Am 23. Januar nach Börsenschluss überraschte Siemens Energy (ENR) mit einer Ad-hoc Meldung mit guten Zahlen für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2024 (ab Oktober 2023). Seitdem ist die Aktie rund 15% angezogen und notiert nun auf dem Niveau wie zuletzt im August 2023.
Nun richten sich die Blicke auf Mittwoch, wenn der Konzern die endgültigen Ergebnisse vorlegt. "Wir werden aufmerksam auf Kommentare zur Höhe der Reparaturkosten für die fehlerhaften Onshore-Turbinen achten, die das Break-even-Ziel des Managements für 2026 verändern könnten", erläutert Donen.
Siemens Energy: Kurs nahe Fair Value
Die Aktie liegt nach dem jüngsten Anstieg im 3-Sterne-Bereich. "Wir halten die Aktie für geringfügig unterbewertet, würden jedoch eine größere Sicherheitsmarge für die Anleger anmahnen", sagt Morningstar-Aktienanalyst Matthew Donen. Der Aktienkurs ist seit Jahresbeginn um 15 % gestiegen, nachdem kürzlich ein starkes vorläufiges Update vorgelegt wurde. "Die Wiederherstellung der Rentabilität und der Schutz der Bilanz hängen weiterhin in hohem Maße von der Dauer des Turnarounds bei Siemens Gamesa ab. Das untermauert die sehr hohe Unsicherheitsbewertung des Unternehmens, so DOnen.
Die Fair Value-Schätzung belässt er bei 14,80 EUR. "Die Outperformance im ersten Quartal ist auf den Zeitpunkt bestimmter Projektauslieferungen zurückzuführen, weshalb das Management seine Prognose für das Gesamtjahr unverändert gelassen hat", wie Donen betont.
Rückläufige Verluste bei Siemens Gamesa
Die Tochter Siemens Gamesa gab vor dem Wochenende bekannt, die 32 %-Beteiligung an der spanischen Windar Renovables abgeschlossen zu haben. Übernommen wird der Anteil vom Finanzinvestor Bridgetown. Somit könne sich Siemens Gamesa künftig mehr auf das Kerngeschäft fokussieren.
„Es ist Teil unserer Strategie, uns von Aktivitäten zu trennen, die nicht zum Kerngeschäft gehören, und uns auf unser Kerngeschäft zu konzentrieren: Design, Herstellung, Installation und Wartung von Windturbinen. Daran arbeiten wir Schritt für Schritt, um ein zuverlässiges und profitables Unternehmen zu werden", sagte Gamesa-CEO Jochen Eickholt.
Im vergangenen Geschäftsjahr hatte die Windsparte Siemens Gamesa das Münchner Unternehmen tief in die roten Zahlen gerissen. So erzielte Siemens Energy (No Moat) einen Verlust nach Steuern von knapp 4,6 Mrd. EUR.
"Die Anleger wurden von den guten Ergebnissen des ersten Quartals überrascht, die deutlich über den Konsensschätzungen des Unternehmens lagen", so Morningstar-Analyst Matthew Donen Ende Januar. "Der Auftragseingang stieg im ersten Quartal um 24% auf 15,4 Mrd. EUR und lag damit deutlich über den Konsenswerten von 12,8 Mrd. EUR. Rückläufige Verluste innerhalb von Siemens Gamesa haben ebenfalls dazu beigetragen, dass der Konzern nach zwei aufeinanderfolgenden Quartalen mit operativen Verlusten wieder profitabel wurde."
Hintergrund sind vor allem unterjährige Projektverschiebungen in allen Geschäftsbereichen und eine weiterhin positive Marktdynamik bei Gas Services, Grid Technologies und Transformation of Industry.
Wichtige Morningstar Kennzahlen für Siemens Energy
- Fair Value Estimate: 14,80 EUR
- Letzter Schlusskurs: 13,96 EUR
- Morningstar Rating: 3 Sterne
- Morningstar Economic Moat Rating: None
- Morningstar Uncertainty Rating: Very high
Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.