Die deutsche Wirtschaft ist im zweiten Quartal auch wegen gesunkener Investitionen und der Krise am Bau leicht geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt ging gemessen am Vorquartal preis-, saison- und kalenderbereinigt um 0,1 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilt. Damit bestätigt die Behörde eine erste Schätzung von Ende Juli. Im Vergleich zum Vorjahresquartal stieg die Wirtschaftsleistung preisbereinigt um 0,3 Prozent.
"Nach dem leichten Anstieg im Vorquartal hat sich die deutsche Wirtschaft im Frühjahr wieder abgekühlt", sagte Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes. Im ersten Quartal war das Bruttoinlandsprodukt um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal gestiegen.
Einer der Gründe für die Konjunkturabkühlungen waren laut der Statistiker mangelnde Investitionen in Ausrüstungen - also vor allem in Maschinen, Geräte und Fahrzeuge. Sie sanken preis-, saison- und kalenderbereinigt mit 4,1 Prozent zum Vorquartal sogar noch deutlicher als die Investitionen in Bauten (-2,0 Prozent).
Auch vom Außenhandel fehlten Impulse: Exportiert wurden im zweiten Quartal preis-, saison- und kalenderbereinigt 0,2 Prozent weniger Waren und Dienstleistungen als im ersten Quartal. Die Konsumausgaben von Privathaushalten und des Staates insgesamt blieben dagegen im Vergleich zum Vorquartal stabil.
Die deutsche Wirtschaft steckt schon länger in der Krise und entwickelte sich im zweiten Quartal schwächer als in anderen europäischen Staaten wie Spanien und Frankreich. Mit dem Minus im zweiten Quartal droht Deutschland der Rückfall in die Rezession.
Die Deutsche Bundesbank rechnet damit, dass sich die Konjunkturbelebung weiter hinauszögert. Sie erwartet eine Konjunkturflaute, aber keinen länger anhaltenden Rückgang der Wirtschaftsleistung.
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