Fonds-Fokus: M&G South East Asia Fund

Asienfonds sind ein recht bunter Haufen. In diesem Produkt sind Unternehmen aus Korea, Hong Kong und Taiwan stark vertreten, der Australienanteil ist gering.

Natalia Siklic, 01.12.2005
Facebook Twitter LinkedIn
Der seit Auflage im Jahr 1996 verantwortliche Fondsmanager Nick Scott engt das Anlageuniversum zunächst anhand quantitativer Filter ein, um Aktien mit starken Kursbewegungen oder Bewertungsextreme zu identifizieren und Marktstimmungen einzufangen. Unternehmen, die den Filterprozess überstehen, kommen in die engere Wahl und durchlaufen eine fundamentale Analyse, in der Kursziele festgelegt werden. Hier kommt es auf Bewertung, Qualität der Gewinne, Kapitaldisziplin und das Wettbewerbsumfeld an.

Größte Länder in der Fondsbenchmark MSCI AC Far East ex Japan sind Korea, Taiwan und Hong Kong, die zusammen zwei Drittel des Anlageuniversums abdecken. Ähnlich verhält es sich mit der Branchenstruktur, wo

Finanztitel, Technologie und Industriewerte dominieren. Der Fondsmanager kann in der Länder- und Branchenstruktur um bis zu 10% von seiner Benchmark abweichen. Die Positionierung nach Regionen und Sektoren ist aber in erster Linie Nebenprodukt der Einzeltitelselektion.

Das Portfolio umfasst derzeit etwa 80 Werte. Der Fokus liegt auf großkapitalisierten Unternehmen, Nebenwerte sind im Vergleich zur Kategorie kaum beigemischt. Die Bewertung ist zwar für die Titelauswahl relevant, eine ausgeprägte Value-Orientierung weist der Fonds anhand der Morningstar Style Box aber nicht auf.

Der Fondsmanager setzt bei der Aktienauswahl auf verschiedene breite Themen. Der asiatische Konsum ist beispielsweise durch den Mobilfunkanbieter China Mobile, Finanzwerte wie die koreanische Kookmin Bank oder den Honk Konger Immobilienkonzern Sun Hung Kai vertreten. Ein weiteres Thema sind global führende Unternehmen mit „asiatischen“, d.h. günstigen Bewertungen. Dazu gehört der größte Wert im Portfolio (und Anlageuniversum), der koreanische Elektronikkonzern Samsung. Das stärkste Untergewicht im Portfolio weisen Industrieunternehmen auf, die der Fondsmanager angesichts des starken Wettbewerbs und inflationärer Tendenzen unter hohem Margendruck sieht. Vorsichtig ist er derzeit auch für den koreanischen und indischen Aktienmarkt eingestellt. Während dort bereits hohe Bewertungen erreicht wären, gäbe es an der taiwanesischen Börse noch günstige Gelegenheiten.

Der Fonds konnte seinen Vergleichsindex hinter sich lassen und gehört in der Kategorie „Asien-Pazifik ohne Japan“ über 5 Jahre zum obersten Viertel. Man sollte aber nicht vergessen, dass sich deren Mitglieder insbesondere in ihrer regionalen Aufstellung merklich voneinander unterscheiden können. Manche haben einen höheren Australienanteil, andere konzentrieren sich auf die asiatischen Schwellenmärkte.

Eine solide Wahl für Asien-interessierte Anleger, die Australien/Neuseeland oder Japan schon anderweitig abgedeckt haben.

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

Facebook Twitter LinkedIn

Über den Autor