Der Schroder US Smaller Companies erreichte über zehn Jahre die beste Wertentwicklung, mit 225 Prozent kumuliert, dies entspricht immerhin 12,5 Prozent per annum. Die wirklich glorreichen Zeiten scheinen jedoch vorbei zu sein, die relative Performance der vergangene fünf Jahre war eher unbeständig. Doch die Volatilität blieb im Rahmen, und so erhält der Fonds immerhin noch vier Sterne im Morningstar Rating.
Zuletz
t erfolgreicher war der GAM Star America Fund. Das offizielle Anlageziel verschweigt leider die Fokussierung auf Nebenwerte, tatsächlich sind jedoch fast 80 Prozent des Portfolios in Mid- und Small-Caps angelegt. Fondsmanager Gordon Grender, seit Beginn im Jahre 1998 am Ruder, kommt mit nur 40 Aktien aus. Dennoch liegt die Standardabweichung mit 14,8 Prozent niedriger als bei allen Konkurrenzprodukten. Das uns zur Verfügung stehende Portfolio ist jedoch so veraltet, das keine sinnvollen Aussagen über die Struktur gemacht werden können. Schade, GAM sollte sich dieses Fonds eigentlich nicht schämen.
Das wahre Flaggschiff
Die Fondsgesellschaft Pioneer ist hierzulande primär für ihre Blue Chip-Produkte Pioneer Fund und Pioneer Value bekannt. Das beste Pferd im Stall ist aber der Mid-Cap Value Fund. In der Growth-Manie der Jahre 1998 und 1999 noch hoffnungslos hinterher hechelnd, hat Rod Wright diesen Fonds seit über drei Jahren immer in der Spitze der Kategorie platzieren können. Erfreulich ist auch die mit 0,69 Prozent recht niedrige Verwaltungsgebühr. Der Luxemburger Klon dieses US-Originals ist doppelt so teuer und daher die schlechtere Alternative. Auch hier sind die Portfoliodaten leider veraltet.
Der Nordea North American Value ist zwar kein echter Valuefonds wie sein Pioneer-Pendant, aber die Ergebnisse sprechen für sich: Seit über vier Jahren gehört er zum besten Fünftel der Kategorie. Auch wenn der Fondsname es nicht erwarten lässt, dies ist ein wahrer Nebenwertefonds, der nur 20 Prozent Standardwerte beinhaltet. Hier sind die Portfoliodaten erfreulicherweise topaktuell, und sie zeigen eine starke Branchenfokussierung: 79 Prozent des Fondsvermögens sind in Dienstleistungen, Technologie und Finanzen angelegt. Versorger und Energiewerte hingegen sucht man vergeblich. Manager Gregg Powers schreckt also vor klaren Wetten nicht zurück, bislang gibt ihm der Erfolg Recht.
Man kann also entgegen zahlreicher Behauptungen durchaus aktives Fondsmanagement erfolgreich betreiben, zumindest im Nebenwertebereich zahlt sich originäres Research noch aus. Man muss sich eben nur die Mühe machen, die Perlen heraus zu suchen.
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