Der deutsche Leitindex rutschte kurz ins Minus, erholte sich aber rasch wieder. Zuletzt setzte das Börsenbarometer seine Jahresanfangsrally fort und gewann 0,73 Prozent auf 15 057,11 Punkte. Aktuell bewegt sich der Dax auf dem Niveau von Ende Februar. Seit Jahresbeginn gerechnet ist der Leitindex nun um gut 8 Prozent gestiegen.
Für den MDax der mittelgrossen deutschen Unternehmen ging es am Donnerstag um 0,81 Prozent auf 28 003,23 Punkte nach oben. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone gewann knapp ein Prozent.
Die Inflation in den USA befindet sich weiter auf dem Rückzug. Im Dezember stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,5 Prozent. Im November hatte die Rate noch bei 7,1 Prozent gelegen. Ökonomen hatten diese Entwicklung im Schnitt erwartet. Es ist der sechste Rückgang der Inflationsrate in Folge. Die Kerninflation - ohne die volatilen Energie- und Lebensmittelpreise - fiel ebenfalls wie zuvor prognostiziert.
"Der Druck entweicht aus dem Inflationskessel", schrieb Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Die Inflationsrate sehe nun weniger bedrohlich aus als dies noch vergangenen Sommer der Fall gewesen sei. Der Einfluss von Öl, Gas und Strom auf die Inflationsrate sinke.
Auftrieb geben am Aktienmarkt zuletzt nachlassende Sorgen vor weiter deutlich steigenden Zinsen, da der Inflationsdruck nachzulassen scheint. In Europa machen den Anlegern die sinkenden Gaspreise Mut. In den USA scheinen die zuletzt deutlichen Zinserhöhungen der Notenbank Fed zu wirken. Am Anleihenmarkt gehen die Renditen tendenziell zurück.
In einem für Automobilwerte europaweit guten Umfeld zogen die Aktien des Zulieferers und Reifenherstellers Continental an der Dax-Spitze um gut drei Prozent an. Sie zählen zu den Papieren, die seit Jahresbeginn besonders stark gestiegen sind.
Für Bewegung am Aktienmarkt sorgten ferner Analystenkommentare. So büssten die Anteilsscheine von Kion am MDax-Ende fast vier Prozent ein. Der Experte Akash Gupta von der US-Bank JPMorgan riet den Anlegern, nach dem zuletzt überdurchschnittlichen Lauf der Papiere Kasse zu machen. Mit Blick auf die Resultate des Staplerherstellers für das vierte Quartal ist er skeptisch. Gupta rechnet mit einer Konsolidierungsphase, der Ausblick für 2023 könnte enttäuschen.
Die Anteilsscheine von PVA Tepla schnellten im Nebenwerteindex SDax um rund neun Prozent in die Höhe. Nach der deutlich unterdurchschnittlichen Kursentwicklung im Vorjahr dürften die Aktien im Jahr 2023 das Anlegerinteresse wecken, schrieb der Experte Gustav Froberg von der Privatbank Berenberg. So seien die Konsensschätzungen für das Hightech-Unternehmen gesenkt worden und die Berechenbarkeit der Erträge sei angesichts des Rekord-Auftragsbestands hoch.
Der Euro profitierte von den US-Inflationsdaten und notierte zuletzt bei 1,0828 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Mittwoch auf 1,0747 (Dienstag: 1,0723) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9305 (0,9326) Euro. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,25 Prozent am Vortag auf 2,20 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,22 Prozent auf 126,40 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,65 Prozent auf 138,86 Zähler.
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