Der Blick gen Osten

Osteuropafonds erzielten in den vergangenen Jahren wesentlich bessere Renditen als die meisten Aktienfondskategorien. Lässt sich diese Erfolgserie verlängern?

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Um dies gleich eingangs klar zu stellen, auch Osteuropafonds haben in den vergangen drei und sogar fünf Jahren Verluste gemacht. Aber mit durchschnittlich 23 bzw. 12 Prozent halten sich diese in vergleichsweise erträglichen Grenzen.

Nur vier in Deutschland zugelassenen Fonds ist es gelungen, über drei Jahre schwarze Zahlen bei der Wertentwicklung zu schreiben: Magna Europa, Griffin Eastern European, Raiffeisen Osteuropa Aktien und Pictet Eastern Europe. Nur der erstgenannte Fonds aus dem Hause Charlemagne bringt es momentan auf fünf Sterne im Morningstar Rating.

Top-Produkt kommt aus London

Der von Stefan Böttcher und Andrew Wiles verwaltete Fonds kommt mit nur 22 Positionen aus. Diese konzentrieren sich – typisch für diese Region – vor allem im Energie- und Finanzsektor. Die relative Performance des Fonds steigerte sich seit Auflegung nach schwachem Beginn in 1998 von Jahr zu Jahr. Mittlerweile schlägt der Fonds den MSCI Eastern Europe Index über fast alle Zeiträume. Auch die Standardabweichung ist mit 23,6 Prozent geringer als bei fast der gesamten Konkurrenz. Die fehlende Vertriebsmacht in Deutschland verhindert wohl bisher ein höheres Fondsvolumen - gut 30 Millionen Euro sind es momentan.

Dachfonds-Liebling Jürgen Kirsch betreut den Griffin Eastern European Fund und kann ähnlich gute Resultate aufweisen. Mit 38 Titeln ist er etwas breiter aufgestellt als der Magna Europa. Dennoch ist die Volatilität höher, was im Rating Abzüge bedeutet.

Einsamer Value-Vertreter unter den besten Fonds der Kategorie ist der Templeton Eastern Europe Fund. Fondsmanager Mark Mobius beweist, dass man auch in dieser Wachstumsregion mit Substanzwerten erfolgreich sein kann. Auch er kommt mit 22 Titeln aus. Etwas befremdlich wirkt, dass bei Templeton offenbar Österreich zu Osteuropa gehört. Geographisch durchaus vertretbar, aber aus Anlagegesichtspunkten eher ungewöhnlich.

Im Zuge der EU-Erweiterung werden Osteuropafonds sicher auch in den kommenden Jahren Aufmerksamkeit und Mittelzuflüsse auf sich ziehen können. Ob das Wachstumsniveau angesichts des kränkelnden Kerneuropas jedoch aufrecht erhalten werden kann, ist zumindest fraglich.

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

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Im Artikel erwähnte Wertpapiere

BezeichnungKursVeränderung (%)Morningstar Rating
Magna Eastern European C EUR Acc40,48 EUR-0,31
Mori Eastern European A EUR436,77 EUR10,68
Templeton Eastern Europe A(acc)EUR15,01 EUR0,61

Über den Autor

Morningstar Europe Editor  .