Nach UniImmo-Fonds-Einbruch: Wie steht es um offene Immobilienfonds?

Hohe Zinsen und explodierende Baukosten hinterlassen ihre Spuren am Immobilienmarkt.

Antje Schiffler 28.06.2024
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WohnimmobilieDer deutsche Immobilienmarkt liegt angesichts hoher Zinsen und explodierender Baukosten brach. Entsprechend unbeliebt waren offene Immobilienfonds bei Anlegern. Hier ein Blick auf die Performance und Zuflüsse der nach Vermögen zehn größten Fonds, die in Deutschland zum Verkauf angeboten werden:  

 

UniImmo Wohnen ZBI mit Sonderbewertung

Die Union Investment musste nach einer Sonderbewertung am 24. Juni ihren UniImmo: Wohnen ZBI um fast 17% abwerten. "Beginnend mit der Corona-Pandemie, spätestens mit Beginn des Ukraine-Krieges, veränderten sich die Marktfaktoren für Wohnimmobilien drastisch und führten zu einer neuen, unvorhersehbaren Situation auf dem Wohnimmobilienmarkt", so die Fondsgesellschaft. Der offene Immobilienfonds wird von der ZBI Zentral Boden Immobilien Gruppe gemanagt und investiert vor allem in deutsche Wohnimmobilien. 

Inflation, hohe Zinsen und zunehmende Regulatorik führten zu einem deutlichen Einbruch der Investorennachfrage für Wohnimmobilien in ganz Deutschland, so die Gesellschaft.  "Trotz operativ erfolgreicher Maßnahmen (wie z. B. die Steigerung der Mieterträge und die Reduktion der Leerstandsquote) kann sich UniImmo: Wohnen ZBI dieser Marktentwicklung nicht entziehen", so die Gesellschaft. 

Ein Blick in unsere Datenbank zeigt: Anleger haben auf das widrige Umfeld reagiert und ziehen Mittel aus Immobilienfonds ab. Im Mai verzeichneten neun der zehn größten Fonds Abflüsse, zumeist im zweistelligen Millionenbereich, zeigen die aktuellen Daten in Morningstar Direct. Nur der WestInvest InterSelect konnte Neugelder anziehen. Dieser auf Europa ausgelegte Immobilienfonds von Deka Investments ist zu 66,2% auf Büroimmobilien ausgerichtet, der Rest verteilt sich auf Hotels, Mischobjekte, Logistik und Handel. 

Die Performance der offenen Immobilienfonds war angesichts des Marktumfeldes entsprechend durchwachsen. Die Nase vorn hat der UniInstitutional European Real Estate, der seit Anfang des Jahres aber gerade einmal 1,33% zulegen konnte - und das in Zeiten von positiven Zinsen und gut laufenden Aktienmärkten.  

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

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Über den Autor

Antje Schiffler  ist Redakteurin bei Morningstar in Frankfurt.