Da sich die Ereignisse zuletzt überstürzt hätten, sei eigentlich klar gewesen, dass die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) und die SNB reagieren müssen, meinen Beobachter. Sie spielen damit auf den beängstigenden Aktienkurszerfall und die zuletzt kräftig gestiegenen Prämien für Kreditabsicherungen an. Obwohl sich einige der Beobachter ein umfassenderes Massnahmenpaket erhofft hatten, dürften sich die Wogen ihres Erachtens nun wieder etwas legen. Finma und die SNB hätten der Grossbank zumindest Zeit erkauft, so heisst es weiter.
Dass die CS für rund drei Milliarden Franken hochverzinste Schuldtitel zurückkaufen will, stösst vereinzelt auf kritische Reaktionen. Die Kritik gilt dabei vor allem dem Umstand, dass die Grossbank mit SNB-Geldern kostspielige Schulden tilge.
Für Vontobel-Analyst Andreas Venditti geht von den Massnahmen ein starkes und wichtiges Signal für die Märkte aus. Er hofft, dass sich die Situation damit beruhigen und die Abwärtsspirale durchstossen lässt. Seines Erachtens ist nun aber Zeit gefragt, bis die Vertrauenskrise überwunden werden kann. Venditti will sein Bewertungsmodell für die Aktien gelegentlich überarbeiten.
Auch für seine Berufskollegen bei der Bank of America ist die Botschaft der Regulatoren und der SNB an die Märkte unmissverständlich. Die Experten stehen der Intervention grundsätzlich positiv gegenüber.
Am Mittwoch büssten die Valoren der CS zeitweise mehr als 30 Prozent ein, nachdem ein Vertreter des Grossaktionärs aus Saudi-Arabien einer weiteren Finanzspritze gegenüber Medien eine klare Absage erteilt hatte. Bei 1,55 Franken fiel der Aktienkurs in der Folge vorübergehend auf den tiefsten Stand in der Firmengeschichte.
Mit einem Minus von knapp 40 Prozent seit Jahresbeginn wird den CS-Aktien erneut die undankbare Rolle des Schlusslichts aus dem SMI zuteil. Der Grossbank ist diese Rolle nicht unbekannt, hielt sie die Schlusslaterne doch auch schon in den Jahren 2021 und 2022.
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