Der Dax wird nach dem langen Osterwochenende weiterhin auf Rekordniveau erwartet. Nach einem robusten ersten Quartal dürften die Optimisten am Markt laut Analyst Stephen Innes von SPI Asset Management auch zu Beginn des zweiten Jahresviertels zunächst weiterhin dominant bleiben.
Knapp eine Stunde vor dem Xetra-Start signalisierte der X-Dax für den deutschen Leitindex am Dienstag ein Plus von 0,1 Prozent auf 18 510 Punkte und damit nur knapp unter seinem Rekordhoch. Der EuroStoxx 50 , der Leitindex der Euroregion, wird ebenfalls 0,1 Prozent höher erwartet. Beide Indizes hatten das erste Jahresviertel mit einem prozentual zweistelligen Plus abgeschlossen. Der Dax hatte etwas mehr als 10 Prozent zugelegt, der EuroStoxx gut 12 Prozent.
Getragen wird die weiterhin gute Stimmung an den Börsen nach den Worten von Innes von positiven Daten aus China und Erleichterung mit Blick auf die Einkommens- und Inflationsdaten aus den USA am Freitag. Die Daten aus der US-Industrie am Montag allerdings seien zwar überraschend positiv aufgefallen, brächten aber auch unschöne Inflationssignale mit sich. Allerdings brauche es wohl noch weitere solche Überraschungen, um Investoren zu überzeugen, dass die Fed für Zinssenkungen noch länger brauchen wird als erwartet.
Saisonal betrachtet sind auch nach den Worten von Börsenexperte Christoph Geyer Kursgewinne nach wie vor zu erwarten. Allerdings gehe es bereits seit Wochen nach oben, sodass mittlerweile mehrere Faktoren gegen ein ungebremstes Weiterlaufen des Dax sprächen. Ein charttechnisches Kursziel sei erreicht, und es habe bisher kaum Rücksetzer gegeben, die im Aufwärtstrend durchaus wichtig sind. Daher könnte die nun eigentlich anstehende positive saisonale Phase bereits vorweggenommen worden sein.
Auch die Europäische Zentralbank (EZB) steht neben der Fed im Blick. Hier wird mit einer Zinssenkung im Juni gerechnet. Ob es tatsächlich dazu kommt, hängt ganz von der Entwicklung der Inflation ab. Am Dienstag werden die Zahlen für Deutschland und am Mittwoch für die Eurozone veröffentlicht.
Nachrichtenseitig steht der Cloudanbieter Ionos wegen eines Grossauftrags von der Bundesverwaltung für den Aufbau einer besonders abgesicherten Computer-Cloud-Lösung im Blick. In der Ausschreibung des Rahmenvertrags wurde eine Obergrenze von 410 Millionen Euro genannt. Die "private Enterprise-Cloud", die unter anderem vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zertifiziert wurde, soll in den Rechenzentren des Informationstechnikzentrums Bund (ITZBund) betrieben werden. Die Aktie legte auf Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss am Donnerstag zu.
Zudem könnten Umstufungen im Blick stehen. So hat die britische Bank Barclays ihre Kaufempfehlung für Aixtron und Rational gestrichen und beide Aktien auf "Equal-weight" abgestuft. Die Anteile des auf die Chipindustrie ausgerichteten Anlagenbauers Aixtron reagierten kaum und auch die Papiere des Grossküchenausstatters gaben leicht nach.
Die deutsche Privatbank Berenberg empfiehlt unterdessen Krones nun zum Kauf, was der Aktie auf Tradegate vorbörslich Kursgewinne bescherte. Berenberg-Analyst Benjamin Thielmann verwies auf den hohen Auftragsbestand des Anlagenbauers. Zudem dürften sich der freie Barmittelfluss (Free Cashflow) in diesem Jahr erholen und Krones sich in einem schwierigen konjunkturellen Umfeld gut behaupten.
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