Birkenstock setzt Aktie bei 46 US-Dollar an

Barbie soll's richten: Die Aktie des Sandalenherstellers aus Linz am Rhein wird mit dem heutigen Tag unter dem Kürzel BIRK an der New York Stock Exchange (NYSE) gehandelt. 

Antje Schiffler 11.10.2023
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Birkenstock NYSEDer Sandalenhersteller aus Linz am Rhein hat für den heutigen Börsengang an der New York Stock Exchange (NYSE) den Preis mit 46 USD und damit im Mittelfeld der Spanne zwischen 44 und 49 US-Dollar je Stammaktie festgelegt. Es werden 33,26 Aktien angeboten, somit brächte der Börsengang dem Sandalenhersteller knapp 1,53 Milliarden USD (1,44 Mrd Euro) ein. Davon fließen rund zwei Drittel an den Mehrheitseigentümer L. Catterton, die zu zum Luxusmarkenhaus LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton SE (LVMHF) gehörende Private Equity-Gesellschaft. Der Rest soll bei Birkenstock zum Schuldenabbau genutzt werden. 

Die Aktien von LVMH rauschten an Birkenstocks IPO-Tag in den Keller, andere Luxusgüter-Hersteller wie Swatch und Richemont folgten ebenfalls südwärts.

"Da sich Modefans und Drehbuchautoren auf die Marke Birkenstock gestürzt haben, wurden die Aktien des Unternehmens auf eine Preisspanne festgesetzt, die den Wert des Unternehmens auf mehr als 9 Milliarden Dollar ansteigen lassen könnte, höher als ursprünglich prognostiziert", kommentiert Susannah Streeter von Hargreaves Lansdown.

"Es ist klar, dass es eine gewisse Vorsicht unter den Anlegern gibt, was den weiteren Weg der Marke angeht, da der Preis von 46 Dollar pro Aktie in der Mitte und nicht am oberen Ende der anfänglichen Spanne lag", sagte Streeter.

Die Sandalen, die einst für ihre Hippie-Assoziationen berühmt waren und den Schwerpunkt auf fußfreundlichen Komfort legten, sind heute schicke Essentials für die Superstylisten und haben durch die Rolle im Barbie-Film zusätzlichen Hollywood-Glanz erhalten. 

Hauptmotiv für die Wahl des Börsenplatzes auf der anderen Seite des Atlantik dürfte gewesen sein, dass Unternehmen am US-Markt tendenziell höher bewertet werden als in Europa. Nicht unwichtig dürfte zudem sein, dass die USA der Heimatmarkt des Eigentümers L Catterton sind.

An der Frankfurter Börse sagte zuletzt der Augsburger Panzergetriebe-Herstellers Renk seinen Börsengang in letzter Minute ab. 

Der Börsengang von Arm Holding war bisher der größte in diesem Jahr in den Vereinigten Staaten, die Aktie kletterte am ersten Handelstag rund 25 % nach oben. Oddity Tech, ein Kosmetik-Unternehmen, verzeichnete während seiner ersten Handelssitzung am 19. Juli einen Anstieg des Aktienkurses um 36%. Der Börsengang von Birkenstock dürfte nun ein guter Gradmesser für die allgemeine Marktstimmung und die Stimmung gegenüber verbrauchersensiblen Aktien sein. 

Ein Viertel Jahrtausend war die 1774 gegründet Firma Birkenstock in den Händen der Gründer-Familie. Im Jahr 2021 verkauften dann die Erben der sechsten Generation, die Brüder Christian und Alexander Birkenstock, das Familien-Unternehmen an die Private Equity-Gesellschaft L Catterton. Wert der Transaktion damals: 4,828 Mrd. USD, zeigen PitchBook-Daten. Nach gerade einmal 2,5 Jahren will das französisch-amerikanische Private Equity-Haus nun Cash an der Börse erzielen. 

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Über den Autor

Antje Schiffler  ist Redakteurin bei Morningstar in Frankfurt.