UBS (UBSG) hat am 7. Mai ihre Ergebnisse für das erste Quartal veröffentlicht.
Die Schweizer Großbank startet mit einem Milliardengewinn ins neue Jahr und übertrifft die Prognosen der Analysten deutlich. Die Aktie legt im Morgenhandel rund 9% zu.
Die neue UBS Group verdiente im ersten Quartal 1,76 Mrd. US-Dollar. Im Vorjahr hatte die Bank - noch ohne Credit Suisse - einen Gewinn von 1,03 Milliarden USD erzielt, berichtet die Nachrichtenagentur awp. Die Erträge stiegen im Vergleich zum Vorquartal um 17% auf 12,7 Mrd. USD. Im ersten Quartal 2023 und damit vor Übernahme der CS waren es 8,7 Mrd. USD.
Das Startquartal 2024 ist nun das dritte Quartal, in dem die übernommene CS voll eingerechnet wird. In den beiden Quartalen zuvor hatte die UBS einen Verlust ausgewiesen, nachdem das Ergebnis im zweiten Quartal 2023 wegen der CS-Übernahme buchhalterisch bedingt auf fast 30 Mrd. USD Gewinn explodiert war.
"UBS meldete für das erste Quartal 2024 ein deutlich stärkeres Ergebnis als erwartet", kommentiert Morningstar-Bankenanalyst Johann Scholz. "Das starke Ertragswachstum war besonders erfreulich. Der Markt war zunächst besorgt, dass die Fusion mit der Credit Suisse zu einem Rückgang der Erträge führen würde, so dass Kostensenkungen der einzige Hebel zur Steigerung des Ertragswachstums gewesen wären."
UBS kann Kerngeschäft stärken
Doch die UBS verbuchte solide Netto-Neugeldzuflüsse im Kerngeschäft Wealth Management, was ein gutes Vorzeichen für das künftige Wachstum der Gebühreneinnahmen ist, sagt Scholz. So verzeichnete das Unternehmen Nettoneugeldzuflüsse in Höhe von 27 Mrd. USD in Global Wealth Management sowie höheres Transaktionsvolumen in Global Wealth Management, Personal & Corporate Banking und der Investment Bank, wie die Bank mitteilt.
Die kanadische Bank RBC reagierte auf die Quartalszahlen auf eine Hochstufung auf "Outperform" mit einem Kursziel von 28 CHF.
Jefferies betont, dass die Bank einen starken Zuwachs aus der Abwicklung des Nicht-Kerngeschäfts erziele. So hat die UBS im ersten Quartal die in die konzerneigene "Bad Bank" ausgelagerten risikogewichteten Aktiva (RWA) im Vergleich zum Vorquartal um 22% reduzieren können. Stärke zeige die Bank in ihren Kernbereichen GWM und Personal & Corporate.
Unter dem Strich übertraf das bereinigte Ergebnis vor Rückstellungen den Konsens um 66% und die CET1-Quote lag mit 14,8% um 40 Basispunkte über dem Marktdurchschnitt. GWM verzeichnete ein besseres Ergebnis bei den gebührengenerierenden Aktiva, so Jefferies weiter.
UBS: Aufsichtsbehörden erhöhen Kapitalanforderungen
Zu den Plänen der Schweizer Aufsichtsbehörde, UBS höhere Kapitalanforderungen aufzuerlegen, gab es keine Neuigkeiten. UBS hat angedeutet, dass sie sich auf das Bilanzmanagement konzentrieren wird. "Wir gehen davon aus, dass UBS den Abbau der alten Handelspositionen der Credit Suisse beschleunigen wird. Dadurch dürfte erhebliches Kapital freigesetzt werden, das unseres Erachtens für die diskutierte regulatorische Kapitalerhöhung mehr als ausreichend wäre", lautet die Einschätzung von Scholz.
Die Schweizer Aufsichtsbehörde Finma hatte UBS kürzlich strengere Kapitalanforderungen auferlegt.
Wichtige Morningstar-Kennzahlen für die UBS
- Fair Value-Schätzung: 27,50 CHF (28,12 EUR)
- Morningstar Rating: 3 Sterne
- Morningstar Economic Moat-Rating: Narrow
- Morningstar Unsicherheits-Rating: High
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