Aktien Frankfurt: Moderate Gewinnmitnahmen nach der Rally am Vortag

Anleger an der Frankfurter Börse nehmen Gewinne mit nach den Zinsentscheiden in den USA und Europa. Bei den Einzeltiteln stehen Eon, BASF und die Deutsche Telekom im Blickpunkt. 

awp international 28.07.2023
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Bulle Bär DAXNach der Vortagesrally am deutschen Aktienmarkt haben Anleger am Freitag im moderaten Umfang Gewinne mitgenommen. Tags zuvor war es dem Dax erstmals wieder seit Mitte Juni gelungen, die Hürde von 16.400 Punkten zu überwinden. Das Rekordhoch verfehlte der DAX nur knapp. Die Aussicht auf ein Ende der Zinserhöhungen in den USA und der Eurozone hatte die Börsen in ganz Europa befeuert.

Im frühen Handel gab der deutsche Leitindex um 0,16% auf 16 380,47 Punkte nach. Auf Wochensicht zeichnet sich damit ein Plus von etwas mehr als einem Prozent ab. Der MDax mit Aktien der 50 mittelgrosser börsennotierter Unternehmen verlor am Freitagmorgen 0,99 Prozent auf 28 495,98 Zähler. Der EuroStoxx 50 sank um 0,22 Prozent auf 4437,69 Punkte. Das Börsenbarometer für die Schwergewichte der Eurozone hatte am Donnerstag den höchsten Stand seit 2007 erreicht.

Zinsgipfel könnte erreicht sein

Im Kampf gegen die hohe Inflation hatten Fed und EZB ihre Leitzinsen wie erwartet um weitere 0,25 Prozentpunkte angehoben. Die EZB schloss nach der neunten Zinserhöhung in Folge erstmals eine Pause nicht aus. Zwar ließen beide Zentralbanken die Tür für weitere Anhebungen offen, doch an den Märkten gehen Experten zunehmend davon aus, dass der Zinsgipfel in den USA und dem Euroraum erreicht sein dürfte.

Zur Fed etwa konstatierte Volkswirt Ian Shepherdson von Pantheon Macroeconomics, dass die Notwendigkeit für weitere Zinsschritte "nicht mehr sehr wahrscheinlich" sei. Ulrich Kater, Volkswirt der DekaBank, sieht dies ähnlich für die EZB: Mit der Zinserhöhung am Donnerstag habe diese ihren Job erstmal erledigt. "Ab jetzt schließt sich das Fenster für weitere Leitzinserhöhungen, denn die Inflation wird im Herbst deutlich sinken."

Unter den Einzelwerten im Dax richteten sich am Morgen die Blicke vor allem auf Eon, den Chemieriesen BASF und die Deutsche Telekom.

Eon hebt Gewinnprognose an


Der Versorger Eon erhöhte am Vorabend nach einer Entspannung auf dem Energiemarkt seine Gewinnprognosen für das laufende Jahr. Die neue Prognose für das operative Ergebnis liege deutlich über der durchschnittlichen Analystenschätzung, schrieb hierzu etwa Jefferies-Analyst Ahmed Farman. BASF bestätigte am Morgen seine erst kürzlich gesenkten Ziele und meldete einen deutlichen Umsatz- und Ergebnisrückgang im zweiten Quartal. Auf der Handelsplattform Tradegate ging es für Eon im Vergleich zum Xetra-Schluss nach oben. Der Kurs der BASF-Aktie, der sich in den vergangenen Wochen merklich erholt hat, gab indes leicht nach.

Die Aktie der Deutschen Telekom dürfte wegen Zahlen von T-Mobile US im Blick stehen. Nach einem überraschend guten Quartal legte die US-Tochter der Telekom noch eine Schippe drauf. Neben einer höheren Zahl an Neukunden schaut Unternehmenschef Mike Sievert auch beim operativen Ergebnis etwas optimistischer in die Zukunft. Die Umsätze allerdings enttäuschten und so ging es nicht nur für T-Mobile US im nachbörslichen US-Handel abwärts. Auch die T-Aktie gab vorbörslich nach.

Um mehr als zehn Prozent abwärts ging es vorbörslich für das Papier von Evotec , denn der Wirkstoffforscher rechnet infolge des jüngst erlittenen Hackerangriffs mit einer deutlich schlechteren Entwicklung seiner Geschäfte. Sowohl für den Umsatz als auch für den operativen Gewinn kappte der Konzern seine Prognosen. Dennoch wurde auch Hoffnung verbreitet nach einem "starken Start mit exzellenten" Ergebnissen im ersten Quartal.

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