Nach der wie erwartet ausgefallenen Zinserhöhung in den USA hat sich der Dax am Donnerstag weiter stabil gezeigt. In den ersten Handelsminuten legte der deutsche Leitindex um 0,09% auf 16.145,41 Punkte zu. Bereits seit Tagen hat er sich - mit verhaltener Tendenz nach oben - über der Marke von 16.000 Punkten gehalten.
Der MDax mit den 50 Aktien mittelgroßer börsennotierter Unternehmen legte um 0,77% auf 28.492,41 Zähler zu. Der EuroStoxx 50, das Börsenbarometer für die Schwergewichte der Eurozone, gewann zugleich 0,48% auf 4.366,91 Punkte.
Der bekannteste Wall-Street-Index Dow Jones Industrial hatte den Zinsschritt der US-Notenbank Fed im späten Handel am Mittwoch gut weggesteckt und moderat zugelegt. Dieser Vorgabe schliessen sich die europäischen Börsen nun an.
Fed hebt Leitzins wie erwartet um 0,25 Prozentpunkte an
Die Fed hob im Kampf gegen die Inflation den Leitzins am Vorabend um weitere 0,25 Prozentpunkte an, was die Märkte bereits eingepreist hatten. Damit liegt der Zins nun in einer Spanne von 5,25 bis 5,5%. Weitere Maßnahmen wurden nicht ausgeschlossen, sodass laut den Experten der Landesbank Helaba nun entscheidend ist, wie sich Inflation und Wirtschaft entwickeln. Daher dürfte ihnen zufolge ein Fokus auf die heute anstehenden vorläufigen US-Wachstumsdaten für das zweite Quartal liegen und auch auf den Auftragseingängen für langlebige Wirtschaftsgüter in der weltgrößten Volkswirtschaft.
"Im Mittelpunkt des Interesses steht heute aber zweifelsohne die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), wobei es ebenfalls zu einer Erhöhung um 25 Basispunkte kommen dürfte", schreiben die Volkswirte der Helaba weiter. Ähnlich wie bei der Fed bleibe jedoch die Frage, ob dann das Ende der Fahnenstange erreicht sei, oder ob es weitere Erhöhungen geben werde. "Die EZB wird sich vermutlich alle Optionen offenhalten, um notfalls nochmals an der Zinsschraube drehen zu können", lautet ihr Fazit.
Zahlen von Mercedes-Benz und Heidelberg Materials
Bevor jedoch die EZB ihren Zinsschritt bekannt geben wird, werden zunächst zahlreiche Berichtsunternehmen auf sich ziehen. Unter ihnen legten die beiden Dax-Konzerne Mercedes-Benz und Heidelberg Materials mit der Bekanntgabe ihrer Quartalszahlen die Latte für ihre Jahresziele höher, während der Flugzeugbauer Airbus seine Prognosen trotz der Zulieferprobleme bekräftigte. Der Autobauer Volkswagen indes bestätigte seinen Ausblick nicht komplett, sondern senkte die Verkaufsprognose für 2023.
Auf der Handelsplattform Tradegate ging es nach all diesen Neuigkeiten für diese vier Dax-Unternehmen im Vergleich zum Xetra-Schluss in unterschiedliche Richtungen. Die Aktien des Premium-Autobauer Mercedes, des Baustoffherstellers HeidelbergMaterials und Airbus ging es vorbörslich aufwärts. Die Papiere von Volkswagen schwächelten.
Im MDax glänzte der Gabelstaplerkonzern Kion und auch Aixtron, ein Zulieferer für die Halbleiterindustrie, mit starken Zahlen und angehobenen Jahreszielen, deren Anteilsscheine auf Tradegate entsprechend zulegten.
Wenig verändert zeigten sich dagegen die Aktien des Recyclingspezialisten Befesa und von Wacker Chemie, die ihre Prognosen für das laufende Jahr bestätigten - das Spezialchemie-Unternehmen allerdings, nachdem es sie erst Mitte Juli gesenkt hatte. Die Papiere des Windkraftanlagenbauers Nordex gaben nach Zahlen und einem bestätigten Ausblick vorbörslich nach.
Den Bericht zum Handelsstart an der Schweizer Börse finden Sie hier.
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