Japan: Das Lächeln gefriert

Die Malaise in Japan dauert schon über zehn Jahre. Leider sieht man dies auch an den Börsenkursen. Doch wie fast überall gibt es durchschnittliche, gute und weniger gute Portfolios.

Adriaan Bonauer, 28.02.2003
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Richtig dramatisch zeigt sich die negative Börsenstimmung in der Kategorie Aktien Japan Standardwerte. Nach zehn Jahren verlieren die Portfolios durchschnittlich 21 Prozent. Zum Vergleich: Weltweit anlegende Fonds gewinnen in diesem Zeitraum kumuliert 65 Prozent. Die weiteren Durchschnittswerte liegen bei minus 26 Prozent für ein Jahr, minus 61 Prozent nach drei und minus 27 Prozent nach fünf Jahren. Die meisten Investoren dürften diese Zahlen von einem Einstieg abhalten.

Jedoch brachten einige Fonds einen deutlichen Mehrwert. In diesem Fall bedeutet das aber keine positive Wertentwicklung, sondern lediglich geringere Verluste. Immerhin fünf Produkte schaffen im aktuellen Rating die beste Bewertung von fünf Sternen. Dazu zählen:

Aberdeen Global Japanese Equity Fund A
Credit Suisse Equity Fund Japan Megatrend B
Deutsche GlobalSpectrum Japan Select Equity Fund D
Schroder ISF Japanese Equity A und
Vitruvius Japanese Equity B.

Diese Fonds verlieren nach drei Jahren zwischen 47,1 (Vitruvius) und 52,9 Prozent (GlobalSpectrum). Die - an der Standardabweichung gemessen - niedrigsten Risiken weist das Credit Suisse – Portfolio auf. Die Analyse der Fonds im Röntgenwerkzeug X-Ray zeigt bedeutende Überschneidungen bei den Aktien: NTT Docomo, Honda Motor, Takeda Chemical, Ricoh und Rohm werden jeweils von vier der fünf Sondervermögen gehalten. Wie die Wertentwicklung bereits vermuten ließ, sind sich die Fonds vergleichsweise ähnlich.

Ein wenig anders ist die Situation bei den kleineren Werten in Japan. Die Auswahl der in Deutschland zugelassenen Fonds ist ungleich kleiner. Durchschnittlich verlieren sie nach einem Jahr 24,2 und nach drei Jahren 65,3 Prozent. Über fünf Jahre jedoch erreichen die Portfolios ein Plus von 10,7 Prozent, während die Standardwerte-Fonds hier 27 Prozent verlieren. Insgesamt liegt die Standardabweichung höher als bei den Blue Chips, die kleinen Titel haben also höhere Risiken.

In dieser Kategorie gibt es einen eindeutigen Sieger, den Axa Rosenberg Japan Small Cap Alpha Fund A. Nach einem Jahr begrenzt er die Verluste auf 5,4 Prozent, auch nach drei Jahren liegt er mit minus 30,5 Prozent ganz vorn. Auch die Standardabweichung ist mit 20,7 Prozent viel geringer als der Kategorie-Durchschnitt von 26,7. Damit ist er der einzige dieser Kategorie mit fünf Sternen im aktuellen Rating.

Fazit

Nur mutige Investoren dürften es wagen, neu in Japan einzusteigen. In unserer aktuellen Umfrage, der European Fund Trends Survey, erwarten 25 Prozent der befragten Fondsmanagement-Gruppen von Japan die schlechteste Entwicklung im Vergleich mit allen Regionen. Vielleicht eine Chance für antizyklische Anleger, wobei solche derzeit mit der Lupe zu suchen sind.

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

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Im Artikel erwähnte Wertpapiere

BezeichnungKursVeränderung (%)Morningstar Rating
abrdn Japanese Sust Eq Sus A Acc JPY746,23 JPY0,09Rating
AXA IM Japan Small Cap Equity A JPY Acc2.722,91 JPY-1,44Rating
Schroder ISF Japanese Eq A Dis AV1.447,25 JPY-0,88Rating
Vitruvius Japanese Equity B JPY244,49 JPY-0,59Rating

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