Die Klimakonferenz COP29 der Vereingten Nationen findet vom 11. bis 22. November in Baku, Aserbaidschan, statt. Das Thema lautet “Solidarität für eine grünere Welt”.
Obwohl die Statistiken über die Zuflüsse in europäische nachhaltige Fonds zeigen, dass das Interesse der Anleger zurückgeht, bleiben Klimarisiken im Blickpunkt, weil sie sich negativ auf Renditen und auf unseren Planeten auswirken können. Dder Übergang zu einer kohlenstoffärmeren Welt bietet auch neue Investitionsmöglichkeiten in Bereichen wie erneuerbare Energie und Kreislaufwirtschaft geschaffen.
Nach der Rekordhitzewelle im Jahr 2023 ist dieses Jahr das zweite Jahr in Folge mit Temperaturen weit über dem Durchschnitt, mit allen damit verbundenen Folgen - von Bränden bis hin zu Dürren und Überschwemmungen. Doch die Daten von Morningstar Sustainalytics sprechen für sich: Die meisten Unternehmen haben keinen glaubwürdigen Plan für den Klimawandel.
Unternehmen hinken bei der Dekarbonisierung hinterher
Rund 74,7% der nach dem Low Carbon Transition Rating untersuchten globalen Unternehmen - insgesamt fast 10.000 Unternehmen - sind signifikant schlecht ausgerichtet mit der im Pariser Abkommen (COP 21) festgelegten Verpflichtung, die globale Erwärmung auf 1,5° über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen.
Die Analyse von Morningstar Sustainalytics zeigt, dass Sektoren mit hohen Klimaauswirkungen wie Energie, Verkehr, Bauwesen, Industrie und Bergbau einen höheren Grad an Abweichung von den Verpflichtungen des Pariser Abkommens aufweisen. Diese Zahlen sind besorgniserregend, wenn man bedenkt, dass auf diese Sektoren 70% der Marktkapitalisierung in Europa und mehr als 60% weltweit entfallen.
Nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) ist der Energiesektor für mehr als drei Viertel der gesamten weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. China und die Vereinigten Staaten sind die größten Verschmutzer, die zusammen für etwa 45% der weltweiten Emissionen verantwortlich sind, gefolgt von der Europäischen Union, Indien, Russland und Japan.
Obwohl die Ölgesellschaften ihre Aktivitäten durch Investitionen in alternative Energiequellen wie Wind, Sonne und Wasserstoff diversifizieren, ist der Weg weg von den fossilen Brennstoffen mit vielen Hindernissen verbunden, darunter politische Entscheidungen und wirtschaftliche Dynamik.
Klimawandel verliert in der Gunst der Anleger an Bedeutung
Umweltthemen, insbesondere solche der Energiewende, zogen in den letzten Jahren bis Mitte 2023 erhebliche Kapitalströme an, so dass auf diese Themen spezialisierte Fonds und ETF mit einem Vermögen von rund 37 Mrd. Euro (Stand: 30. Juni) zu den größten Vermögenswerten innerhalb des Universums der sogenannten thematischen Strategien gehörten. In der Folge sahen sie, wie die meisten thematischen Fonds und ETFs, Nettomittelabflüsse.
Generell erleben nachhaltige Fonds nach einem Boom zwischen 2020 und 2021 eine Phase abnehmender Beliebtheit. Laut dem jüngsten Morningstar-Bericht über diese Strategien sammelten europäische nachhaltige Fonds in den ersten neun Monaten des Jahres 34,3 Mrd. EUR (37 Mrd. USD) ein, verglichen mit 67,6 Mrd. EUR (73 Mrd. USD) in den ersten neun Monaten des Jahres 2023.
Regulierung gegen Greenwashing
Werden nachhaltige Fonds bei den Anlegern ein Comeback erleben? Die Regulierung spielt sicherlich eine wichtige Rolle, insbesondere im Kampf gegen Greenwashing. So sieht die neue Regelung zur Benennung von ESG-Fonds - die ab dem 21. November für neue Produkte in Kraft tritt und die auch bestehende Produkte bis zum 21. Mai 2025 erfüllen müssen - gemeinsame Mindeststandards für Bezeichnungen vor, um sie vor Missbrauch oder reinem Marketing zu schützen.
In dieser Woche wird sich Morningstar mit nachhaltigen Anlagethemen befassen, wobei der Schwerpunkt mit Blick auf COP 29 auf Umweltthemen liegt.
Montag, 11. November
Die bestbewerteten nachhaltigen Fonds 2024
Dienstag, 12. November
Mittwoch, 13. November
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Donnerstag, 14. November
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Freitag, 15. November
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