Der Dax dürfte am Mittwoch auf sein frisches Rekordhoch vom Vortag noch etwas aufsatteln. Der X-Dax als Indikator für den Leitindex signalisierte eine Stunde vor dem Xetra-Start ein Plus von 0,2 Prozent auf 16 561 Punkte. Damit würde das Jahresplus auf rund 19 Prozent anwachsen. In der laufenden Jahresendrally seit dem Oktober-Tief hätte er dann gut 13 Prozent gewonnen. Der Eurozonen-Index EuroStoxx 50 wird am Mittwoch mit ähnlichem Zuwachs wie der Dax erwartet.
"Für Unterstützung sorgen die fortgesetzten Renditerückgänge im Zuge der Hoffnungen auf eine baldige Zinswende", hiess es von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Sinken die Zinsen wieder, kommt das Unternehmen zugute. Denn ihre Finanzierungen sind dann nicht mehr so teuer.
Thomas Altmann, Portfolio-Manager beim Vermögensverwalter QC Partners, zeigte sich beeindruckt davon, dass der Dax den neuen Rekord trotz zuletzt zwei negativen Handelstagen an der Wall Street erreichen konnte. Nun werde es spannend sein zu sehen, ob die Anleger den Rekord mehrheitlich als Befreiungsschlag sehen und weiter zukaufen oder als Gelegenheit für Gewinnmitnahmen betrachten.
In den Indizes hinter dem Dax sind die Zuwächse seit dem Jahresstart weniger hoch. So hängt der MDax der mittelgrossen Werte mit 5,5 Prozent Jahresplus zurück. Das Rekordhoch stammt aus dem Jahr 2021 und auch das Jahreshoch vom Februar ist über 3300 Punkte entfernt. Der Kleinwerteindex SDax hat fast elf Prozent Jahresgewinn vorzuweisen, liegt aber ebenfalls klar unter den Höchstständen.
Negative Nachrichten aus Gesundheitsbranche
Der Freude über das Dax-Rekordhoch stehen am Mittwoch allerdings negative Nachrichten von Konzernen aus der Gesundheitsbranche entgegen. So erlitt Merck mit seinem Mittel Evobrutinib zur Behandlung von Multipler Sklerose erneut einen Rückschlag. Zwei Studien zur Sicherheit und Wirksamkeit des Medikaments hätten nicht die gewünschten Ergebnisse erbracht, hiess es. Auf Tradegate rutschten die Papiere um elf Prozent ab verglichen mit dem Xetra-Schluss. Die Bank HSBC stufte die Merck-Aktien auf "Hold" ab und strich die Umsatzschätzungen für Evobrutinib aus dem Bewertungsmodell.
Der Medizin- und Gesundheitskonzern Fresenius darf wegen staatlicher Energiehilfen für das laufende Jahr keine Dividende an seine Anteilseigner ausschütten. Dies habe man befürchtet und da es nun Tatsache sei, könnte es für Erleichterung sorgen, sagte ein Händler. Auf Tradegate war davon aber noch nichts zu sehen, Fresenius sanken dort um 3,4 Prozent zum Xetra-Schluss.
Bessere Nachrichten kamen von Evotec : Ein Partner des Biotech-Unternehmens erhielt in China die Zulassung für ein Medikament gegen Schlafstörungen. Der Hamburger Wirkstoffforscher hat nun laut einer Mitteilung Anspruch auf zweistellige Lizenzgebühren vom Nettoumsatz, den Zhejiang Jingxin Pharmaceutical mit Dimdazenil (EVT201) erzielt. Evotec gewannen vorbörslich auf Tradegate fast vier Prozent.
Der Rüstungselektronikkonzern Hensoldt will den Rüstungsspezialisten ESG aus München übernehmen. Für den Deal will der Vorstand bis zu 730 Millionen Euro in die Hand nehmen. Neben einer möglichen Kapitalerhöhung bringt der Vorstand auch die Aufnahme neuer Schulden ins Spiel. Die Titel gaben auf Tradegate um mehr als zwei Prozent zum Xetra-Schluss nach
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