Nebenwerte allgemein sind schwieriger zu analysieren und bieten höhere Zusatzrenditechancen als Standardwerte, vor allem jetzt wo die Standardprodukte immer indextreuer werden. Nur größere Investmentg
esellschaften oder Spezialisten haben aber die notwendigen Ressourcen zur Verfügung, um auf diesem Gebiet langfristig gute Ergebnisse zu erzielen.
Herausragend in dieser Kategorie ist mit Abstand der Wanger European Smaller Companies Fund. In den vergangenen fünf Jahren hat er 139 Prozent erwirtschaftet, der zweitplatzierte UBS Small Caps Europe zum Vergleich nur 39 Prozent. Seit 1998 ist der Fonds konstant im obersten Viertel. Fondsmanagerin Leah Zell nahm die Tech-Hausse bestens mit, ist heute aber nur zu vier Prozent in TMT-Aktien.
Bei der Betrachtung der Wertentwicklung seit Jahresbeginn sieht es etwas anders aus. Der Morgan Stanley European Small Cap Value Fund liegt vorne. Er schaffte eine schwarze Null bei der Wertentwicklung, während der Durchschnitt fast 17 Prozent verlor. Der Fonds ist noch sehr jung, mal sehen ob er auch in Growthphasen in der Erfolgsspur bleibt.
Leider gibt es aber auch schwarze Schafe in diesem Sektor. Ganz unten finden sich, wenig überraschend, die Neue Markt-Fonds. Den Vogel schießt der Nestor Europa Neue Märkte ab: - 63 Prozent in einem Jahr, satte 50% weniger als der Index (MSCI Europe Small Cap). Man möchte den verbliebenen Anlegern in diesem Fonds eigentlich nur noch die Schließung wünschen.
Wer von den immer sklavischer dem Index folgenden Standardprodukten enttäuscht ist, wäre mit einem guten europäischen Nebenwertefonds als Beimischung sicherlich nicht schlecht beraten. Aber er muss auch Geduld mitbringen.
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