Die Umsätze wuchsen im ersten Jahresviertel in allen Regionen, besonders stark in der Region Amerika, wie der Konzern am Mittwoch in Hamburg bei der Veröffentlichung endgültiger Zahlen für das erste Quartal mitteilte. Wie bereits bekannt, stiegen die Erlöse konzernweit aus eigener Kraft um 12,2 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro. Die Anfang April erhöhte Prognose bestätigte der Konzern.
Die Anleger griffen bei der Beiersdorf-Aktie zu. Der Kurs erreichte einen weiteren Rekord von 126,35 Euro. Gegen Mittag notierte die Papiere in einem schwächeren Dax noch ein halbes Prozent im Plus bei 125,90 Euro. Die Hautpflege-Marken Nivea und Eucerin treiben die Geschäfte der Hamburger an, loben die Analysten der kanadischen Bank RBC. Dies beeindrucke in Anbetracht von Preiserhöhungen und des herausfordernden Verbraucherumfelds.
Die Marke Nivea habe stärker als erwartet zur Geschäftsentwicklung beigetragen, schrieb Analystin Molly Wylenzek vom Investmenthaus Jefferies. Dafür sei es für die Luxusmarke La Prairie nochmal deutlich schwächer gelaufen. Sie bremste das Wachstum im Hautpflegegeschäft in den ersten Monaten des Jahres erneut mit einem Rückgang von 12 Prozent und litt damit noch unter den Auswirkungen der Corona-Lockdowns in China. Damit hat sich der Rückgang im Vergleich zum Schlussquartal des vergangenen Jahres bei La Prairie sogar noch beschleunigt. Nivea konnte dagegen ein Plus von 18 Prozent verbuchen.
"Beiersdorf profitiert mit seinem starken Markenportfolio (Nivea, Eucerin, Hansaplast) und der globalen Präsenz von dem weltweit steigenden Bedarf an Hautpflegeprodukten", schreibt Thomas Hofmann von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Er verweist aber auch darauf, dass trotz des überraschend starken Jahresauftakts eine Verschärfung der aktuellen Krisenherde wie zum Beispiel in der Ukraine die Geschäftsentwicklung temporär beeinträchtigen könnte. Die LBBW hat ihr Kursziel nach der endgültigen Veröffentlichung der Quartalszahlen leicht angehoben.
Ausserdem hält Hofmann es für möglich, dass Beiersdorf mit einem Anspringen des chinesischen Marktes seine Prognose im Jahresverlauf noch anheben könnte. Bisher gehen die Hamburger für 2023 von einem Wachstum aus eigener Kraft im Konzern sowie in der Konsumentensparte im mittleren bis höheren einstelligen Prozentbereich aus. Die Konsumentensparte macht immerhin rund 80 Prozent des Konzernumsatzes aus.
Für das Klebstoffgeschäft Tesa bestätigte Beiersdorf ein avisiertes Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich für 2023. Die Profitabilitätsprognose wurde ebenfalls bekräftigt: Für die bereinigte Marge vor Zinsen und Steuern (Ebit) wird ein Wert leicht über Vorjahresniveau von 13,2 Prozent erwartet.
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