Schwellenmärkte: Weiter vorn

Auch in diesem Jahr werfen Fonds der Kategorie Aktien Schwellenländer durchschnittlich höhere Renditen ab als Standardprodukte.

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Die 106 in Deutschland zugelassenen Emerging Markets-Fonds kommen in diesem Jahr bislang auf eine Wertentwicklung von durchschnittlich 11,9 Prozent. Die Kategorie Aktien weltweit hingegen, in der die etablierten Märkte dominieren, schafft nur vier Prozent. Erstaunlich: Auch über ein Jahr, drei Jahre und sogar fünf Jahre sind die Schwellenmärkte rentabler.
Doch Vorsicht, das bedeutet keineswegs, dass man nun das Hauptgewicht eines Fondsportfolios auf diese Anlageform legen sollte. Denn wirklich langfristig, also über zehn Jahre, liegen die Standardprodukte klar vorn. Auch die höhere Volatilität von 26 Prozent im Vergleich zu 21 Prozent über drei Jahre weist darauf hin, dass diese Fonds für sehr risikoscheue Anleger keine größere Rolle spielen sollten. Die politischen Risiken sind größe

r, die Länderselektion ist ein entscheidender Faktor.

Hohes Risiko? Nicht unbedingt

Allerdings ist die Korrelation der Emerging Markets mit den etablierten Börsen Europas, Amerikas und Japans noch immer recht gering. Daher kann eine geringe Beimischung von Schwellenländerfonds das Gesamtrisiko des Portfolios sogar verringern.

Immerhin acht Fonds mit Fünfstern-Rating sind zurzeit in Deutschland zugelassen. Als einziges Produkt dieser Gruppe erwirtschaftete der Oyster FPP Emerging Markets über drei Jahre eine positive Rendite. Nach verhaltenem Start im Jahr 2000 gehörte der Fonds sowohl im vergangenen Jahr als auch heuer zu den besten fünf Prozent. Trotzdem bewegt sich die Standardabweichung mit 25,6 Prozent nahe am Durchschnitt. Ausgezahlt hat sich die hohe Gewichtung von Indonesien, Malaysia und den Philippinen. Damit zusammen hängt auch, dass die Standardwerte nur gut ein Viertel des Fondsvermögens ausmachen.

Der PEH Q Emerging Markets kann ähnlich gute Zahlen vorweisen. Mit Ausnahme eines Ausrutschers im Jahre 1999 gehörte der Fonds in den vergangenen fünf Jahren stets zur Spitzengruppe. Leider werden uns aus Oberursel noch keine Portfolios geliefert, was sich aber bald ändern soll.

Ähnlich konstant sind die Leistungen des Sarasin EmerginSar. Diesem Dachfonds gelang es trotz der hohen Gebührenbelastung den Index über drei Jahre klar hinter sich zu lassen. Erfreulich auch die relativ geringe Volatilität von 21 Prozent.

Der Global Advantage Emerging Markets High Value setzt teilweise auch Fonds ein, wie viele andere Fonds dieser Kategorie. Dadurch kann man einfacher in kleine, illiquide Märkte investieren. Noch Ende der neunziger Jahre war die Performance sehr schlecht, seit der Millenniumswende jedoch sind die Zahlen überzeugend. Leider erhalten wir vom Fondsverwalter State Street keine aktuellen Portfoliodaten.

Wird die Outperformance der Schwellenmärkte sich fortsetzen? Auf Dauer wohl kaum. Die nächste Asien- oder Lateinamerikakrise kommt bestimmt. Als geringe Beimischung jedoch dürften diese Produkte in manches Depot passen.

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

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Im Artikel erwähnte Wertpapiere

BezeichnungKursVeränderung (%)Morningstar Rating
Global Advantage Emerging Mkts Hi Val A2.477,99 EUR0,10Rating
JSS Sust Eq Systmtc Em Mkts P USD dist252,75 USD0,50Rating

Über den Autor

Morningstar Europe Editor  .