Im Durchschnitt der 617 in Deutschland verfügbaren Fonds der Kategorie Aktien weltweit wurde eine Wertentwicklung von 4,7 Prozent erzielt, im Vergleich zu 6,5 Prozent für die wichtigste Benchmark, den MSCI World.
Immerhin 148 Fonds gelang es jedoch, den Index hinter sich zu lassen. An der Spitze steht der WM-Aktien-Global UI-Fonds. Er legte seit Jahresanfang um stolze 32,6 Prozent zu. Dieser Fonds des Münchner Vermögensverwalters Wolfgang Mayr ist stets voll investiert. Auch die mittelfristige Performance ist sehr gut: Auch in den Jahren 2001 und 2002 konnte der Index klar geschlagen werden. Das sehr konzentrierte Portfolio (26 Titel) ist klar auf Wachstumswerte fokussiert. Europa ist mit insgesamt nur 12 Prozent stark untergewichtet.
Ebenfalls aus München kommt der Tabellenzweite, der Bayern LBZ International Growth Equity. Im Gegensatz zu Mayr waren die Ergebnisse in den drei voran gegangenen Jahren allerdings schlecht. Auch ist die Verwaltungsgebühr mit 1,5 Prozent doppelt so hoch wie jene des Vermögensverwalters.
Der drittplatzierte DAC Kontrast Fonds kam in diesem Jahr zwar auf bislang beachtliche 28 Prozent Wertentwicklung. Aber die langfristige Performance ist derart unbeständig und per Saldo miserabel, dass man schon staunt. Eine Standardabweichung von 44 Prozent ist schlicht unakzeptabel für diese Kategorie.
Genau so, wie Fonds mit kurzen Perioden guter Renditen nicht auch langfristig gut sein müssen, verhält es sich auch umgekehrt. Der Fonds mit der schlechtesten Wertentwicklung in diesem Jahr ist der Deutsche GlobalSpectrum Global All-Weather Equity. Verluste von 9,5 Prozent stehen bislang zu Buche. Die defensive Grundausrichtung schadete der Wertentwicklung in diesem Jahr. Doch in den Jahren 2000 bis 2002 waren die Ergebnisse hervorragend. Wer also die Hausse für kurzatmig hält, sollte hier bei der Stange bleiben.
Gründe zur Skepsis finden sich zur Genüge: Die Gewinne der Unternehmen steigen längst nicht so schnell wie die Aktienkurse. Ein Handelskrieg zwischen den USA und China steht vor der Tür. Die Staatsverschuldung gerät weltweit aus den Ufern. Die Liste ließe sich fortsetzen. Ein langfristig denkender Anleger sollte jedoch seine Entscheidungen nicht nur von makroökonomischen Erwägungen leiten lassen. Nur auf eine Rückkehr der Traumrenditen der Neunziger zu hoffen, das ist wirklich Wunschdenken.
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