Die Berichtssaison der wichtigsten 40 deutschen Unternehmen ist gestern zu Ende gegangen. Gleich sieben der 40 Dax-Konzerne legten an dem Tag auf einen Schlag ihre Zahlen vor.
Eine geschäftige Zeit für unsere Morningstar-Analysten, die sich über die Zahlen beugen und ihre Einschätzungen zu den von ihnen beobachteten Aktien abgeben. Eine wichtige Aufgabe bei der Prüfung der Ergebnisse ist, die Schätzung des fairen Wertes (Fair Value Estimate, FVE) für die Aktie im Lichte neuer Informationen, die das Unternehmen vorgelegt hat, zu überprüfen.
Die Auswertung zeigt: Unsere Analysten haben von den 32 Dax-Unternehmen, die sie abdecken, die Schätzung des Fair Value von acht Konzernen nach oben angepasst. Besonders stark ging es nach oben bei Heidelberg Materials. Morningstar-Analyst Matthew Donen hob die Fair Value-Schätzung angesichts nachhaltiger Produktpreiserhöhungen und sinkender Energiepreise um knapp 13% an. Die Aktien des Konzerns (3 Sterne) legten im Jahresverlauf bisher bereits 47% zu.
Für ein Unternehmen, BASF, wurde die Schätzung nach unten revidiert. Hiermit reagierte Analystin Katherine Olexa auf den etwas pessimistischeren Ausblick des Chemiekonzerns für 2023. Einzelheiten zu den jeweiligen Konzernen finden Sie unten.
Unterbewertete Aktien
Die Tabelle zeigt auch: Eine große Anzahl der Aktien wird zurzeit im unterbewerteten Bereich gehandelt. Fünf Unternehmen liegen im 5 Sterne Bereich - das bedeutet, sie sind stark unterbewertet. Und 14 der analysierten Titel sind zurzeit mit 4 Sternen bewertet. Für den langfristig orientierten Investor bedeutet dies also, dass es Möglichkeiten unter den deutschen Blue Chips gibt.
Dax-Konzerne: Durchwachsenes Quartal
Alles in allem fiel der Berichtssaison für die deutschen Großunternehmen allerdings durchwachsen aus. Der Gesamtumsatz der Dax-Unternehmen stieg im 2. Quartal um 1,1%. Die Mehrheit der Konzerne legte beim Umsatz zwar zu – immerhin 14 Unternehmen verzeichneten allerdings niedrigere Umsätze als im Vorjahreszeitraum, zeigt eine Analyse der Beratungsgesellschaft EY.
Am besten haben sich im Berichtsquartal die Umsätze auf dem Heimatkontinent entwickelt: in Europa stiegen die Umsätze um 6% – vor allem aufgrund des steigenden Neuwagenabsatzes der Autokonzerne. In Nordamerika schrumpften hingegen die Absätze um 1%, in Asien sogar um 4%.
Auch der Gewinn entwickelt sich nicht mehr so dynamisch wie noch im vergangenen Jahr: Der operative Gewinn der Unternehmen stieg zwar um knapp 3% auf 40,5 Milliarden Euro gegenüber Q2 2022, das stark negativ beeinflusst war durch die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine. Insgesamt war die Gewinnentwicklung aber uneinheitlich: 22 Unternehmen konnten ihren Gewinn steigern, 18 Unternehmen meldeten einen niedrigeren Gewinn als im Vorjahreszeitraum.
„Nach einem sehr starken Vorjahr ist die Luft für viele Unternehmen nun sehr dünn geworden“, so Henrik Ahlers, Vorsitzender der Geschäftsführung bei EY. „Es fällt immer schwerer, das erreichte hohe Gewinnniveau zu halten, immer stärker spüren viele Unternehmen die schwache Konjunkturentwicklung.“
Zuletzt haben vor allem Chemieunternehmen von gesunkener Nachfrage berichtet und ihre Prognosen nach unten korrigiert – so etwa BASF.
Autokonzerne als Wachstumsmotor
Aufwärts ging es hingegen im zweiten Quartal bei den Autokonzernen, die vom nachlassenden Chipmangel bei hohen Preisen profitieren und weiterhin hohe Gewinne vor allem mit Verbrennern erwirtschaften. „Die Autokonzerne liegen im Umsatz- und Gewinnranking weit vorn und erweisen sich weiterhin als Wachstumsmotor – dank immer noch gut gefüllter Auftragsbücher und einer verbesserten Verfügbarkeit von Halbleitern und anderen Vorprodukten“ , so Mathieu Meyer, Partner bei EY.
Volkswagen, Mercedes-Benz und BMW belegen mit 5,6 Milliarden Euro, 5,0 Milliarden Euro und 4,3 Milliarden Euro die Plätze eins, drei und vier im Gewinnranking. Zusätzlich kann sich die Deutsche Telekom, die einen operativen Gewinn von 5,2 Milliarden Euro auswies, in der Spitze der Rangliste etablieren.
Aber auch der Automobilbranche weht der Wind zunehmend ins Gesicht: Denn die Auftragseingänge sind schwach – angesichts der hohen Inflation, zunehmender Konjunktursorgen und dem anhaltend hohen Zinsniveau sinkt die Kaufbereitschaft bei Kunden.
Verhaltener Ausblick: Hohe Kosten am Standort Deutschland
Insgesamt rechnet Ahlers damit, dass die zweite Jahreshälfte noch schwieriger wird als die erste: „Am Konjunkturhimmel ziehen dunkle Wolken auf, Wachstumsimpulse sind nicht in Sicht. Zudem wird das geringe Umsatzwachstum von der nach wie vor hohen Inflation mehr als aufgezehrt, so dass wir es de facto vielfach bereits mit einem Minuswachstum zu tun haben. Gleichzeitig nimmt der Preisdruck zu und viele Unternehmen treten auf die Kostenbremse. Immer drängender wird dabei das Kostenproblem am Standort Deutschland: Gerade die hohen Energiepreise führen dazu, dass Investitionen aufgeschoben werden und über eine Verlagerung der Produktion ins Ausland nachgedacht wird. Diesen Trend verstärken auch die hierzulande sehr komplexen und langwierigen Genehmigungsverfahren. Von einem Bürokratieabbau ist nichts zu sehen.“
Europäische Unternehmen: Autokonzerne vorne
Morningstar-Redakteur Fernando Luque hat zudem die Morningstar-Daten für den europäischen Markt ausgewertet. Auf europäischer Ebene gab es 42 Revisionen des FVE, davon 30 nach oben und 12 nach unten.
Heraus sticht die Anpassung bei Ferrari. Im zweiten Quartal erzielte der italienische Automobilhersteller einen verwässerten Gewinn je Aktie von 1,83 Euro und übertraf damit den FactSet-Konsens von 1,73 Euro um 0,10 Euro. Der Vorjahreswert wurde um 0,47 Euro übertroffen.
Die Analysten stuften auch andere Automobilhersteller herauf. Dazu zählen, wie die Tabelle oben zeigt, die deutschen Hersteller Mercedes-Benz und Volkswagen. Aber auch für Renault ging es nach oben, und zwar auf 87 Euro von zuvor 86 Euro.
Hier ist der Überblick über die europäischen Anpassungen:
Dax-Quartalszahlen: Ausgewählte Kommentare aus den Morningstar-Analysen
Während der vergangenen Wochen habe ich zudem laufend unsere Datenbank nach den Einschätzungen unserer Analysten durchforstet. Hier finden Sie ein paar Highlights. Bitte beachten Sie: die vollständigen Analysen finden Sie auf www.pitchbook.com.
Morningstar-Analyst Richard Hilgert am 09.08.2023 zu Continental:
Das Management senkte die Umsatzprognose für 2023 leicht von 42 Mrd. EUR auf 44,5 Mrd. EUR, was auf den Abbau von Lagerbeständen im Reifenhandel zurückzuführen ist. Die Prognose für die bereinigte EBIT-Marge bleibt bei 5,5-6,5 %. Wir haben unsere Umsatzschätzung für 2023 von 43,5 Mrd. EUR auf 43,0 Mrd. EUR gesenkt. Unsere Annahmen für 2023 spiegeln die Mitte der Umsatzprognose und das untere Ende der Marge wider, was auf die Risiken zurückzuführen ist, die wir aufgrund des Gegenwinds in der Branche im Jahr 2023 sehen. Aufgrund des Zeitwerts des Geldes, der teilweise durch Modelländerungen kompensiert wurde, haben wir unsere Schätzung des fairen Wertes von 159 EUR auf 162 EUR angehoben. Die Aktien von Continental (5 Sterne) werden derzeit mit einem überzeugenden Abschlag von 57 % auf unseren neuen fairen Wert gehandelt.
Morningstar-Analyst Damian Conover am 08.08.2023:
Bayer meldete im zweiten Quartal schlechte Ergebnisse, die im Wesentlichen den Prognosen entsprachen, und wir erwarten keine wesentlichen Änderungen der Schätzung des fairen Wertes von Bayer. Nach der im Juli angekündigten Senkung des Ausblicks für 2023 hatten wir mit schwächeren Ergebnissen gerechnet. Dass die Glyphosatproduktion wieder wettbewerbsfähig ist, bedeutet Gegenwind für das Crop-Science-Geschäft von Bayer, insbesondere im Herbizidbereich.
Morningstar-Analyst Niklas Kammer am 04.08.2023:
Die Deutsche Bank meldete für das zweite Quartal einen Gewinn vor Steuern von 1.405 Mio. EUR und blieb damit leicht hinter dem Ergebnis des Vorjahresquartals (1.547 Mio. EUR) zurück. Dennoch war das Quartal gut. Die Deutsche Bank verzeichnete ein gutes Wachstum im Firmenkunden- und im Privatkundengeschäft, zwei Segmenten, die für die Strategie der Deutschen Bank von zentraler Bedeutung sind, wenn sie ihr Engagement im oft volatilen Investmentbanking-Geschäft verringern will. In der Privatbank gingen die Erträge im Quartal um 11% zurück, was vor allem auf geringere Erträge in den Bereichen Zinsen, Devisen und Schwellenländer zurückzuführen ist. Wir halten an unserer Fair-Value-Schätzung von 12,90 EUR je Aktie und unserem No-Moat-Rating für die Deutsche Bank fest.
Morningstar-Analyst Brian Colello am 03.08.2023:
Infineon Technologies ("Narrow Moat") meldete solide Ergebnisse für das dritte Quartal des Geschäftsjahres, gab den Anlegern jedoch einen bescheideneren Ausblick für das Septemberquartal. Die Aktien sind um 10 % gefallen, vielleicht aus Sorge um die Ankündigung des Unternehmens einer massiven Produktionserweiterung im Bereich Siliziumkarbid (SiC) für Leistungshalbleiter. Wir stehen der Ankündigung neutral gegenüber. Wir betrachten sie als ein positives Zeichen für die langfristige SiC-Nachfrage und die Produkt-Roadmap von Infineon. Es ist aber auch genau die Art von Expansion, die ein Risiko für das Unternehmen darstellt, wenn es zu einer Unterauslastung der Produktionsstätten oder zu einem SiC-Preiskrieg kommt. Wir halten an unserer Schätzung des fairen Wertes von EUR 47 fest und betrachten den Ausverkauf als eine potenzielle Kaufgelegenheit für Investoren.
Morningstar-Analyst David Swartz am 03.08.2023
Die Ergebnisse von Adidas für das zweite Quartal entsprachen der Vorankündigung vom 24. Juli und unserer revidierten Prognose (siehe unsere vorherige Notiz). Außerdem behielt das Unternehmen seine Prognose für 2023 bei, die einen währungsbereinigten Umsatzrückgang im mittleren einstelligen Bereich und einen operativen Verlust von etwa 450 Mio. EUR vorsieht. In dieser Prognose sind jedoch die Auswirkungen der erwarteten Yeezy-Rücknahmen (einschließlich der, die bereits im Gange ist) nicht berücksichtigt, so dass sie sehr wahrscheinlich zu niedrig ist. Yeezy erwirtschaftete im zweiten Quartal einen Umsatz von etwa 400 Mio. EUR (etwa 7 % des Gesamtumsatzes) und könnte im dritten Quartal einen noch höheren Betrag erzielen. Wir beabsichtigen, unsere Erwartungen und unsere Schätzungen des fairen Wertes von EUR 167/$ 92 zu überprüfen. Wir betrachten die Aktien und ADRs von Adidas als voll bewertet.
Morningstar-Analyst Richard Hilgert am 03.08.2023:
BMW ("Narrow Moat") meldete für das zweite Quartal einen Gewinn je Aktie von 4,40 EUR und verfehlte damit die FactSet-Konsensschätzung von 4,68 EUR je Aktie um 0,28 EUR, lag aber um 0,09 EUR über dem Vorjahreswert von 4,31 EUR. Der Automobilabsatz stieg um 11%, da sich die Chip-Krise abschwächte und alle Regionen Zuwächse verzeichneten. Trotz des höheren Absatzvolumens stieg der Umsatz im Automobilbereich um enttäuschende 5 %, da günstige Preise und ein günstiger Produktmix durch negative Währungseffekte, insbesondere beim RMB, USD und JPY, kompensiert wurden. Die konsolidierten Umsatzerlöse stiegen um 7% von 34,8 Mrd. EUR auf 37,2 Mrd. EUR, was auf das 5%ige Wachstum im Automobilbereich, einen Anstieg der Motorradumsätze um 14% und einen 18%igen Zuwachs bei den Finanzdienstleistungen zurückzuführen ist. Der Konzernumsatz übertraf den FactSet-Konsens um etwa 1 %. ...
Wir haben unsere Volumenprognose für den Automobilsektor für 2023 von 3% auf 6% und unsere Annahme für die EBIT-Marge im Industriebereich von 8% auf 9% angehoben, was dem unteren Ende der Managementprognose entspricht. Aufgrund von Änderungen in unserem Modell und dem Zeitwert des Geldes haben wir unsere Schätzung des fairen Wertes um EUR 3 auf EUR 160 angehoben. Die mit 4 Sternen bewertete BMW-Aktie wird mit einem attraktiven Abschlag von 35% zu unserem neuen fairen Wert gehandelt.
Morningstar-Analystin Julie Utterback am 03.08.2023:
Die Merck KGaA ("Narrow Moat") lieferte schwache Ergebnisse für das zweite Quartal und die Geschäftsleitung senkte angesichts dieser Trends den Ausblick für 2023. Die geringfügige Änderung unserer kurzfristigen Erwartungen hat jedoch keinen wesentlichen Einfluss auf unsere Schätzungen für den fairen Wert für das Unternehmen (EUR 171), und die Aktie wird unserer Meinung nach weiterhin nahe dem fairen Wert gehandelt.
Morningstar-Analystin Julie Utterback am 02.08.2023:
Die Fresenius SE hat im zweiten Quartal ein gutes Ergebnis erzielt und den Ausblick für 2023 weitgehend beibehalten, da der der externe Druck nachlässt. Unsere Schätzung des fairen Wertes von 52 EUR hat sich nicht wesentlich geändert, und die Aktien bleiben unserer Meinung nach deutlich unterbewertet.
Im Berichtsquartal hat der externe Druck auf einige Geschäftsbereiche der Fresenius SE nachgelassen. Für Fresenius Medical Care scheinen sich die Herausforderungen in Bezug auf die COVID-19-Sterblichkeit im Dialysemarkt zu verringern, da die Pandemie nachlässt, und auch auf dem US-amerikanischen Markt lassen die Herausforderungen nach.
Morningstar-Analystin Diana Radu am 02.08.2023:
Symrise ("Wide Moat") meldete für das erste Halbjahr 2023 ein EBITDA von 446 Mio. EUR und lag damit unter unserer Prognose von 484 Mio. EUR und dem Vara-Konsens von 479 Mio. EUR. Dies ist in erster Linie auf eine einmalige Belastung in Höhe von 29 Mio. EUR im Segment Duft- und Pflegeprodukte zurückzuführen, die im Zusammenhang mit der vorübergehenden Schließung der Produktionsanlage auf Colonel Island, einer Geschäftsumstrukturierung und den Kosten im Zusammenhang mit dem im März von der Europäischen Kommission eingeleiteten Kartellverfahren steht. ... Wir gehen davon aus, dass die einmalige Auswirkung auf unsere Bewertung nicht allzu wesentlich sein wird und halten an unserer Schätzung des fairen Wertes von 108 EUR fest. Der Aktienkurs fiel im frühen Handel um etwa 2-3%, was zu einem Aufwärtspotenzial von etwa 14% für unsere Fair Value-Schätzung führt.
Morningstar-Analyst Rob Hales am 01.08.2023 zu Covestro:
Das Management bestätigte seine Erwartungen für das Jahr 2023, geht aber davon aus, dass die Ergebnisse im unteren Bereich der gegebenen Prognose liegen werden, wobei ein EBITDA zwischen 1,1 und 1,6 Milliarden Euro erwartet wird. Das Unternehmen kündigte die Wiederaufnahme des Aktienrückkaufprogramms an, was von den Anlegern mit einem Kursanstieg von 2 % innerhalb eines Tages positiv aufgenommen wurde.
Unsere aktuelle EBITDA-Schätzung stimmt im Allgemeinen mit diesem Ausblick überein, was uns zu der Annahme veranlasst, dass es wahrscheinlich keine wesentliche Änderung unserer Fair Value-Schätzung von 52 EUR geben wird. Die Aktien scheinen derzeit fair bewertet zu sein.
Morningstar-Analyst Matthew Young, 01.08.2023:
Der Umsatz von Deutsche Post DHL ist im zweiten Quartal um 14% (organisch) gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesunken und liegt damit leicht unter unseren Erwartungen. Der Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist zum Teil auf den Abbau von Lagerbeständen im Einzelhandel und die schleppende Entwicklung in den industriellen Endmärkten zurückzuführen, aber auch auf die anhaltende Korrektur der weltweiten Luft- und Seefrachtnachfrage sowie der Frachtraten von den zuvor hohen Niveaus (insbesondere auf den Handelsrouten von China). Positiv zu vermerken ist, dass sich das Express- und Speditionsvolumen insgesamt zu stabilisieren scheint, da sie die derzeitige Normalisierungsphase durchläuft, und dass der organische Umsatz in der Lieferkette um etwa 5 % gestiegen ist, was durch gute neue Geschäftsabschlüsse unterstützt wurde. ... Das makroökonomische Risiko ist nach wie vor hoch, aber das Management hat das untere Ende seiner Prognose für 2023 leicht angehoben. Es wird ein Konzern-EBIT von 6,2 bis 7,0 Mrd. EUR erwartet (zuvor 6,0 bis 7,0 Mrd. EUR). Dies entspricht einem Wert von rund EUR 8,4 Milliarden im Jahr 2022. Wir halten an unserem DCF-geleiteten fairen Wert von EUR 42 fest.
Morningstar-Analystin Katherine Olexa, 28.07.2023:
Die Ergebnisse der BASF für das zweite Quartal spiegeln die schwache Nachfrage in allen Endmärkten wider: Der Gesamtumsatz sank im Jahresvergleich um 25% und gegenüber dem Vorquartal um 13%.
Das Management gab an, dass die Lagerbestände der Kunden bei chemischen Grundstoffen so weit abgebaut sind, dass sich die Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte leicht erholen wird, aber die Nachfrage nach spezielleren Produkten (z. B. Konsumgütern) dürfte bis zum Jahresende gedämpft bleiben. Wir werden die vollständigen Finanz- und Betriebsergebnisse des Unternehmens in Kürze einbeziehen, aber nach diesem ersten Blick halten wir an unserer Bewertung des engen Burggrabens und unserer Schätzung des fairen Wertes von 65 EUR (18 USD) fest.
Morningstar-Analyst Trancede Fulop, 28.07.2023:
Wir bestätigen unsere Fair-Value-Schätzung von EUR 11, nachdem E.On solide Halbjahresergebnisse vorgelegt hat, insbesondere dank positiven Einmaleffekten, die zu einer Anhebung der Prognose für 2023 führten. Die endgültigen Ergebnisse werden am 9. August veröffentlicht. Die Aktien erscheinen fair bewertet.
Das EBITDA des ersten Halbjahres stieg im Vergleich zum Vorjahr um 40% auf 5,7 Mrd. EUR. Im zweiten Quartal beschleunigte sich das EBITDA-Wachstumauf 51% von 30% im ersten Quartal. Der bereinigte Nettogewinn stieg im ersten Halbjahr um 63% auf 2,3 Milliarden Euro.
Morningstar-Aktienanalyst Richard Hilgert, 28.07.2023:
Unserer Ansicht nach verfolgt Volkswagen erfolgreich eine globale Automobilstrategie und hat einen der aggressivsten Pläne zur Umstellung von Verbrennungsmotoren auf batterieelektrische Fahrzeuge. Eine breite Palette von Marken, die mehrere Segmente bedienen, verringert die Abhängigkeit von einer einzigen Fahrzeugkategorie. Als einer der weltweit führenden Volumenproduzenten ermöglichen die Größenvorteile, die Volkswagen durch gemeinsame Plattformen für eine Reihe von Modellen erzielt, Kosteneinsparungen, die für kleinere Wettbewerber unerreichbar sind.
Die Schätzung des fairen Wertes hebt Hilgert von 338 auf 344 EUR an.
Morningstar-Aktienanalyst Richard Hilgert, 27.07.2023 zu Mercedes-Benz:
Unsere Schätzung für den Konzernumsatz 2023 liegt unverändert bei 150,6 Mrd. EUR, aber wir haben unsere Annahme für die bereinigte EBIT Marge um 50 Basispunkte auf 13,0% (das untere Ende der neuen Managementprognose) von zuvor 12,5% angehoben. Wir haben unsere Schätzung Fair Value aufgrund des Zeitwerts des Geldes und der Änderungen unseres Modells um 2 EUR auf 111 EUR je Aktie angehoben.
Morningstar-Analyst Trancede Fulop, 26.07.2023:
Die Aktie von RWE (No Moat) ist laut Morningstar-Analyst Trancede Fulop günstig bewertet. Er hält an der Fair Value-Schätzung von EUR 53 fest. Das EBITDA des Unternehmens stieg im ersten Halbjahr um 157% auf 1,9 Mrd. EUR, wie der Konzern überraschend schon am Dienstagabend mitteilte. Die Ziele für das laufende Jahr hob der Konzern angesichts der starken Zahlen an. Die Anhebung der Prognose ist sowohl auf die Bereiche Wasserkraft, Biomasse und Gas als auch auf die Bereiche Versorgung und Handel zurückzuführen, so Fulop.
Morningstar-Analyst Damian Conover, 25.07.2023:
Der Bayer-Konzern, die am 8. August ihre Zahlen vorlegen, musste eine Gewinnwarnung herausgeben. Das Glyphosat-Geschäft läuft noch schlechter als erwartet. Der Chemie- und Pharmakonzern muss für das zweite Quartal rund 2,5 Milliaden Euro abschreiben. Die Jahresziele streicht der neue Konzernchef Bill Anderson nun zusammen. Morningstar-Analyst Damian Conover kommentierte am Dienstag: "Wir hatten auf der Grundlage der Ergebnisse des ersten Quartals bereits niedrigere Prognosen für 2023 als die Geschäftsleitung. Angesichts der Rückkehr der wettbewerbsfähigen Glyphosatproduktion hatten wir mit einem deutlichen Rückgang der Herbizid-Crop-Science-Umsätze gerechnet. Auch die gesenkte Prognose für 2023 hat keinen großen Einfluss auf unsere langfristigen Aussichten für das Unternehmen."
Morningstar-Analyst David Swartz, 24.07.2023:
Morningstar wird die Schätzung des fairen Wertes für Adidas von 162 EUR pro Aktie und 88 USD pro ADR überarbeiten, um die aktualisierten Prognosen zu berücksichtigen. "Unsere Prognose ohne Yeezy lag bei einem Umsatz von 5,092 Milliarden Euro (9% Rückgang) und einem operativen Verlust von rund 200 Millionen Euro", so Morningstar-Aktienanalyst David Swartz. "Von der Umsatzdifferenz von 251 Millionen Euro führen wir etwa 200 Millionen Euro auf Yeezy zurück, der Rest ist auf eine geringfügige Outperformance des restlichen Unternehmens zurückzuführen", heißt es in seinem aktuellen Bericht zu Adidas.
Morningstar-Analyst Richard Hilgert, 24.07.2023:
Aufgrund der immateriellen Vermögenswerte hat Porsche ein "Narrow Economic Moat"-Rating. "Die Marke steht für Motorsport und hochentwickelte Sportwagen mit hohem Fahrspaß", so Richard Hilgert. Angesichts der weltweiten Bekanntheit der Marke Porsche rangieren die Preise des gesamten Produktportfolios im Premium- bis Luxussegment. Hinzu kommt die Fähigkeit, kontinuierlich Überrenditen zu erzielen. Dies habe Porsche ein „Narrow Moat“-Rating eingefahren.
"Porsche ist einer der wenigen Autohersteller, denen wir einen Economic Moat zuordnen, darunter BMW, Ferrari und Tesla", so Hilgert. Seit 2004 sind die weltweiten Zulassungen von Leichtfahrzeugen jährlich um durchschnittlich 1,7% gestiegen. Das Auslieferungsvolumen von Porsche legte im gleichen Zeitraum um 8,1% zu.
Morningstar-Aktienanalystin Julie Bhusal Sharm, 21.07.2023:
Die Ergebnisse der SAP für das zweite Quartal blieben hinter den Erwartungen zurück, kommentiert Morningstar-Aktienanalystin Julie Bhusal Sharma. Transaktionsumsätze im Zusammenhang mit diskretionären Angeboten – wie etwa der Geschäftskostenabrechnung über Concur – entwickelten sich schlechter, als das Management erwartet hatte. Der Konzern hat die Prognosespanne für das Gesamtjahr leicht reduziert. "Wir halten an unserer Fair-Value-Schätzung von 119 EUR je Aktie (132 USD für US-ADR-Aktien unter Berücksichtigung der aktuellen Wechselkursänderungen) für diesen Titel fest, da wir davon ausgehen, dass sich die Transaktionsumsätze nach dem kurzfristigen Makroeinbruch erholen werden", so die Analystin.
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