Privatmärkte oder Private Markets sind traditionell institutionellen Anlegern und sehr wohlhabenden Personen vorbehalten und liegen außerhalb der Reichweite von Privatanlegern und den sie betreuenden Beratern. Über private Märkte können Anleger Zugang zu Unternehmen erhalten, deren Aktien noch nicht an öffentlichen Börsen gehandelt werden, oder sie können in die Anleihen oder Kredite dieser Unternehmen investieren.
Jetzt wollen Fondsgesellschaften Private Markets einem breiteren Publikum zugänglich machen. Diese Märkte unterscheiden sich jedoch in wichtigen Punkten von öffentlichen Märkten. Um Ihnen zu helfen, sich auf privaten Märkten zurechtzufinden, bieten wir Ihnen Material aus PitchBooks Leitfaden über die Funktionsweise privater Märkte.
Was ist der Unterschied zwischen öffentlichen und privaten Märkten?
Öffentliche und private Märkte sind beides Teile der größeren Finanzlandschaft, die auch als Kapitalmärkte bekannt ist. Es gibt jedoch einige grundlegende Unterschiede zwischen den Arten von Unternehmen und Anlegern, die sich an beiden Märkten beteiligen. Öffentliche Unternehmen werden an der Börse gehandelt, und die Allgemeinheit kann in sie investieren. Private Märkte werden von institutionellen Anlegern finanziert - Unternehmen oder Organisationen, die im Auftrag von Kunden oder Mitgliedern investieren.
Was sind öffentliche Märkte und traditionelle Anlagekategorien?
Auf öffentlichen Märkten verkaufen Unternehmen Aktien an die breite Öffentlichkeit. Mit anderen Worten: Sie - ja, Sie - sind der Anleger. Wenn jemand an der Börse investiert, besitzt er einen kleinen Teil der öffentlich gehandelten Unternehmen, in die er investiert hat. Dieser kleine Anteil wird Aktie genannt. Sobald man Aktien erworben hat, kann man sie an einer Börse kaufen, verkaufen oder handeln. Aktien und Anleihen sind Beispiele für traditionelle Anlageklassen und gelten als gängige Investments.
Öffentlich gehandelte Unternehmen sind oft größer und ausgereifter als private Neugründungen und unterliegen einer strengen Regulierung durch staatliche Stellen. Um sicherzustellen, dass diese Unternehmen ihren Aktionären gegenüber Rechenschaft ablegen, müssen solche Unternehmen Informationen über ihre Leistung offenlegen, was es einfach macht, ihre Finanzdaten, Einnahmen und mehr zu sehen.
Was sind die Hauptmerkmale des öffentlichen Marktes?
- Mitglieder der Öffentlichkeit können investieren.
- Wertpapiere, die von öffentlichen Unternehmen ausgegeben werden, sind stark reguliert.
- Öffentliche Unternehmen müssen über ihre Leistung berichten.
- Es ist leicht, Informationen über börsennotierte Unternehmen zu finden.
Was ist Private Debt?
Privat Debt umfasst alle Schulden, die von Unternehmen in Privatbesitz gehalten oder an diese vergeben werden. Es gibt viele Formen, darunter Darlehen und Anleihen, aber in der Regel handelt es sich um Private Credit, wobei Vermögensverwalter Darlehen an private Unternehmen vergeben.
Eine Reihe von Kreditinvestoren, die als Komplementäre fungieren, verwalten Private Credit- oder andere Private Debt-Fonds. Diese alternativen Kreditgeber verwalten Anlagestrategien, die unter anderem Direktkredite, notleidende Kredite, Mezzanine-Fonds, Immobilienfonds, Infrastrukturfonds und Sondersituationen umfassen. Neben der Rückzahlung der gesamten Kreditsumme in der Zukunft muss das Unternehmen Zinsen an das kreditgebende Institut zahlen.
Private Debt-Fonds gibt es in verschiedenen Formen und Größen. Einige Fondsstrukturen stellen Kapital für von Sponsoren unterstützte Kreditnehmer bereit, andere finanzieren Immobilienentwicklungsprojekte, und wieder andere investieren ausschließlich in die Schulden notleidender Unternehmen.
Private Credit vs. Private Debt
Manchmal werden die Begriffe Private Debt und Private Credit synonym verwendet. Ein wichtiger Unterschied ist jedoch, dass Private Credit nur eine Art von Private Debt ist. Bei PitchBook definieren wir Private Credit oder Direct Lending als direkt vergebene Darlehen an Unternehmen, die nicht auf breiter Basis syndiziert werden. Sie haben in der Regel kedin Rating und die Kreditnehmer sind in der Regel kleine oder mittelgroße Unternehmen. In den letzten Jahren haben jedoch auch größere Kreditnehmer diese Art der Finanzierung begeben.
Private Credits werden in der Regel von einem Nichtbanken-Kreditgeber oder einer kleinen Gruppe von Kreditgebern im Rahmen eines so genannten Club Deals vergeben. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen eine Bank neben einem oder mehreren anderen Kreditgebern einer der Kreditgeber ist. Wie bereits erwähnt, sind Letztere häufig die Komplementäre.
Als nach der globalen Finanzkrise 2008 die Banken reguliert wurden, entstand ein neuer Kreditmarkt für Nichtbanken. Da es auf den öffentlichen Märkten kaum noch Möglichkeiten für hohe Renditen gab, suchten Investoren nach neuen Strategien. Private Credit-Fonds, die als direkte Kreditgeber für mittelständische Unternehmen und als Fremdfinanzierungsquellen für fremdfinanzierte Übernahmen fungieren, versprachen, die von den Anlegern gewünschten höheren Renditen zu erzielen.
Warum ein Investment in private Schuldtitel in Betracht ziehen?
Die Nachfrage der Anleger nach privaten Kreditfonds steigt. In den letzten Jahren, als die Volatilität der Finanzmärkte den Zugang zu den öffentlichen Anleihemärkten erschwerte, wendeten sich die Unternehmen zunehmend privatem Fremdkapital zu. Je nach Zinssätzen, Vorschriften, Konjunkturzyklen und anderen Faktoren können Anleger Private Debt als relativ risikoarmen Ansatz für Private Markets oder die Diversifizierung ihres Vermögens betrachten.
Was sind die Gemeinsamkeiten zwischen Private Equity und Venture Capital?
Sowohl Private-Equity- als auch Venture Capital-, also Risikokapital-Firmen sammeln Kapital von zugelassenen Anlegern, die Kommanditisten heißen, um in Unternehmen in Privatbesitz zu investieren. Ihr Ziel ist dasselbe: den Wert der Unternehmen, in die sie investieren, zu steigern und sie dann mit Gewinn zu verkaufen oder ihre Beteiligung zu veräußern.
Was ist der Unterschied zwischen PE und VC?
PE und VC unterscheiden sich in erster Linie durch die folgenden Punkte:
- Die Arten von Unternehmen, in die sie investieren
- Die Höhe des investierten Kapitals
- Die Höhe des Eigenkapitals, das sie durch ihre Investitionen erhalten
- Wo sie sich im Lebenszyklus eines Unternehmens engagieren
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