , AuM) - im Blick zu behalten. Sie sollten zum Kernbestand Ihres Portfolios gehören.

 

 

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

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Über den Autor

Antje Schiffler  ist Redakteurin bei Morningstar in Frankfurt.