Der Dax sank im frühen Handel um 0,01 Prozent auf 15 601,61 Punkte. Am Freitag hatte sich der deutsche Leitindex leicht erholt, aber dennoch einen Wochenverlust von rund dreieinhalb Prozent verbucht. Der MDax der mittelgrossen Unternehmen fiel am Montagmorgen um 0,18 Prozent auf 26 967,67 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stagnierte.
"Beim Dax lautet die große Frage für diese Woche: Reicht der Rücksetzer der vergangenen Woche schon aus, um Käufer anzulocken oder warten die Kaufwilligen auf noch tiefere Notierungen? Es ist völlig normal, dass sich die Kaufschwelle mit jeder Korrektur weiter nach unten verschiebt", bemerkte Marktanalyst Thomas Altmann von QC Partners. Experten lenken die Aufmerksamkeit nun auf die US-Verbraucherpreise am Mittwoch und die Berichtssaison zum zweiten Quartal, die zum Wochenende hin in den USA eingeläutet wird.
Unter den Einzelwerten waren die Aktien von Bayer nach Spekulationen um die Agrarsparte gefragt. Zuletzt notierten sie als Dax-Spitzenreiter 1,5 Prozent im Plus. Am Freitag nach Ende des Xetra-Handels hatte ein Bericht der "Platow Börse" über eine mögliche Abspaltung der Agrarchemiesparte (Crop Science) für ein nachbörsliches Kursplus von rund fünf Prozent gesorgt. Am Montag äußerte sich der JPMorgan-Analyst Richard Vosser relativierend dazu: Für Bayer sei es sinnvoller, die Pharma-Sparte wieder auf Kurs zu bringen und so den Unternehmenswert zu steigern. Er senkte in seinem Ausblick auf den Zweitquartalsbericht seine Schätzungen und befürchtet, dass die Jahresziele weiter gestutzt werden.
Die Aktien von Dic Asset reagierten mit einem Minus von 5,3 Prozent auf eine Gewinnwarnung der Immobiliengesellschaft. Wie Dic Asset am Freitagabend nach Börsenschluss mitteilte, schloss das Unternehmen eine neue Vereinbarung zur Überbrückungsfinanzierung des Erwerbs von VIB-Vermögen-Aktien ab. Diese werde das operative Ergebnis (FFO) um 15 Millionen Euro belasten, hiess es. Deshalb reduzierte Dic seine FFO-Prognose für das Geschäftsjahr 2023 deutlich. Die Papiere von VIB Vermögen stiegen hingegen um 0,1 Prozent.
Die Anteilsscheine von Scout24 fielen als schwächster MDax-Wert um 5,3 Prozent. Die UBS hatte die Titel des Immobilienportal-Betreibers von "Neutral" auf "Sell" abgestuft und das Kursziel von 59 auf 51,40 Euro gesenkt. Der deutsche Wohnimmobilienmarkt bleibe unter Druck, schrieb Analyst Adam Berlin in einer am Montag vorliegenden Studie. Nach dem Kursanstieg in diesem Jahr um ein Fünftel seien die Scout24-Aktien teurer als die der Konkurrenz - trotz geringeren Wachstums.
Die Titel der Norma Group sackten als SDax-Schlusslicht um 6,5 Prozent ab. Hauck Aufhäuser hatte sie zuvor von "Buy" auf "Hold" abgestuft und das Kursziel von 33 auf 21 Euro gesenkt. Analyst Christian Glowa avisierte den Anlegern in einer am Montag vorliegenden Studie "mehr Schmerzen". Die Jahresziele des Autozulieferers erschienen ambitioniert und es brauche vermutlich noch mehr Umstrukturierungsmassnahmen.
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