Nach der ersten Runde der Frankreich-Wahl dürfte der Dax die neue Börsenwoche mit deutlichen Gewinnen eröffnen. Der X-Dax als ausserbörslicher Indikator für den Leitindex gewann am Montagmorgen 1,2 Prozent auf 18 448 Punkte. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird rund 1,2 Prozent im Plus erwartet.
In Frankreich kämpfen Rechtsnationale und bürgerliche Parteien nach der ersten Runde der Parlamentswahl um die Macht im Land. Marine Le Pens Rassemblement National (RN) hofft nach ihrem erwartungsgemässen Erstrundensieg, die absolute Mehrheit in der Nationalversammlung zu holen und so an die Regierung zu kommen. Ihr Vorsprung ist aber weiger deutlich ausgefallen als befürchtet.
Präsident Emmanuel Macron und das linke Lager werden versuchen, ihren Sieg mit einer gemeinsamen Front bei den Stichwahlen am 7. Juli zu verhindern. Sowohl aus dem Linksbündnis als auch von Macrons Partei hiess es, man werde in den Wahlkreisen, in denen man auf dem dritten Platz gelandet sei, zugunsten der Kandidaten zurücktreten, die in der Lage sind, das Rassemblement National zu schlagen.
An der Wall Street hatte es der Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 am Freitag erstmals über 20 000 Punkte geschafft. Auf neuerlichem Rekordniveau setzten dann aber Gewinnmitnahmen ein. Ähnlich erging es dem Nasdaq-Composite über 18 000 Punkten. Beide hatten einen sehr starken Juni. Der Nasdaq 100 gewann über 6 Prozent und damit ähnlich stark wie bereits im Mai.
Unter den Einzelwerten könnten die Aktien von Airbus im Anlegerfokus stehen, nachdem der kriselnde Flugzeugbauer Boeing ein milliardenschweres Kaufgebot für seinen wichtigen Zulieferer Spirit Aerosystems unterbreitet hatte. Airbus will sich im Rahmen der Transaktion den Zugriff auf einige Spirit-Werke sichern. Im vorbörslichen Geschäft auf der Handelsplattform Tradegate stiegen die Airbus-Papiere im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs vom Freitag zuletzt um 1,2 Prozent.
Die Titel von Wacker Chemie fielen auf Tradegate um 1,8 Prozent. JPMorgan-Analyst Chetan Udeshi hatte den Aktien des Spezialchemiekonzerns den Status "Negative Catalyst Watch" verliehen. Der Experte verwies auf Risiken im zweiten Halbjahr, auch wenn die anstehenden Zahlen zum zweiten Quartal die Erwartungen erfüllen sollten. Seine Schätzungen für 2024 befinden sich wegen der jüngst kollabierten Polysilizium-Preise unter dem Marktkonsens.
Die Titel der Hornbach Holding verteuerten sich auf Tradegate um 2,2 Prozent auf 80,45 Euro. Zuvor hatte die Privatbank Berenberg die Anteilsscheine der Baumarkt-Dachgesellschaft von "Hold" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel von 77 auf 95 Euro angehoben. Analyst Benjamin Thielmann begründete dies unter anderem mit überraschend guten Quartalszahlen der Holding. Zudem preise der aktuelle Aktienkurs den trüben Ausblick bereits vollständig ein, womit sich eine attraktive Kaufgelegenheit ergebe, hiess es.
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