US-Finanzministerin Janet Yellen besuchte kürzlich China.
Während ihrer Reise brachte sie nicht nur ihre Besorgnis über Chinas staatliche Beihilfen für die heimischen Unternehmen und die Beschränkungen des Zugangs ausländischer Unternehmen zum chinesischen Markt zum Ausdruck. Sie äußerte auch ihre Besorgnis über die neuen Ausfuhrkontrollen, die der asiatische Riese kürzlich für zwei kritische Mineralien angekündigt hat. Hierbei handelt es sich um Gallium und Germanium, die in Technologien wie Halbleitern verwendet werden. Diese beiden Metalle gehören zu den so genannten kritischen oder strategischen Metallen.
In der Regel wird zwischen strategischen Metallen und Seltenerdmetallen unterschieden. Dies sind zwei verschiedene Kategorien von Metallen, die jeweils ihre eigenen Merkmale und ihre eigene Bedeutung haben. Hier ist der Unterschied zwischen ihnen.
Seltende Erden und strategische Metalle
Strategische Metalle, auch als kritische Metalle bezeichnet, beziehen sich auf eine Gruppe von Metallen, die aufgrund ihrer entscheidenden Anwendungen in verschiedenen Industriezweigen als wichtig für die Wirtschaft und die nationale Sicherheit angesehen werden.
Sie sind häufig für fortschrittliche Technologien unerlässlich und nur begrenzt verfügbar oder von großer geopolitischer Bedeutung. Strategische Metalle können eine breite Palette von Elementen umfassen, wie z. B. Lithium, Kobalt, Titan, Wolfram und eben auch Seltenerdmetalle.
Es handelt sich dabei um "strategische" Metalle, da diese Elemente in der Regel wichtige Einnahmequellen für die exportierenden Länder darstellen. Für die Importländer, die sich meist mit der Verarbeitung dieser Metalle befassen, sind sie ebenfalls von strategischer Bedeutung, da sie etwa in Hightech-Waffensystemen, Automobilen, elektronischen Gütern und in der Medizintechnik verwendet werden.
Bei den Seltenerdmetallen handelt es sich um eine bestimmte Gruppe von Elementen, die zusammen mit zwei weiteren Elementen, Scandium und Yttrium, zur Reihe der Lanthanide des Periodensystems gehören. Trotz ihres Namens sind Seltenerdmetalle nicht unbedingt selten, aber kommen oft in geringen Konzentrationen vor und lassen sich nur schwer wirtschaftlich gewinnen und trennen.
Seltenerdmetalle werden aufgrund ihrer einzigartigen Eigenschaften geschätzt und spielen eine entscheidende Rolle in zahlreichen Hightech-Anwendungen. Sie werden bei der Herstellung von Elektronik, Magneten, Katalysatoren, Lasern, Energiespeichersystemen und verschiedenen grünen Technologien wie Windturbinen und Komponenten für Elektrofahrzeuge verwendet.
Dem Institut für Seltene Erden und strategische Metalle zufolge sind sich "viele Menschen nicht bewusst, welchen enormen Einfluss Seltene Erden auf ihr tägliches Leben haben, aber es ist fast unmöglich, ein Stück moderner Technologie zu benutzen, das keine Seltenen Erden enthält".
Seltende Erden: Die Dominanz Chinas
Die Dominanz Chinas als Hauptproduzent von Seltenerdmetallen birgt in mehrfacher Hinsicht erhebliche Risiken. Erstens schafft Chinas Monopol bei der Produktion dieser wichtigen Elemente ein hohes Maß an Abhängigkeit für Länder in aller Welt.
Metalle der Seltenen Erden sind für verschiedene strategische Industriezweige, darunter Elektronik, erneuerbare Energietechnologien und Verteidigungssysteme, unverzichtbar. Die Abhängigkeit von einem einzigen Land bei einer so wichtigen Ressource stellt andere Länder vor Probleme in der Versorgungskette. Potenzielle Unterbrechungen mit Lieferungen können schwerwiegende wirtschaftliche und geopolitische Folgen haben.
Was die Gesamtzahl der kritischen Rohstoffe betrifft, sieht es ähnlich aus. So ist China der weltweit wichtigste Lieferant von 66% der verschiedenen kritischen Rohstoffe. Dazu gehören alle Seltenen Erden und andere kritische Rohstoffe wie Magnesium, Wolfram, Antimon, Gallium, Germanium und andere.
Grafik: Wichtigste globale Lieferländer für kritische Rohstoffe
Darüber hinaus verleiht Chinas Kontrolle über Seltenerdmetalle dem Land erheblichen Einfluss in den internationalen Beziehungen. Das Land hat in der Vergangenheit seine Bereitschaft gezeigt, diesen Vorteil auszunutzen, indem es Ausfuhrbeschränkungen und -quoten auferlegte, was zu Preisschwankungen und Marktunsicherheit führte.
Chinas marktbeherrschende Stellung in der Seltenerdmetallindustrie gibt auch Anlass zu Bedenken in Bezug auf Umwelt- und Nachhaltigkeitsfragen, da die Gewinnung und Verarbeitung dieser Mineralien häufig mit umweltschädlichen Praktiken verbunden ist.
Wie man in Seltene Erden und strategische Metalle investiert
Eine Möglichkeit, in Seltene Erden und strategische Metalle zu investieren, sind Termingeschäfte, die jedoch für einzelne Anleger viel zu komplex sind (Termingeschäfte können kompliziert sein und bergen eine Reihe von Risiken, die mit der Struktur des Futures-Marktes einhergehen, wie Contango und Backwardation).
Eine andere Möglichkeit des Zugangs zu diesem Bereich sind Investitionen in Unternehmen, die an der Gewinnung und Verarbeitung dieser Metalle beteiligt sind. Aber auch hier ist es für den durchschnittlichen Anleger wahrscheinlich nicht der einfachste Weg.
Der einfachste Weg, sich diesen Rohstoffen zu nähern, ist sicherlich ein ETF. Der einzige ETF, der europäischen Privatanlegern zur Verfügung steht, ist der VanEck Rare Earth and Strategic Metals UCITS ETF (VVMX).
Es ist jedoch wichtig zu erwähnen, dass dieser ETF nicht direkt in die Rohstoffe investiert, sondern in Aktien von Unternehmen, die an der Produktion, Raffination und dem Recycling von Seltenen Erden und strategischen Metallen und Mineralien beteiligt sind.
Ein erster wichtiger Aspekt, vor dem der ETF-Anbieter selbst warnt, ist, dass viele Seltene Erden und strategische Metalle in Kombination mit einer breiten Palette anderer Metalle, einschließlich weit verbreiteter Edel- und Basismetalle, produziert werden. Es ist daher schwierig, das Engagement auf Portfolioebene in jedem einzelnen Metall zu quantifizieren.
Ein zweiter Aspekt, den die Anleger berücksichtigen sollten, ist, dass sich das Portfolio des Vaneck-ETF stark von allen anderen ETFs im Metall- und Mineraliensektor unterscheidet. Vergleicht man das jüngste Portfolio des Vaneck-ETF mit dem eines Fonds wie dem BGF World Mining, so unterscheiden sich die Top-10-Bestände völlig.
Die 10 wichtigsten Länder unterscheiden sich auch grundlegend. Ein Drittel des Portfolios des VanEck ETFs ist in chinesische Unternehmen investiert.
Tabelle: Vergleich der Top-10-Lände
All dies erklärt die sehr uneinheitliche Performance dieses börsengehandelten Fonds, wenn man ihn mittel- bis langfristig mit anderen Fonds oder börsengehandelten Fonds im Bergbausektor vergleicht.
Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.