Inflation in der Eurozone: Was von den März-Daten zu erwarten ist

Am 3. April werden die neuesten Konsumentenpreisdaten des Euroraums für März veröffentlicht. Wird die Inflation weiter sinken?

Sara Silano 28.03.2024
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Die Inflation in der Eurozone ist im Februar im Jahresvergleich auf 2,6% gesunken, nach 2,8% im Januar, aber die Kerninflation war mit 3% höher als erwartet. Was ist von den Inflationsdaten für den 3. April, die den Monat März betreffen, zu erwarten?

Die Märkte blicken auf die Inflationsdaten für die Eurozone, die Eurostat am Mittwoch, den 3. April um 11 Uhr mitteleuropäischer Zeit veröffentlichen wird. Die Daten werden publiziert, nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) auf ihrer März-Sitzung ihre Inflationsprognose gesenkt hat, was darauf hindeutet, dass die erste Zinssenkung im Juni erfolgen wird.

Die Erwartungen der Ökonomen sind unterschiedlich. "Der Konsens geht davon aus, dass die Inflation im Euroraum im März auf 2,5% fallen wird, ein weiterer, wenn auch geringer Rückgang gegenüber den 2,6% des letzten Monats", so Michael Field, Stratege für europäische Aktien bei Morningstar.

Laut Goldman Sachs wird erwartet, dass der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HCPI) - ein Maß für die Inflation in der Eurozone - im März um 2,66% höher ausfallen wird als im Februar (2,59%). Die Kerninflation - die Gesamtinflation ohne Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak - soll auf Jahresbasis unverändert bei 3,10% bleiben.

Die Investmentbank Nomura prognostiziert für März eine unveränderte HCPI-Gesamtinflation (2,6%) und einen Rückgang der Kerninflation auf 2,9%.

Im Februar trugen die Dienstleistungen am meissten zur jährlichen Inflationsrate im Euroraum bei (+1,73 Prozentpunkte), gefolgt von Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak (+0,79 Prozentpunkte), Industrieerzeugnissen ohne Energie (+0,42 Prozentpunkte) und Energie (-0,36 Prozentpunkte).

Beeinflusst Ostern die Inflationsdaten der Eurozone?

"Angesichts des frühen Zeitpunkts von Ostern sehen wir erhebliche Unsicherheiten bei der Schätzung", so Goldman Sachs in einer Mitteilung. Man geht jedoch davon aus, dass sich die Kerninflation in der Eurozone im Dezember 2024 auf 2,4% auf Jahresbasis abkühlen wird.

Nach Ansicht von Nomura wurden die Aufwärtsrisiken, die sich aus dem früheren Ostertermin in diesem Jahr ergeben, überbewertet, da "Ostern genau Ende März liegt, so dass es unwahrscheinlich ist, dass es in der Preiserhebung, welche normalerweise in der Monatsmitte durchgeführt wird, erfasst wird." Nomura erwartet auch, dass die Strompreise "in allen Ländern des Euroraums im Großen und Ganzen schwächer sein werden; die aggregierten Kraftstoffpreise des Euroraums werden jedoch wahrscheinlich steigen."

Wird die EZB die Zinssätze vor Juni senken?

Christine Lagarde sagte, dass die EZB nicht in der Lage sei, sich auf einen Zinssenkungspfad festzulegen, und die meisten Ökonomen erwarten die erste Zinssenkung im Juni, wenn mehr Daten über die Verlangsamung der Lohnentwicklung verfügbar sind. Die Financial Times berichtete jedoch, dass das jüngste Mitglied des EZB-Vorstands, Piero Cipollone, "vor einem 'übermäßigen Fokus' auf das Abwarten eines langsameren Lohnwachstums gewarnt hat." Er könnte bereit sein, bei der nächsten Sitzung der Zentralbank am 11. April für eine Zinssenkung zu plädieren.

"Die EZB scheint zu einer Senkung der Leitzinsen im Juni zu tendieren", so Mauro Valle, Leiter des Bereichs Fixed Income bei Generali Investments. "Angesichts des schwachen makroökonomischen Umfelds gibt es Zustände, die für einen frühen Beginn im April sprechen könnten, aber die EZB zieht es vor, sich mehr Zeit zu nehmen, um sicherzustellen, dass die anstehenden Inflationsdaten keine negativen Überraschungen liefern."

Morningstars Michael Field fügte hinzu: "Die letzte Meile ist immer die schwierigste, so dass Anleger, die dachten, der Weg zu 2%-Inflation von hier aus wäre einfach, enttäuscht werden müssen. Die EZB geht davon aus, dass die Inflation bis Ende des Jahres auf 2,3% sinken wird-- in diesem Kontext wäre ein Rückgang um 10 Basispunkte im März eine willkommene Entwicklung."

 

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

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Über den Autor

Sara Silano

Sara Silano  è caporedattore di Morningstar in Italia