USA, Frankreich, Mosambik: Negativnachrichten für UBS reissen nicht ab

Gestern USA und Frankreich, heute Mosambik. Die Altlasten der Credit Suisse halten die Schweizer Grossbank beschäftigt. 

Antje Schiffler 28.09.2023
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UBSLaut einem Bericht der "Financial Times" sucht die UBS einen Vergleich wegen einer milliardenschweren Schadensersatzklage der Regierung von Mosambik. Wieder geht es um Altlasten der Credit Suisse. Um Vortag hatte ein Bericht über Untersuchungen der US-Justiz die Aktie der Schweizer Grossbank belastet. Auch in Frankreich nähert sich am 15. November ein Showdow mit dem Urteil des obersten französischen Gerichts im Prozess wegen Beihilfe zur Geldwäscherei und rechtswidriger Kundenanwerbung

Die Aktien der Bank waren am Vortag infolge des Bloomberg-Berichts zu den US-Ermittlungen eingebrochen, stabilisieten sich aber im weiteren Handelsverlauf und wurden am Donnerstagmorgen in einem leicht schwächeren Gesamtmarkt zunächst leicht im Minus gehandelt. 

 

Ärger wegen Thunfisch-Anleihen

Im Rechtsstreit mit der mosambikanischen Regierung geht es laut der Nachrichtenagentur awp um die sogenannten "Thunfisch-Anleihen" der von der UBS übernommenen Credit Suisse. Die britische Zeitung berichtet, dass die Bank versucht, in letzter Minute noch einen Vergleich zu erzielen, bevor das Verfahren am Montag am Londoner High Court startet. Mosambik fordert von der UBS bis zu 1,5 Milliarden US-Dollar an Schadenersatz, heißt es. 

Die Anwälte der UBS wollten den Prozess vermeiden und drängten auf einen Vergleich, schreibt die "Financial Times" unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen, so die awp. Dagegen seien die Rechtsvertreter des ostafrikanischen Landes für den Prozess bereit. 

In dem Verfahren geht es laut awp um die Rolle der mittlerweile von der UBS übernommenen Credit Suisse bei der Vermittlung von Krediten und Anleihen an das ostafrikanische Land von mehr als 2 Milliarden US-Dollar.

Die Gelder sollten unter anderem für den Aufbau einer Thunfischfangflotte bezahlt werden. Allerdings wurden dabei offenbar Gelder in grossem Umfang von korrupten Beamten "zweckentfremdet".

Die CS hatte wegen dieses Falles bereits 2021 in einem Vergleich mit den Aufsichtsbehörden der USA, Grossbritanniens und der Schweiz eine Busse von 475 Millionen Dollar bezahlt so die awp weiter. Zudem erliess die Bank dem afrikanischen Land Schulden im Umfang von 200 Millionen Dollar. Zwei CS-Mitarbeitende bekannten sich in dem Fall in den USA wegen Geldwäscherei schuldig.

Dies ist ein weiteres Beispiel für die Altlasten, die die UBS mit der Übernahme der CS gleich mit übernommen hat. Laut einer Schätzung der Analysten von JPMorgan verfügt die Grossbank aber über ein finanzielles Polster aus Rückstellungen und Reserven für eigene sowie CS-bezogene Rechtsfälle im Umfang knapp 10 Milliarden Dollar, berichtet die awp weiter. 

UBS

 

 

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Über den Autor

Antje Schiffler  ist Redakteurin bei Morningstar in Frankfurt.