Euro-Rentenfonds halten sich wacker

Im laufenden Jahr rentierten Euro-Anleihenfonds im Schnitt mit 2,9 Prozent. Das ist weniger als auf der Aktienseite, aber vom Platzen einer Rentenblase kann auch keine Rede sein.

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Die mittelfristige Wertentwicklung hingegen lässt die Festverzinslichen schon wieder in einem wesentlich günstigeren Licht erscheinen: 18,8 Prozent Wertsteigerung kumuliert über drei Jahre erreicht die Kategorie Anleihen Euro diversifiziert. Anleger in europäische Standardaktienfonds mussten im gleichen Zeitraum Verluste von durchschnittlich 44,4 Prozent verkraften.

Ein interessantes Ergebnis zeitigt der Blick auf die zehnjährige Performance: Beide Kategorien liegen mit 70,1 Prozent exakt gleichauf. Wer also vor zehn Jahren auf Rentenfonds, damals freilich meist noch in DM notiert, investierte, erzielte das gleiche Ergebnis wie ein Aktienanleger, jedoch mit erheblich niedrigeren Schwankungen und damit Risiken.

Die beste Wertentwicklung über drei Jahre erreichte der OP Extra Bond Euro. Die Rendite von 8,8 Prozent p.a. liegt klar über dem Lehman Euro-Aggregate Bond Index, der Benchmark dieser Kategorie. Die Volatilität bewegt sich nur geringfügig über dem entsprechenden Durchschnitt.

Fondsmanagerin Carmen Daub streut das Portfolio über 85 Positionen. Das Gros des Fondsvermögens steckt in von Schellenländern emittierten Euro-Papieren. Die Anleihen-Style Box zeigt daher auch nur eine mittelmäßige Bonität an.

Mit einer gänzlich anderen Strategie war der Capital Invest Euro Corporate Bond ähnlich erfolgreich. Die Wiener setzen im Gegensatz zum Oppenheim-Fonds – wie der Name bereits vermuten lässt – primär auf Unternehmensanleihen. Dabei finden fast ausschließlich Papiere mit Investment Grade-Bonität Verwendung, also solche mit einem Mindestrating von BBB. Dies erklärt die vergleichsweise niedrige Standardabweichung von 2,6 Prozent. Auch die Verwaltungsgebühr von 0,48 Prozent ist moderater als jene des OP Extra Bond Euro von 0,6 Prozent. Schade nur, dass uns kein detailliertes Portfolio von diesem Fonds vorliegt.

Die schlechteste Rendite über drei Jahre in dieser Kategorie lieferte übrigens der Activest Lux Ertrag. Dies ist nicht weiter überraschend, handelt es sich doch um einen Renten-Dachfonds. Eine Verwaltungsgebühr von 1,2 Prozent, natürlich zusätzlich zu den in den Zielfonds anfallenden Kosten, macht eine vernünftige Performance von vorne herein fast unmöglich. Was Wunder, das nur noch 2,56 Millionen Euro im Fonds verbleiben. Ein Kandidat für die Schließungsliste.

Fraglich ist, ob die kurze Blütezeit für festverzinsliche Anlagen schon wieder vorbei ist. Die Aktienmärkte steigen wieder, die Zinsen befinden sich bereits auf historisch niedrigem Niveau. Was jedoch nicht heißt, dass sie nicht auf absehbare Zeit niedrig bleiben könnten, denn der langerwartete globale Konjunkturaufschwung ist noch mit sehr vielen Fragezeichen versehen.

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

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