Im weiteren Handelsverlauf könnte es aufgrund des Verfalls von Dax-Optionen zu Kursschwankungen kommen. In der kommenden Woche stehen mit den Leitzinsentscheiden in den USA und der Eurozone zwei Topereignisse an, die die Anleger weiterhin von grösseren Wetten abhalten dürften.
Der Dax notierte im frühen Handel 0,49 Prozent tiefer bei 16.125,48 Punkten. Damit deutet sich für den Dax auf Wochensicht ein mageres Plus von rund 0,1 Prozent an. Der MDax mit den 50 mittelgrossen Titeln sank am Freitag um 0,23 Prozent auf 28.165,69 Zähler. Der EuroStoxx 50 als Börsenbarometer für die Schwergewichte der Eurozone verlor rund 0,2 Prozent.
Im US-Handel zeigten am Donnerstag vor allem Technologiewerte nach enttäuschenden Quartalsberichten Schwäche und korrigierten vom höchsten Niveau seit Anfang 2022. Die Experten der Credit Suisse sehen Werte aus den Branchen IT und Kommunikation weiter skeptisch. Wenn die US-Wirtschaft eine harte Landung vermeide, dürften sich die Anleger vor allem zuletzt vernachlässigten Zyklikern zuwenden, hiess es. Und im Falle einer ausgeprägteren Wirtschaftsschwäche erschienen die Bewertungen verwundbar.
SAP-Aktien sacken tiefer
Die Aktien von SAP sackten als Dax-Schlusslicht um 5,2 Prozent auf den tiefsten Stand seit Mitte Mai ab. Europas größter Softwarehersteller zeigte auch im zweiten Quartal Schwächen in seinem erklärten Zukunftsgeschäft. Weil die Erlöse der Cloud-Aktivitäten schlechter als erwartet ausfielen, korrigierten die Walldorfer ihre Jahresziele. "Ein Trend weg von der Cloud ist das aber nicht", sagte Konzernchef Christian Klein. Dass sich nur zwei Monate nach dem Kapitalmarkttag der Ausblick verdüstere, hinterlasse einen bitteren Nachgeschmack, kommentierte ein Börsianer in einer ersten Reaktion. Der Softwarekonzern sei offenbar kein so "sicherer Hafen" wie von Anlegern gedacht, schrieb Jefferies-Analyst Charles Brennan.
Dagegen holten die Papiere von Sartorius ihre anfänglich deutlichen Verluste auf und pendelten in der Folgezeit zwischen Minus und Plus. Zuletzt notierten sie 0,3 Prozent tiefer. Die Halbjahreszahlen des Laborausrüsters fielen noch schwächer als befürchtet aus. Mitte Juni hatte Sartorius die Anleger bereits mit einer Gewinnwarnung für das Gesamtjahr geschockt. Die Kurserholung am Vormittag führten Börsianer auf Aussagen von Konzernchef Joachim Kreuzburg zurück, der eine Auftragsbelebung in Aussicht stellte.
Die Anteilsscheine von Salzgitter sackten auf das tiefste Niveau seit Jahresanfang ab und notierten zuletzt 2,7 Prozent im Minus. Bereits am Donnerstagnachmittag hatten sie schwach auf Eckdaten für das erste Halbjahr reagiert. Analyst Dominic O'Kane von JPMorgan stellte die Anleger auf deutliche Korrekturrisiken bei den Konsensschätzungen für 2023 ein und bestätigte seine "Underweight"-Einstufung angesichts der Ergebnisbelastung durch sinkende Stahlpreise.
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