Bedeutend weniger volatil (15,6 Prozent) ist der Vontobel US Value Equity. Dieser Fonds ist kein expliziter Finanz-Branchenfonds, seit einigen Jahren jedoch liegt der Fokus von Fondsmanager Ed Walczak eindeutig auf diesem Sektor. Das letzte uns vorliegende Portfolio von Ende November weist eine Gewichtung der Finanzaktien von fast 77 Prozent aus. Walczak begnügt sich mit nur 23 Positionen. An der Spitze die Buffet-Aktie Berkshire Hathaway, gefolgt vom Versicherer AIG sowie den Hypothekenkreditgebern Freddie Mac und Fannie Mae. Nach drei hervorragenden
Jahren ging die Strategie im Jahr 2003 daneben, ein Wertzuwachs von nur 1,6 Prozent ist nicht zuletzt auf die Dollarschwäche zurückzuführen.
Seinen dritten Geburtstag feiert gerade der Indexfonds DOW Jones Stoxx 600 Banks. Nach Performancegesichtspunkten gehört er zu den besten über diesen Zeitraum doch Vorsicht: Dieses Produkt beschränkt sich auf nur einen Region (Europa) sowie einen Subsektor (Banken). Zudem wäre es wünschenswert, wenn die Verwaltungsgebühr von 0,5 Prozent gesenkt würde. Für ein passives Produkt ist das langfristig zu viel.
Der Global Financials Fund der britischen Gesellschaft M&G wechselte im vergangenen November den Manager aus. Seitdem ist George Tsinonis am Ruder. Bislang macht er seine Sache gut, auch wenn der Zeitraum für eine wirkliche Bewertung viel zu kurz ist. M&G hat fast ausschließlich die Branchenschwergewichte im Portfolio, lediglich 6,4 Prozent Mid-Caps sind beigemischt. Unter den größten Positionen befinden sich auch in diesem Fonds viele US-Titel, neben britischen und Schweizer Großbanken. Deutsche Aktien sucht man hier, wie in der Großzahl der besseren Fonds dieser Kategorie, meist vergebens. Die schwache Eigenkapitalrendite deutscher Geldinstitute und auch Versicherungen ist oft ein Ausscheidungskriterium.
Wie andere Branchenfonds auch sollten Finanzfonds immer nur eine geringe Beimischung für ein Fondsdepot darstellen. Die drohende Zinswende, zumindest in den USA, muss sich nicht unbedingt negativ für diesen Sektor auswirken, viele der wichtigsten Unternehmen wie die Citigroup haben sich für dieses Szenario bereits positioniert. Und die wachsende Bedeutung der privaten Altersvorsorge birgt langfristig enormes Ertragspotenzial. Sollte sich jedoch der auf Pump finanzierte Aufschwung in den USA als nicht nachhaltig erweisen, und die Börsen einbrechen, werden es die Finanztitel mit als Erste zu spüren bekommen.
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