SAP: Wir senken unsere Fair Value-Schätzung

SAP hat die Umsatzerwartungen von Morningstar für das 4. Quartal übertroffen, allerdings verfehlt das Softwareunternehmen die Gewinnschätzung. 

Antje Schiffler 31.01.2023
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börseDie Fair Value-Schätzung senken die Morningstar-Analysten von 131 Euro auf 119 Euro je Aktie, nachdem sie die Erwartungen an die Gewinnmargen gesenkt haben.

Der Softwarekonzern hatte im 4. Quartal zwar höhere Gewinnmargen im Cloud-Geschäft und ein kleines Gewinnwachstum auf operativer Ebene erzielt, doch unter dem Strich sank der Gewinn auf Quartals- wie auch Jahresebene. Beim aktuellen Kurs von etwas unter 105 Euro bietet die Aktie Anlegern aber noch Aufwärtspotenzial, betont Morningstar-Aktienanalystin Julie Bhusal Sharma.

"Wir glauben weiterhin, dass der zunehmende Mix an Cloud-Angeboten langfristig zu einer Margenausweitung führen wird, allerdings in einem geringeren Ausmaß, als wir bisher angenommen haben", so Sharma. So weise das "narrow Moat"-Rating von SAP einen negativen Trend auf. Unternehmen könnten die Verlagerung zu Cloud-Lösungen zum Anlass nehmen, ihren Software-Anbieter zu wechseln. "Wir glauben jedoch, dass der Markt das Ausmaß der Verdrängung von SAP überschätzt", so Sharma. 

Im vierten Quartal erzielte SAP einen Umsatz von 8,4 Mrd. EUR und damit ein währungsbereinigtes Wachstum von 1% gegenüber dem Vorjahr. Der Cloud-Umsatz wurde zum größten Umsatzträger von SAP im Geschäftsjahr 2022, wobei dieser im Quartal währungsbereinigt um 22% wuchs - begünstigt durch den SAP S/HANA-Umsatz, der währungsbereinigt um 90% gegenüber dem Vorjahr stieg. "Die Stärke von SAP S/4HANA bedeutet unseres Erachtens aber nicht, dass das Unternehmen immun gegen Kundenabwanderung ist", betont Sharma. 

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

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Über den Autor

Antje Schiffler  ist Redakteurin bei Morningstar in Frankfurt.