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Kann ich Bitcoin-Spot-ETF in Deutschland kaufen?

Der Bitcoin jagt von einem Hoch zum Nächsten und rückt so wieder ins Anlegerinteresse. In den USA wurde im Januar ein Spot-ETF aufgelegt. So ein Produkt gibt es hier nicht zu kaufen. Aber es gibt natürlich andere Möglichkeiten, in die Kryptowährung zu investieren, auch über ETFs. Sie sind aber anders gestrickt und breiter aufgestellt. Hier ein Überblick.

Antje Schiffler 18.03.2024
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Bitcoin

Am 10. Januar hat der Bitcoin in den USA einen Schritt hin zum Anleger-Mainstream gemacht. Die US-Wertpapieraufsicht SEC öffnete den Weg für solche börsengehandelten Produkte, die direkt in diese Digitalwährung investieren (Bitcoin-Spot-ETFs). Das hatte lange gedauert. Mehr als 20 Mal hatte die SEC abgelehnt, nun kam das Okay, und zwar gleich für 11 Produkte, darunter der "iShares Bitcoin ETF" oder auch der "Grayscale Bitcoin ETF".

Diese jüngste Entwicklung geschieht in den USA, wo Kryptowährungen in den letzten zwei Jahren kaum aus den Schlagzeilen herauskamen. Wir erklären, was dies für europäische Anleger bedeutet. 

Bitcoin-Spot-ETF: Was ist das? 

"Spot-Bitcoin-ETF" ist die offizielle Bezeichnung für einen ETF, der Bitcoin hält, erläutert Bryan Amour, Director of Passive Strategies Nordamerika bei Morningstar. Die Wertentwicklung dieser ETFs dürfte sich eng am Bitcoin-Kursen orientieren, abzüglich der Gebühren und der Handelskosten des Fonds.

"Der einzige Grund, warum wir die neu zugelassenen ETFs "Spot-Bitcoin" nennen, ist, dass die Bitcoin-Futures-ETFs zuerst auf den Markt kamen. Sie kamen bereits im Oktober 2021 auf den Markt", bemerkt Amour. 

Und was ist nun der Unterschied zwischen den beiden? "Der Hauptunterschied zwischen einem Spot-ETF und anderen Krypto-ETFs liegt in den Vermögenswerten, die sie halten, und in der Art und Weise, wie sie ihren Wert beziehen", erläutert Monika Calay, Direktorin für passive Forschungsstrategien bei Morningstar.

Ein Spot-ETF wie der nun zugelassene Spot-Bitcoin-ETF hält in erster Linie die eigentliche Kryptowährung wie Bitcoin. Er besitzt und lagert Bitcoin physisch, und der Wert des ETF ist direkt an den Echtzeitpreis von Bitcoin gebunden.

"Wenn Sie in einen Bitcoin-Spot-ETF investieren, besitzen Sie im Wesentlichen einen Anteil an der Kryptowährung selbst." Daher sind sie eine unmittelbare Verbesserung der Reinheit des Bitcoin-Engagements, sagt Calay. 

Kann ich Bitcoin-Spot-ETFs in Deutschland kaufen?

So, wie die US-Variante nun konzipiert wurde, nein. Grund ist die Regulierung, genauer gesagt UCITS (Undertakings for Collective Investment in Transferable Securities Directive). Diese verbietet, dass ETFs nur ein Produkt abbilden. Das Risiko muss gestreut sein, ein UCITS ETF nur für den Bitcoin gibt es hier in Europa also nicht.

Diese Produkte investieren also in kryptowährungsbezogene Instrumente wie Futures, Kontrakte, Termingeschäfte, Optionen oder Aktien von Unternehmen, die mit der Kryptowährungsbranche verbunden sind.

Es gibt rund 130 Kryptowährungs-ETPs (Exchange Traded Products), die in Europa ansässig und an vielen europäischen Börsen notiert sind, darunter Euronext Paris, Euronext Amsterdam, XETRA und SIX Swiss Exchange, berichtet Morningstar-Redakteur Valerio Baselli aus Italien. 

Deutsche Anleger können Bitcoin auch direkt auf Handelsplattformen kaufen oder auf so genannte Exchange Traded Notes (ETN) ausweichen. Diese sind anders als ETFs aber Schuldverschreibungen, das heißt, wenn der Emittent pleite geht, geht der Anleger leer aus.  (Wenn die ETF, ETP und ETN gerade vor Ihren Augen verschwimmen - hier dröseln wir das auseinander.)

Sollte ich in Bitcoin investieren?

Anleger müssen sich nicht zwingend eine Meinung zu Bitcoin bilden, betont Amour. "Die Angst, etwas zu verpassen, ist eine schlechte Anlagestrategie, und Anleger sollten nur in diese ETFs investieren, wenn sie darin einen Wert sehen", so der Experte. In jedem Fall ist der Kurs von Kryptowährungen äußerst volatil. Monat um Monat finden sich auch ETNs und ETPs rund um Kryptos in unseren Tops und Flops am ETF-Markt, mal als Top, mal als Flop.  

Bitcoin-Spot-ETFs: Was ist passiert? 

Mehr als 10 Jahre nach dem ersten Antrag hat die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC einen börsengehandelten Spot-Bitcoin-Fonds genehmigt. Genau gesagt hat die SEC 11 Spot-Bitcoin-ETFs genehmigt, was den Anlegern von Anfang an Optionen bietet. Der Handel soll am 11. Januar beginnen.

Genehmigt wurden die Anträge von 21Shares, ARK Invest, Invesco Galaxy, VanEck, WisdomTree, Fidelity, Valkyrie, BlackRock, Grayscale, Bitwise, Hashdex und Franklin Templeton.

Dies stellt zweifellos einen Meilenstein am Kryptomarkt dar, auch hier in Europa. Denn es gibt Kryptowährungen Legitimität, erklären die Experten vom Frankfurt School Blockchain Center (FSBC).

Welcher börsengehandelte Fonds die Oberhand gewinnen wird, wird man noch sehen müssen. Aber für Amour ist klar: Spot-Bitcoin-ETFs sind für US-Amerikaner zurzeit die beste Option auf dem Bitcoin-Fondsmarkt.

Der US-amerikanische Markt werde nun aufholen. "Wir freuen uns natürlich sehr über das grüne Licht der SEC für Bitcoin-ETFs, denn der größte Markt der Welt öffnet sich für die Anlageklasse mit der besten Performance in den letzten 10 Jahren und in 7 der letzten 10 Jahren“, kommentierte Massimo Siano, Leiter Südeuropa bei 21Shares, im Januar.

 

 

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

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Über den Autor

Antje Schiffler  ist Redakteurin bei Morningstar in Frankfurt.