Der EuroStoxx 50 trat am späten Vormittag nahezu auf der Stelle mit 4048,45 Punkten. Für den französischen Cac 40 ging es um 0,48 Prozent auf 6855,73 Punkte nach unten. Der britische FTSE 100 stieg dank starker Ölwerte unterdessen um 0,17 Prozent auf 7366,99 Punkte.
Neben der Flut an Quartalszahlen warf auch die Geldpolitik ihre Schatten auf die Märkte. "Die Hauptfrage ist, ob die Fed einen weiteren Leitzinsschritt nach oben wagt", stellte Marktstratege Robert Greil von Merck Finck mit Blick auf die US-Notenbank fest. "Wenn der Schritt nicht nächste Woche kommt, dann wohl im Dezember." Dafür spreche die Inflation in den USA ebenso wie die robuste Konjunktur.
Damit könnte die US-Notenbank die Stimmung ebenso trüben, nachdem in der nun endenden Woche die Europäische Zentralbank im Fokus gestanden hatte. "Positiv hätte eigentlich die Zinspause auf die Aktienkurse wirken sollen, die die EZB-Präsidentin am Donnerstag verkündete", stellte Volkswirt Ulrich Kater von der Dekabank fest. "Nur machten sich keinerlei Anzeichen bemerkbar, dass die Geldpolitiker bereits über Zinssenkungen nachdenken würden - im Gegenteil: Bei unbefriedigender Inflationsentwicklung wurden sogar weitere Erhöhungen in Aussicht gestellt. Das verhagelte den Börsianern endgültig die Stimmung."
Schwächster Sektor war Pharma. Grund war der Kursrutsch um 15 Prozent von Sanofi , während sich Schwergewichte wie Roche und Novartis kaum beeindruckt zeigten und zulegten. Analysten verwiesen auf die Aussichten für das kommende Jahr von Sanofi. Dies dürften sich negativ auf den Gewinn je Aktie auswirken, so Richard Vosser von der Bank JPMorgan.
Auch im Sektor der Nahrungs- und Genussmittel gab es einen kräftigen Rücksetzer. Remy Cointreau fielen um 11 Prozent. Ein deutlich gesenkter Ausblick belastete hier.
Schwächer tendierten zudem die Reise- und Freizeitwerte. Hier kamen Zahlen von Air France-KLM und IAG nicht allzu gut an. Beide verloren zwei bis 2,5 Prozent
Vorne lagen dagegen die Ölwerte. Der italienische Öl- und Gaskonzern Eni hatte im dritten Quartal etwas mehr verdient als von Experten erwartet und damit an die solide Entwicklung anderer Unternehmen der Branche angeknüpft. Die Aktie stieg um knapp ein Prozent.
Vinci überzeugte derweil einmal mehr. Der französische Mischkonzern hatte in den ersten neun Monaten von einem starken Flughafen - sowie einem robusten Energiegeschäft profitiert und deutlich mehr umgesetzt. Hier ging es um 2,4 Prozent nach oben.
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